Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,7, Universität zu Köln (Institut für Ethnologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Identität, Differenz und Widerstand, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Maori haben wie viele Völker der Erde eine Geschichte des Kolonialismus, des Imperialismus und dadurch der Unterdrückung, bis hin zum Versuch der Ausrottung der eigenen Kultur erlebt. Diesen Völkern stellte und stellt sich bis heute die Herausforderung, der neuen Kultur zu begegnen und mit der Übermacht zu leben, ohne dabei die eigene ethnische Identität zu verlieren. Allein die Existenz einer Fremdkultur fordert von einer Ethnie eine erweiterte Auseinandersetzung mit den eigenen Traditionen und Werten. Man kann sogar sagen, dass das Konstrukt der Identität, das Bewusstsein für die eigene Kultur und dadurch die Abgrenzung zum Fremden durch den Spiegel der Fremdkultur wesentlich mitbestimmt wird.Ist die Waagschale der beiden Kulturen aber nicht ausgeglichen, sondern stellt die eine Kultur eine repressiv agierende Übermacht dar, so bedeutet dies aus Sicht der unterdrückten Kultur die Gefahr des Untergangs. Sie muss Strategien entwickeln, die eigene Identität gegenüber der Kolonialmacht zu wahren. Widerstand in seinen verschiedenen Ausprägungen ist eine logische Antwort auf diesen Zustand. Nun ist es aber nicht so, dass überall, wo mit Widerstand auf Unterdrückung reagiert wurde, Erfolg das Resultat war. Viele Ethnien, wenn nicht sogar die meisten bestehen im Zuge von Kolonialismus und Imperialismus heute nur noch aus verzerrten Fragmenten ihrer ursprünglichen Kultur. Die eigene ethnische Identität ist zu großen Teilen verloren gegangen.Der Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, wie die Maori der europäischen Übermacht begegnet sind und wie es ihnen gelungen ist, ihre ethnische Identität in der Auseinandersetzung mit der Kolonialmacht zu wahren. Wie gestaltete sich der Widerstand der Maori und was ist sein "Erfolgsrezept"? Welche Stufen und Probleme der Identitätsfindung haben die Maori mit der Herausforderung der kulturellen Dominanz durchlaufen und ist es ihnen letzten Endes geglückt, einen Bikulturalismus im hauptsächlich europäisch geprägten Staat Neuseeland zu schaffen? Um diese Fragen zu beantworten, bleibt auch eine theoretische Auseinandersetzung mit dem Begriff der "Identität" nicht aus. Hierbei ist ein interdisziplinärer Ansatz zu den benachbarten Fächern der Ethnologie, wie die Psychologie oder die Soziologie unausweichlich, um die Ganzheit und die Komplexität des Themas nicht aus den Augen zu verlieren. Dabei können die verschiedenen Erklärungsmodelle ihres Umfanges wegen jedoch nur knapp vorgestellt werden.
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