Diese ethnographische Studie untersucht, wie hochbegabte Schüler in einer Gesamtschule Widerstand gegen Autorität zum Ausdruck bringen. Aufbauend auf der neomarxistischen "Widerstandstheorie" wird versucht, dem Konzept des Schülerwiderstandes eine gewisse konstruktive Gültigkeit zu verleihen. Durch die Vermeidung der Tendenz, das oft launische und nihilistische Verhalten von Schülern zu romantisieren, soll die Widerstandstheorie neu belebt werden, indem eine stichhaltigere Darstellung darüber geliefert wird, wie und warum sich Schüler der Schulbehörde widersetzen. Das Ziel besteht auch darin, kritisch zu bewerten, wie die Schulen auf den Schülerwiderstand reagieren, und das Potenzial des Widerstands zu bewerten, sich zu einer umfassenderen marxistischen transformativen Agenda zu entwickeln. Es wird argumentiert, dass bestimmte hochbegabte Schüler der Arbeiterklasse eine Form des konstruktiven Widerstands zum Ausdruck bringen. Dieses Verhalten stellt die sozialen Klassifikationen der Schulbildung in Frage, indem es die Gerechtigkeit und Kompetenz der pädagogischen Autorität konstruktiv in Frage stellt. Es wird argumentiert, dass konstruktive Formen des Widerstands die Fähigkeit der Schüler widerspiegeln, ihr soziales Umfeld kritisch zu beurteilen und sich gegen wahrgenommene Ungerechtigkeiten zu wehren.