Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Romanistik - Italianistik, Note: keine, Eberhard-Karls-Universität Tübingen (Neuphilologische Fakultät, Romanisches Seminar, Lehrstuhl für italienische Literaturwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Diese Arbeit untersucht das Wechselspiel von Politik und Literatur unterder Fragestellung, in welchem Maß der Neorealismus das zentraleEreignis seiner Zeit rezipiert: den Widerstand gegen den Faschismus,sowie gegen die deutsche Besatzung. Im Rahmen dieser Fragestellungmüssen im ersten Kapitel die relevanten historischen Ereignisse erläutertwerden. Besonderes Gewicht liegt dabei auf der Entwicklung vonorganisiertem Widerstand gegen die deutsche Besatzung in Italien. Imzweiten Kapitel soll dann auf die aus der Resistenza hervorgegangeneBewegung des Neorealismus eingegangen werden. Für die Frage nach derDarstellung von deutscher Besatzung und Widerstand bieten sich dreiRomane italienischer Autorinnen besonders an. Im dritten Kapitel wird der1949 erschienene Roman L'Agnese va a morire der aus Bolognastammenden Autorin Renata Viganò interpretiert. Dieser schildert denKampf einer einfachen Frau in einer Partisanengruppe. Tutti i nostri ieri,ein Roman von Natalia Ginzburg, bietet dem Leser ein Panorama dergesamten Epoche anhand einer ineinander verwobenenFamiliengeschichte. Das historisch- politische Gewicht des Romans fandin der Kritik bisher wenig Beachtung. Das vierte Kapitel wirdinsbesondere die Darstellung des Widerstands beleuchten. Elsa Morantes1974 erschienener Roman La Storia drückt bereits das historische Themades Romans im Titel aus. Gemeinsames Element und Vergleichspunkt derdrei Romane ist der Mord am deutschen Soldaten, der Schlussfolgerungenüber eine mögliche und unterschiedliche Bewertung der Schuldfrage inden Texten erlaubt. Eine Gegenüberstellung der drei Romane erfolgt imabschließenden sechsten Kapitel.Alle Romane wurden von italienischen Schrifstellerinnen abgefasst unddie Texte reflektieren eine"weibliche" Perspektive auf Krieg undWiderstand. Deswegen ist es notwendig, auch gelegentlich Genderfragenzu thematisieren, denn bei der Analyse wird deutlich werden, dass dieResistenza auch in Bezug auf die Stellung der Frauen innerhalb der italienischen Gesellschaft einen Wendepunkt markierte.Wie Sharon Woodausführt, waren 43000 Frauen aktive Kämpferinnen bei denPartisanenverbänden, und unzählige mehr unterstützten die Resistenza. [...]
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