Das erste Bilderbuch des Bestseller-Autors Jorge Bucay
Du kannst das, was du dir zutraust
Schon als kleiner Junge hat sich der Held des Buches gefragt, warum der riesige Zirkus-Elefant die Kette, mit der er festgebunden ist, nicht zerreißt und davonläuft. Da erklärt ihm ein weiser Mann, dass der Elefant, als er klein war, nicht die Kraft hatte, die Kette zu sprengen. Diese Erfahrung des Ohnmächtigseins vergisst er sein ganzes Leben lang nicht mehr. Dabei müsste der große Elefant sich nur ein einziges Mal trauen, an der Kette ziehen, und schon wäre er frei.
Ein bezauberndes Bilderbuch, das schon kleinen Kindern Mut macht, alles immer wieder von neuem zu versuchen.
Mit kongenialen Bildern des preisgekrönten argentinischen Illustrators Gusti.
Du kannst das, was du dir zutraust
Schon als kleiner Junge hat sich der Held des Buches gefragt, warum der riesige Zirkus-Elefant die Kette, mit der er festgebunden ist, nicht zerreißt und davonläuft. Da erklärt ihm ein weiser Mann, dass der Elefant, als er klein war, nicht die Kraft hatte, die Kette zu sprengen. Diese Erfahrung des Ohnmächtigseins vergisst er sein ganzes Leben lang nicht mehr. Dabei müsste der große Elefant sich nur ein einziges Mal trauen, an der Kette ziehen, und schon wäre er frei.
Ein bezauberndes Bilderbuch, das schon kleinen Kindern Mut macht, alles immer wieder von neuem zu versuchen.
Mit kongenialen Bildern des preisgekrönten argentinischen Illustrators Gusti.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 05.11.2010Liebeserklärung an die Freiheit
Die Bilderbuchparabel des argentinischen Autors Jorge Bucay erzählt vom Leben eines Elefanten im Zirkus
Alte übermalte Zirkusplakate, vergilbte Briefpapiere und abgestempelte Briefmarken mit Elefanten bilden die Folie, auf der der Erzähler seinen Erinnerungen an die vergangene Kindheit nachgeht. Es war vor allem die Zirkuswelt, die ihn als Junge magisch angezogen hatte. Seine Faszination galt aber nicht dem bunten Treiben in der Manege. Vielmehr beschäftigte ihn die Frage, warum der große, starke und kluge Elefant nach jeder Vorstellung seine Gefangenschaft akzeptierte, obwohl er ohne Mühe den Pflock, an den er gekettet wurde, hätte herausreißen können.
Die Erzählung Wie der Elefant die Freiheit fand des argentinischen Schriftstellers und Psychiaters Jorge Bucay muss auch als Parabel auf die Freiheit gelesen werden, denn der Junge fand später heraus, dass Zirkuselefanten von klein auf an die Kette gewöhnt werden, sodass sie auch als große, starke Tiere die Möglichkeit des Ausbruchs nicht mehr wahrnehmen.
In einer Folge von anrührenden und zugleich komisch gefärbten Bildszenen, aquarelliert auf alten Karten, führt uns der in Spanien lebende Zeichner Gusti die schrittweise Gewöhnung des kleinen Elefanten an die Kette vor Augen, und als Leser und Betrachter der Sequenz begreift man die Ausweglosigkeit dieses Schicksals. Gustis Bilder drücken viel von der Liebe und Empathie aus, die auch der Erzähler für sein Lieblingstier empfindet. Immer wieder übermalt er Briefmarken aus aller Welt mit Elefantenmotiven, mal karikaturhaft, mal verfremdet. Die Braun- und Grautöne der Aquarelle verleihen den Bildern von Freiheit und Gefangenschaft des Elefanten aber auch eine gewisse Melancholie und Trauer, die sich mit dem Grundton der Erzählung deckt. Als Heranwachsender hat der Erzähler erkannt, dass es für das Zirkustier nicht mehr möglich ist, sich aus eigener Kraft von der Kette zu lösen. Nur in der Phantasie und im Traum imaginiert sich der Junge die Befreiung des Elefanten und träumt von einem unbeschwerten, glücklichen Leben.
Der deutsche Titel des Bilderbuchs trifft nicht den Kern der Geschichte. Die ursprüngliche Erzählung von Bucay heißt viel treffender „Der angekettete Elefant“ und verweist damit auch viel klarer auf die symbolische gesellschaftliche Dimension des Textes; davor scheinen bundesdeutsche Bilderbuch-Buchverlage noch immer zurückzuschrecken. Man darf aber der Neugier und Wachheit kindlicher Leser und Beobachter vertrauen, die die eigentliche Botschaft dieses poetisch geschriebenen und sensibel gemalten Buches erfassen werden. Denn eine einfühlsamere Liebeserklärung an den angeketteten Elefanten gibt es kaum. (ab 4 Jahre) JENS THIELE
JORGE BUCAY: Wie der Elefant die Freiheit fand. Mit Illustrationen von Gusti. Aus dem Spanischen von Stephanie von Harrach. Fischer Schatzinsel 2010. 34 Seiten, 14,95 Euro.
Illustration aus Jorge Bucay: Wie der Elefant die Freiheit fand
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Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
Die Bilderbuchparabel des argentinischen Autors Jorge Bucay erzählt vom Leben eines Elefanten im Zirkus
Alte übermalte Zirkusplakate, vergilbte Briefpapiere und abgestempelte Briefmarken mit Elefanten bilden die Folie, auf der der Erzähler seinen Erinnerungen an die vergangene Kindheit nachgeht. Es war vor allem die Zirkuswelt, die ihn als Junge magisch angezogen hatte. Seine Faszination galt aber nicht dem bunten Treiben in der Manege. Vielmehr beschäftigte ihn die Frage, warum der große, starke und kluge Elefant nach jeder Vorstellung seine Gefangenschaft akzeptierte, obwohl er ohne Mühe den Pflock, an den er gekettet wurde, hätte herausreißen können.
Die Erzählung Wie der Elefant die Freiheit fand des argentinischen Schriftstellers und Psychiaters Jorge Bucay muss auch als Parabel auf die Freiheit gelesen werden, denn der Junge fand später heraus, dass Zirkuselefanten von klein auf an die Kette gewöhnt werden, sodass sie auch als große, starke Tiere die Möglichkeit des Ausbruchs nicht mehr wahrnehmen.
In einer Folge von anrührenden und zugleich komisch gefärbten Bildszenen, aquarelliert auf alten Karten, führt uns der in Spanien lebende Zeichner Gusti die schrittweise Gewöhnung des kleinen Elefanten an die Kette vor Augen, und als Leser und Betrachter der Sequenz begreift man die Ausweglosigkeit dieses Schicksals. Gustis Bilder drücken viel von der Liebe und Empathie aus, die auch der Erzähler für sein Lieblingstier empfindet. Immer wieder übermalt er Briefmarken aus aller Welt mit Elefantenmotiven, mal karikaturhaft, mal verfremdet. Die Braun- und Grautöne der Aquarelle verleihen den Bildern von Freiheit und Gefangenschaft des Elefanten aber auch eine gewisse Melancholie und Trauer, die sich mit dem Grundton der Erzählung deckt. Als Heranwachsender hat der Erzähler erkannt, dass es für das Zirkustier nicht mehr möglich ist, sich aus eigener Kraft von der Kette zu lösen. Nur in der Phantasie und im Traum imaginiert sich der Junge die Befreiung des Elefanten und träumt von einem unbeschwerten, glücklichen Leben.
Der deutsche Titel des Bilderbuchs trifft nicht den Kern der Geschichte. Die ursprüngliche Erzählung von Bucay heißt viel treffender „Der angekettete Elefant“ und verweist damit auch viel klarer auf die symbolische gesellschaftliche Dimension des Textes; davor scheinen bundesdeutsche Bilderbuch-Buchverlage noch immer zurückzuschrecken. Man darf aber der Neugier und Wachheit kindlicher Leser und Beobachter vertrauen, die die eigentliche Botschaft dieses poetisch geschriebenen und sensibel gemalten Buches erfassen werden. Denn eine einfühlsamere Liebeserklärung an den angeketteten Elefanten gibt es kaum. (ab 4 Jahre) JENS THIELE
JORGE BUCAY: Wie der Elefant die Freiheit fand. Mit Illustrationen von Gusti. Aus dem Spanischen von Stephanie von Harrach. Fischer Schatzinsel 2010. 34 Seiten, 14,95 Euro.
Illustration aus Jorge Bucay: Wie der Elefant die Freiheit fand
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Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
"Wunderschön, vielschichtig und herzzerreißend" findet Susanne Gaschke dieses mit dem Luchs preisgekrönte Kinderbuch. Kaum ein Bilderbuch, schreibt sie, hatte in den letzten Jahren eine so starke Doppelstruktur wie dieses: Für Kinder ende es versöhnlich, Erwachsene müssten am Ende unter Umständen mit den Tränen kämpfen. Denn das Buch des argentinischen Autors und Psychotherapeuten erzähle von der Unfreiheit im Kopf, von den Fesseln, die man sich selbst anlegt, Unfreiheit auch, die Diktaturen ermöglicht. Es geht um einen Jungen, der über die Frage rätselt, warum ausgerechnet der große, starke Elefant im Zirkus nicht gegen seine Gefangenschaft rebelliert. Die Antwort, die er erhalte, erzähle von der Kindheit des Elefanten, der mit dem Ohnmachtsgefühl aufgewachsen sei, gefangen zu sein. Der Junge träume am Ende davon, den Elefanten zu befreien. Der Erwachsene jedoch wisse es besser.
© Perlentaucher Medien GmbH
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