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Wie kann aus einem privaten Gründungsimpuls und der Kritik am deutschen Universitätssystem heraus eine international anerkannte Hochschule entstehen? Die Antwort hierauf liefert Klaus Brockhoff, der die 35jährige Geschichte der WHU - Otto Beisheim School of Management - mit all ihren Höhen und Tiefen detailgenau nachzeichnet. Trotz aller Herausforderungen, die das Gründen und Betreiben einer Hochschule mit sich bringen, waren und sind es der besondere Geist von Träger, Hochschulleitung, Beschäftigten und Studierenden, Ehemaligen und Förderern, die das Erfolgsrezept der WHU ausmachen. Zugleich…mehr

Produktbeschreibung
Wie kann aus einem privaten Gründungsimpuls und der Kritik am deutschen Universitätssystem heraus eine international anerkannte Hochschule entstehen? Die Antwort hierauf liefert Klaus Brockhoff, der die 35jährige Geschichte der WHU - Otto Beisheim School of Management - mit all ihren Höhen und Tiefen detailgenau nachzeichnet. Trotz aller Herausforderungen, die das Gründen und Betreiben einer Hochschule mit sich bringen, waren und sind es der besondere Geist von Träger, Hochschulleitung, Beschäftigten und Studierenden, Ehemaligen und Förderern, die das Erfolgsrezept der WHU ausmachen. Zugleich kann die WHU-Geschichte auch beispielgebend für andere Hochschulen sein, die sich in einem zunehmend dynamischen und internationalen Wettbewerb erfolgreich positionieren möchten.
Autorenporträt
Brockhoff, KlausProf. Dr. Dr. h.c. Klaus Brockhoff, Vallendar
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.02.2021

Hürdenlauf der WHU
Blick in das Innenleben einer privaten Hochschule

Nein, das vorliegende Buch ist keine Nabelschau betreibende Geburtstagsfestschrift, wie man aufgrund des Titels vermuten könnte. Der renommierte Ökonom Klaus Brockhoff, der von 1999 bis 2004 Rektor der Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) in Vallendar war, hat eine Fallstudie über die Entwicklung einer privaten Hochschule mit universitärer Forschung vorgelegt. Die WHU, die maßgeblich durch die Stiftungen des Unternehmers und Gründers der Metro, Otto Beisheim, gefördert wird, wurde 1984 gegründet auf Initiative der Industrie- und Handelskammer zu Koblenz. Sie sollte der Stachel im Fleisch der staatlichen Hochschulen im Fach Betriebswirtschaftslehre sein. Die Initiatoren wollten Ausbildungsmängel in diesem Fach beheben. Die private Hochschule sollte anders und besser sein als die staatlichen Hochschulen und dadurch auch mehr Wettbewerb in das deutsche Bildungssystem bringen. Letzteres ist gelungen und hat auch Bewegung in die Lehrprogramme der führenden staatlichen Hochschulen gebracht.

Laut Brockhoff besteht die Herausforderung darin, einerseits eine hohe Reputation in Forschung und Lehre zu erreichen und andererseits eine tragfähige Finanzierung sicherzustellen. Die Studiengebühren reichten keineswegs zur Finanzierung des Hochschulbetriebs. Finanzstarke Hochschulstiftungsvermögen wie etwa in Amerika seien hierzulande Fehlanzeige. Beim Nachzeichnen der WHU-Entwicklung hat Brockhoff akribisch die verfügbaren Materialien ausgewertet und dabei viele Details aus dem Innenleben seiner Hochschule inklusive der Scharmützel in ihren Gremien zutage gefördert. Dabei wirken manche Passagen etwas länglich und dürften primär für WHU-Insider interessant sein.

In den nächsten zwanzig Jahren will die mittlerweile in Vallendar und Düsseldorf angesiedelte Hochschule zu einer der zehn besten europäischen Business Schools werden, um dann schließlich zur Spitzenklasse in der Welt aufzusteigen. Das verlangt von den Hochschulverantwortlichen nicht zuletzt das geschickte Einfädeln von Kooperationen auf Augenhöhe mit den führenden Business Schools der Welt, ohne dabei die eigene Identität zu verlieren.

Die Lektüre des Buches macht eines deutlich: Der Aufbau einer privaten Business School mit universitärer Forschung ist in Deutschland keineswegs ein Selbstläufer. Die gute Nachricht: Es geht und ist den Schweiß der Edlen wert.

ROBERT FIETEN

Klaus Brockhoff: WHU - Otto Beisheim School of Management. Aus der Nische zu internationaler Anerkennung, 1984-2019. Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart 2020, 353 Seiten, 50 Euro.

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