Jesus verstand die Taufe als das Zeichen, das eine neue Gemeinschaft von Menschen untereinander und mit Gott begründet: die Kirche. Sie geht somit auf die Verkündigung Jesu zurück und hat sich deshalb zuallererst an diesem Ursprung zu orientieren. Synodale Prozesse, wie sie gegenwärtig in Deutschland stattfinden und von Papst Franziskus für die Weltkirche angestossen worden sind, sind auch das Ergebnis eines neuen Taufbewusstseins. Sie helfen der Kirche, sich immer wieder auf ihren Ursprung zu besinnen und zu erkennen, wo Korrekturen nötig werden.Walter Kirchschläger ist überzeugt, dass die Kirche als Volk Gottes in der Welt nur dann glaubhaft unterwegs ist, wenn sie in Geschwisterlichkeit lebt und Standesdenken und Teilungen überwindet. Deshalb ist kirchliches Denken und Handeln konsequent an drei Kriterien auszurichten: an Solidarität, Subsidiarität und Synodalität. Daraus leitet er eine Praxis der Synodalität ab, die sich im Zusammenspiel von Dienen und Entscheiden bewähren muss.