Unsere Erde als riesiger Schneeball oder von glühend heißen Lavameeren bedeckt - beinahe unvorstellbar! Dieses Buch nimmt uns mit auf eine spannende Tour durch die wunderbare Geschichte unseres Planeten. Wir erleben faszinierende Landschaften vor Millionen von Jahren, lange bevor Tiere und Pflanzen die Erde eroberten, und eine Welt, die langsam von seltsamen Lebewesen bevölkert wurde.Die einfachen und verständlichen Texte wechseln sich kongenial mit detailgetreuen und faszinierenden Illustrationen, Klappen und Pergamentseiten ab. Eine aufregende Entdeckungsreise zum Ursprung unserer Erde. Zum Stöbern und Staunen! Zeitleisten zur besseren Orientierung Große Panoramatafeln Halbtransparente Pergamentseiten Viele Klappen zum Entdecken
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 26.08.2022Alles
auf Anfang
Aina Bestard erzählt
in einem grafisch
transparenten Bilderbuch
die Geschichte der Erde
bis zum Auftritt
der Hominiden
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ So beginnt die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. In Aina Bestards so elegantem wie lehrreichem Bilderbuch „Wie alles begann“ lautet der entsprechende Satz so: „Vor rund 13,8 Milliarden Jahren existierte nichts von dem, was uns heute umgibt.“ Auf den folgenden pergamentpapierartigen, durchsichtigen Seiten hat sie den Urknall als Lichtexplosion gezeichnet auf Vorder- und Rückseite. Von da geht es in den Weltenraum zu Galaxien, Planeten und zu unserem Sonnensystem, das schon wieder auf festem, undurchsichtigem Papier erscheint. Später im Buch wechselt die Autorin und Illustratorin dieser Geschichte unserer Welt vom Urknall bis zum Auftritt der ersten Hominiden in Afrika immer dann die Papierarten, wenn es um Transparenz, Wasser, Licht und Luft geht. Da schweben Seewesen durch ihr Element oder die Vögel erheben sich in den Äther oder Insekten durchflattern die Lüfte.
Aina Bestard, auf Mallorca geboren und in Barcelona lebend, hat im dortigen Museu de Ciències Naturals die Ausstellung „Planeta Vida“, die der Geschichte der Erde und der Evolution gewidmet ist, als Vorbild genommen für ihr Bilderbuch. Das weckt vielfältige Assoziationen an naturgeschichtliche Werke oder erinnert an alte Lexika und ihre Farbillustrationen mit Schutzblatt. An solcherart Stichen und Lithografien hat sich Bestard orientiert. So hat das Buch einen bewusst altmodischen Touch, der aber die edle Gediegenheit und zeichnerische Genauigkeit der verehrten Vorbilder ebenso vermittelt wie das Vergnügen, eine eigene, elegante Façon des Illustrierens gefunden zu haben.
Also wird auch die geologische Geschichte der Erde, deren Überbleibsel aus Gestein der verschiedensten Art im ersten Eindruck auf ewig unbeweglich erscheinen, in diesem Bilderreigen lebendig und spannend. Erst recht, wenn sich das rote Lavameer dehnt, die Feuer und Asche speienden Vulkane ihre Kegel emporschieben, während der Hagel der Meteoriten einschlägt, dargestellt im Breitwandtableau des zweiseitigen Querformats. Einmal verführen diese Panoramen zum lustvollen Blättern, um an den aufregendsten Tafeln hängen zu bleiben, etwa bei Riesenlibellen oder Flugsauriern. Andererseits ist Bestards Buch auch ein ganz reelles Nachschlagewerk, in dem man die wichtigsten Äoneneinschnitte des Werdens unserer Erde bis zu den Hominiden so präzis wie anschaulich nachvollziehen kann. Damit hat sie geschafft, dass ihre „wunderbare Geschichte der Erde“ allen nutzt und Spaß macht, seien sie Kinder, Jugendliche oder schon erwachsen. Wer also etwas über Erdschichten wissen will, findet beispielsweise den Längsschnitt, der von der jüngsten Schicht mit Hominidenschädel bis hinunter zum Dickinsonia-Fossil reicht, von vor 550 Millionen Jahren. Für Saurierfans gibt es Saftiges zu sehen, ebenso für Pflanzenfreaks.
Der Aufzug von Mammuts und Co. gibt dem Eiszeitpanorama die nötige Wucht. Am Ende schaut der Hominide aus dem Bild heraus uns an. So fremd er uns finden mag, so verwandt erscheint er uns. (ab 12 Jahre und Erwachsene) )
HARALD EGGEBRECHT
Aina Bestard: Wie alles begann. Aus dem Katalanischen von Ursula Bachhausen. Gerstenberg Verlag 2022. 77 Seiten, 26 Euro. (Im Buchhandel ab 12.9.)
Illustrationen aus Alina Bestard: Wie alles begann. Gerstenberg
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Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
auf Anfang
Aina Bestard erzählt
in einem grafisch
transparenten Bilderbuch
die Geschichte der Erde
bis zum Auftritt
der Hominiden
„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ So beginnt die Schöpfungsgeschichte in der Bibel. In Aina Bestards so elegantem wie lehrreichem Bilderbuch „Wie alles begann“ lautet der entsprechende Satz so: „Vor rund 13,8 Milliarden Jahren existierte nichts von dem, was uns heute umgibt.“ Auf den folgenden pergamentpapierartigen, durchsichtigen Seiten hat sie den Urknall als Lichtexplosion gezeichnet auf Vorder- und Rückseite. Von da geht es in den Weltenraum zu Galaxien, Planeten und zu unserem Sonnensystem, das schon wieder auf festem, undurchsichtigem Papier erscheint. Später im Buch wechselt die Autorin und Illustratorin dieser Geschichte unserer Welt vom Urknall bis zum Auftritt der ersten Hominiden in Afrika immer dann die Papierarten, wenn es um Transparenz, Wasser, Licht und Luft geht. Da schweben Seewesen durch ihr Element oder die Vögel erheben sich in den Äther oder Insekten durchflattern die Lüfte.
Aina Bestard, auf Mallorca geboren und in Barcelona lebend, hat im dortigen Museu de Ciències Naturals die Ausstellung „Planeta Vida“, die der Geschichte der Erde und der Evolution gewidmet ist, als Vorbild genommen für ihr Bilderbuch. Das weckt vielfältige Assoziationen an naturgeschichtliche Werke oder erinnert an alte Lexika und ihre Farbillustrationen mit Schutzblatt. An solcherart Stichen und Lithografien hat sich Bestard orientiert. So hat das Buch einen bewusst altmodischen Touch, der aber die edle Gediegenheit und zeichnerische Genauigkeit der verehrten Vorbilder ebenso vermittelt wie das Vergnügen, eine eigene, elegante Façon des Illustrierens gefunden zu haben.
Also wird auch die geologische Geschichte der Erde, deren Überbleibsel aus Gestein der verschiedensten Art im ersten Eindruck auf ewig unbeweglich erscheinen, in diesem Bilderreigen lebendig und spannend. Erst recht, wenn sich das rote Lavameer dehnt, die Feuer und Asche speienden Vulkane ihre Kegel emporschieben, während der Hagel der Meteoriten einschlägt, dargestellt im Breitwandtableau des zweiseitigen Querformats. Einmal verführen diese Panoramen zum lustvollen Blättern, um an den aufregendsten Tafeln hängen zu bleiben, etwa bei Riesenlibellen oder Flugsauriern. Andererseits ist Bestards Buch auch ein ganz reelles Nachschlagewerk, in dem man die wichtigsten Äoneneinschnitte des Werdens unserer Erde bis zu den Hominiden so präzis wie anschaulich nachvollziehen kann. Damit hat sie geschafft, dass ihre „wunderbare Geschichte der Erde“ allen nutzt und Spaß macht, seien sie Kinder, Jugendliche oder schon erwachsen. Wer also etwas über Erdschichten wissen will, findet beispielsweise den Längsschnitt, der von der jüngsten Schicht mit Hominidenschädel bis hinunter zum Dickinsonia-Fossil reicht, von vor 550 Millionen Jahren. Für Saurierfans gibt es Saftiges zu sehen, ebenso für Pflanzenfreaks.
Der Aufzug von Mammuts und Co. gibt dem Eiszeitpanorama die nötige Wucht. Am Ende schaut der Hominide aus dem Bild heraus uns an. So fremd er uns finden mag, so verwandt erscheint er uns. (ab 12 Jahre und Erwachsene) )
HARALD EGGEBRECHT
Aina Bestard: Wie alles begann. Aus dem Katalanischen von Ursula Bachhausen. Gerstenberg Verlag 2022. 77 Seiten, 26 Euro. (Im Buchhandel ab 12.9.)
Illustrationen aus Alina Bestard: Wie alles begann. Gerstenberg
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