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Ein Mann wird älter. Er verliebt sich in eine junge Frau. Sie beginnen eine Affäre. Die junge Frau verlässt den älteren Mann. Eine alte Geschichte, doch für Tomas Espedal bedeutet sie einen Riss in seinem Leben, der einen intensiven Erinnerungsprozess in Gang setzt: Seine Jugend, die erste Liebe, die Zeit mit seiner verstorbenen Frau, große Momente, schwere Stunden und Erfahrungen des Alltags ziehen an ihm vorbei. Die tragische Auflösung des Ich-Erzählers wird von der Auflösung der literarischen Form begleitet, die in einem Notizbuch mündet, das mit den unversöhnlichen Worten schließt: »Du…mehr

Produktbeschreibung
Ein Mann wird älter. Er verliebt sich in eine junge Frau. Sie beginnen eine Affäre. Die junge Frau verlässt den älteren Mann. Eine alte Geschichte, doch für Tomas Espedal bedeutet sie einen Riss in seinem Leben, der einen intensiven Erinnerungsprozess in Gang setzt: Seine Jugend, die erste Liebe, die Zeit mit seiner verstorbenen Frau, große Momente, schwere Stunden und Erfahrungen des Alltags ziehen an ihm vorbei. Die tragische Auflösung des Ich-Erzählers wird von der Auflösung der literarischen Form begleitet, die in einem Notizbuch mündet, das mit den unversöhnlichen Worten schließt: »Du sagst Ende, aber die Liebe wird nicht enden.« Ein erschütternd kompromissloses Buch. Ein Heilmittel gegen den Schmerz der Liebe.
Autorenporträt
Tomas Espedal, 1961 in Bergen geboren, gab sein literarisches Debut 1988 mit dem Roman En vill flukt av parfymer (Eine wilde Flucht vor dem Parfüm). Seither veröffentlichte er zahlreiche, mit vielen Preisen ausgezeichnete Romane und gilt neben seinem Freund Karl Ove Knausgård als einer der wichtigsten Schriftsteller Skandinaviens.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Tomas Espedal lässt seine Erzählung "Wider die Natur" mit einer ekstatischen Liebesgeschichte einsetzen, berichtet Hans-Jürgen Heinrichs, der von Anfang an das "Tapsen der Unglücksboten" zu hören meint. Die Beziehung droht in die Brüche zu gehen, wird mit einer eiligen Ehe geflickt und füllt mit ihren steten Kämpfen den Zeitraum, bis das Sterben beginnt, so der Rezensent. Mutter, Ehefrau, Vater und Bruder werden nacheinander hinweggerafft, bis der Mann, dessen Geschichte Espedal erzählt, einsam plötzlich alt geworden sich inmitten eines "ausweglosen Zerfallsprozesses" begreift, fasst Heinrichs zusammen, vorangetrieben durch die "Brutalität und Gewalt der Natur", wie es beim Autor heiße.

© Perlentaucher Medien GmbH

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 09.09.2015

NEUE TASCHENBÜCHER
Unerbittlich
zärtlich
Leben sei immer lebensgefährlich, so Erich Kästner. Tomas Espedal schreibt: „Die große Liebe, und das mit achtundvierzig, das ist lebensgefährlich.“ Das Leben und die Liebe, Eros und Thanatos und wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, sind die Themen in Espedals „Wider die Natur“. Ein Schriftsteller findet sein Glück in der Liebe zu einer jungen Frau. Irgendwann geht Janne. Er bleibt zurück, verkriecht sich im Haus, verliert sich im Alkohol und in seinen Erinnerungen: an Janne, auch an seine Jugendliebe und an die Zeit mit Ehefrau Agnete, einer Schauspielerin und Feministin – mit ihr war Liebe Arbeit, Beziehungsarbeit. Karl Ove Knausgård ist derzeit in aller Munde, sein Landsmann Espedal ist hierzulande noch nicht so bekannt. Beide sind rigoros in ihrem Subjektivismus. Doch wo Knausgård Leben in epischer Breite zu fassen versucht, setzt Espedal auf den einen Satz, der mehr sagt als tausend Worte: „Überall im Haus ist sie da, überall im Haus ist sie weg.“ Er versucht sich in den Kanon der Liebesliteratur einzuschreiben –, Abaelard, Malcolm Lowry, Duras. „Wider die Natur“: Ein unerbittliches, ein zärtliches Buch.  FLORIAN WELLE
  
Tomas Espedal: Wider die Natur. Aus dem Norwegischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Suhrkamp Verlag, Berlin 2015. 180 Seiten, 8,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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»Die suggestive Klarnamen-Prosa des Norwegers Tomas Espedal zählt zum Lesenswertesten, das die europäische Literatur gegenwärtig zu bieten hat.« - Thomas Lang, Volltext Thomas Lang Volltext 20160114