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Neue Perspektiven auf das Bürgertum im »Dritten Reich« und danach.Das Versagen des deutschen Bürgertums vor der Herausforderung des Nationalsozialismus scheint auf den ersten Blick evident. Auf den zweiten Blick ist die Diagnose weniger eindeutig - und legt die Frage nach bürgerlichen Beharrungskräften ebenso nahe wie die nach spezifischen Strategien der Aneignung und Umdeutung des nationalsozialistischen Projekts. Die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Bandes fragen deshalb nach den Erwartungshorizonten bürgerlicher Milieus um 1930, nach Prozessen und Praktiken der Entbürgerlichung im…mehr

Produktbeschreibung
Neue Perspektiven auf das Bürgertum im »Dritten Reich« und danach.Das Versagen des deutschen Bürgertums vor der Herausforderung des Nationalsozialismus scheint auf den ersten Blick evident. Auf den zweiten Blick ist die Diagnose weniger eindeutig - und legt die Frage nach bürgerlichen Beharrungskräften ebenso nahe wie die nach spezifischen Strategien der Aneignung und Umdeutung des nationalsozialistischen Projekts. Die Beiträgerinnen und Beiträger dieses Bandes fragen deshalb nach den Erwartungshorizonten bürgerlicher Milieus um 1930, nach Prozessen und Praktiken der Entbürgerlichung im »Dritten Reich« sowie nach der Integration in eine antibürgerlich gedachte »Volksgemeinschaft«. Zumal für die Kriegsjahre geht es aber auch um die Semantiken des Bürgerlichen und ihre Veränderung, um bürgerliche Räume, Nischen und Gegenorte, schließlich um bürgerliche Opposition gegen das Regime.Der Band will damit einen Anstoß geben, die vielfach noch immer 1933 endende historische Bürgertumsforschung in die NS-Zeit hinein zu verlängern und über die Zäsur von 1945 hinaus fortzuführen.
Autorenporträt
Norbert Frei ist Professor em. für Neuere und Neueste Geschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 1979 bis 1997 war er wissenschaft- licher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte in München, danach bis 2005 Lehrstuhlinhaber an der Ruhr-Universität Bochum; Fellowships und Gastprofessuren unter anderem an der Harvard University, am Wissenschaftskolleg zu Berlin, am Institute for Advanced Study in Princeton und an der Hebrew University Jerusalem; 2010/11 Theodor-Heuss-Professor an der New School for Social Research in New York; 2019 Visiting Professor an der Stanford University.Veröffentlichungen u. a.: Im Namen der Deutschen. Die Bundespräsidenten und die NS-Vergangenheit (2023); 1945 und wir (2005); 1968. Jugendrevolte und globaler Protest (2008); Vergangenheitspolitik (1996); Der Führerstaat (1987).
Rezensionen
»Dem Band ist ein breites Leserinteresse zu wünschen.« (Horst Sassin, sehepunkte, 15.12.2018) »Norbert Frei has produced an extremely stimulating volume.« (Hermann Beck, German History, Vol. 37, Issue 2, June 2019)