Der Autor analysiert die subjekts- und gesellschaftstheoretischen Voraussetzungen, die sich hinter den klassischen und den modernen Konzepten zur Legitimation von Strafe verbergen, zeigt ihre Widersprüche auf und regt eine Neubegründung der Straftheorie auf Grundlage der Rechtsphilosophie Hegels und des (anglo-amerikanischen) Expressivismus an.
In einem ersten Teil werden die klassischen Entwürfe von Hobbes, Kant und Hegel untersucht. Das Leitmotiv ist dabei die Geburt und die Entwicklung des modernen Subjekts, das gespalten ist in ein natürliches, nach Lust und Unlust differenzierendes Individuum und in eine normativ geschaffene Person.
In einem zweiten Teil wird die Straftheorie der Gegenwart vor dem Hintergrund der klassischen Entwürfe kritisch untersucht. Dabei steht die anglo-amerikanische Diskussion im Mittelpunkt, die so zugleich für den deutschen Leser erschlossen wird. In dieser Diskussion hat sich im Gefolge der sprachanalytischen Philosophie ein richtungsweisender Gedanke herausgebildet, der neben die naturalistisch harte Behandlung des Täters (als Individuum) im Gefängnis oder auf dem Schafott den kommunikativ und normativ bedeutsamen Widerspruch gegen den verbrecherischen Weltentwurf (der Person) stellt. Es geht um die kontrafaktische Affirmation der desavouierten Norm.
Dieser expressivistische Gedanke läßt sich aufs Fruchtbarste verbinden mit einer Rechtstheorie, in deren Zentrum die (Hegelsche) Lehre von der Anerkennung steht, und zwar auf individueller wie auch auf institutioneller Ebene. Von dieser Grundlegung aus erforscht Kaiser neue Wege für die Legitimation von Staat und staatlicher Strafe.
Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Preis des Präsidenten der Italienischen Republik 1999.
In einem ersten Teil werden die klassischen Entwürfe von Hobbes, Kant und Hegel untersucht. Das Leitmotiv ist dabei die Geburt und die Entwicklung des modernen Subjekts, das gespalten ist in ein natürliches, nach Lust und Unlust differenzierendes Individuum und in eine normativ geschaffene Person.
In einem zweiten Teil wird die Straftheorie der Gegenwart vor dem Hintergrund der klassischen Entwürfe kritisch untersucht. Dabei steht die anglo-amerikanische Diskussion im Mittelpunkt, die so zugleich für den deutschen Leser erschlossen wird. In dieser Diskussion hat sich im Gefolge der sprachanalytischen Philosophie ein richtungsweisender Gedanke herausgebildet, der neben die naturalistisch harte Behandlung des Täters (als Individuum) im Gefängnis oder auf dem Schafott den kommunikativ und normativ bedeutsamen Widerspruch gegen den verbrecherischen Weltentwurf (der Person) stellt. Es geht um die kontrafaktische Affirmation der desavouierten Norm.
Dieser expressivistische Gedanke läßt sich aufs Fruchtbarste verbinden mit einer Rechtstheorie, in deren Zentrum die (Hegelsche) Lehre von der Anerkennung steht, und zwar auf individueller wie auch auf institutioneller Ebene. Von dieser Grundlegung aus erforscht Kaiser neue Wege für die Legitimation von Staat und staatlicher Strafe.
Die Arbeit wurde ausgezeichnet mit dem Preis des Präsidenten der Italienischen Republik 1999.