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Das aufgrund von Tonbandgesprächen zusammengestellte Buch folgt dem klassischen Muster eines Bildungsromans und endet als Aufruf Baumanns an ehemalige Genossen, die Knarre wegzuschmeißen. Es erschien erstmals 1975 und wurde wegen Terrorismusverherrlichung verboten. Nicht zuletzt die fast drei Jahre währenden juristischen Auseinandersetzungen trugen dazu bei, dass es in den Siebzigern zu einem heimlichen Bestseller wurde.

Produktbeschreibung
Das aufgrund von Tonbandgesprächen zusammengestellte Buch folgt dem klassischen Muster eines Bildungsromans und endet als Aufruf Baumanns an ehemalige Genossen, die Knarre wegzuschmeißen. Es erschien erstmals 1975 und wurde wegen Terrorismusverherrlichung verboten. Nicht zuletzt die fast drei Jahre währenden juristischen Auseinandersetzungen trugen dazu bei, dass es in den Siebzigern zu einem heimlichen Bestseller wurde.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.10.2007

Abstand nehmen
Die Buchmesse ist alljährlich auch ein Ort gesteigerten Sentiments. Denn hier treten häufig Menschen der Tat auf, die ihre aktive Zeit hinter sich haben und nun an die geschichtliche Bedeutung ihres Tuns erinnern. In der Phase des Rückblicks lehnen sie sich gerne an die Worte der Genesis an: Und er sah, dass es gut war. Es sind Momente der kollektiven Erinnerungsseligkeit. Man hört dann förmlich das Publikum glücklich seufzen mit seinem Helden.
Auch Bommi Baumann trägt sein Päckchen Vergangenheit mit sich und schnürt es auf der Buchmesse gerne mal auf: Seine im „Zentralrat der umherschweifenden Haschrebellen”, aus der die „Bewegung 2. Juni” hervorging. Sprengstoffanschläge und Drogendealerei, dann seine Flucht durch die halbe Welt. Seine Distanzierung vom bewaffneten Kampf, seine Festnahme und Inhaftierung für fünf Jahre in Tegel und seine Heroinabhängigkeit. Seinen Klassiker „Wie alles anfing” aus den siebziger Jahren hat er auch jetzt in Frankfurt dabei, aber er spricht über seine Vergangenheiten völlig frei von jedem Sentiment, von jeder Nostalgie. Er spekuliert überhaupt nicht auf ein irgendwie vorgefasstes Verständnis. Er kultiviert den kalten Blick und das Pathos der Distanz. „Das alles gibt es also” hat Ernst Jünger als Motto seinem „Abenteuerlichen Herzen” vorangestellt. Dies scheint auch Bommi Baumanns Haltung zu sein, nur dass er sie auf das eigene Leben anwendet. Er schaut sein eigenes Leben an wie eine fremde Epoche. Und man meint förmlich zu spüren, wie er auch die just sich ereignende Gegenwart schon einen Tag später wieder wie eine alte Schlangenhaut abgelegt haben wird. Leben als Übung, mit jedem neuen Tag von dem vorherigen Abstand zu nehmen. ijo
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