Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte - Europa, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Historisches Institut - Geschichte der Europäischen Moderne), Veranstaltung: Erfahrungsgeschichte und Erinnerungskultur, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Kontext des Kriegsgefangenenwesens im Zweiten Weltkrieg taucht immer wieder die Frage nach Widerstand auf. Zugleich ist diese Frage nur schwer zu beantworten, da die meisten Unterlagen aus den Kriegsgefangenenlagern vernichtet wurden oder verschollen sind. Umfangreichere Bestände, die ein einigermaßen vollständiges Bild über Widerstandsaktivitäten liefern, gibt es nur vereinzelt. Es bleibt deshalb häufig nur der indirekte Zugang, zum Beispiel über die Personalkarten I, wie Rolf Keller und Reinhard Otto in ihrer Forschung dargelegt haben. In dieser Hausarbeit soll jedoch ein anderer Ansatz verfolgt werden, nämlich widerständiges Verhalten aus der Perspektive ehemaliger Kriegsgefangener nachzuzeichnen. Dazu werden Erinnerungen französischer und sowjetischer Kriegsgefangener untersucht. Die Berichte stammen hauptsächlich von ehemaligen Mitgliedern organisierter Widerstandsgruppen in Stalag XI B, der Résistance und des Komitees, die zumindest teilweise bis Kriegsende existierten. Anhand dieser sollen Handlungsspielräume und Motivationen für Widerstand in Kriegsgefangenschaft vom Standpunkt der Überlebenden aus untersucht werden. Dabei soll es weniger darum gehen, die Erinnerungen auf ihren Wahrheitsgehalt hin zu prüfen, sondern vielmehr die zeitgenössische Perspektive herauszuarbeiten. Zugleich soll kritisch hinterfragt werden, inwiefern Erinnerungen von Kriegsgefangenen als Primärerfahrung überhaupt historischen Erkenntnisgewinn leisten können.
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