Mit der neuesten Veröffentlichung seiner Reden und Essays offenbart der wohl umstrittenste wie wirkmächtigste Künstler unserer Zeit Milo Rau seine sehr eigene »Ästhetik des Widerstands« von den Anfängen in den Schweizer Voralpen über die Kriegs- und Krisengebiete dieser Welt bis in die großen Institutionen. Der Fokus liegt dabei, wie immer in Raus Arbeit, auf der Rolle der Kunst in einer Zeit gesellschaftspolitischer Umbrüche: dem Aufstieg der Europäischen Rechten, dem Kulturkampf zwischen »woker« und »Volkskultur«, identitärer und universeller Ansätze in Politik und Kunst. Der Band versammelt Texte und Gespräche über Theater, Literatur, Aktivismus, Wut und Melancholie, über Herkunft und Heimat, über Solidarität und das Tragische. Wie ist Widerstand in der Kunst möglich - gegen rechts, den Kapitalismus, gegen Ausbeutung und Vergessen?