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In diesem Buch geht es um die Selbstwerdung (Individuation) des Menschen und dafür maßgebliche Momente: Das affektive Betroffensein beschert dem Bewussthaber schon im präpersonalen Erleben so viel Selbstständigkeit, dass höchstens er in der Lage ist, die Sachverhalte seines affektiven Betroffenseins auszusagen (wenn er will, zu bekennen), obwohl die anderen ebenso wie er in der Lage sind, darüber zu sprechen. Wie weit diese frühe Subjektfähigkeit reicht, zeigt sich daran, dass auch die Person nur im affektiven Betroffensein sich selbst finden kann. Das affektive Betroffensein ist immer…mehr

Produktbeschreibung
In diesem Buch geht es um die Selbstwerdung (Individuation) des Menschen und dafür maßgebliche Momente: Das affektive Betroffensein beschert dem Bewussthaber schon im präpersonalen Erleben so viel Selbstständigkeit, dass höchstens er in der Lage ist, die Sachverhalte seines affektiven Betroffenseins auszusagen (wenn er will, zu bekennen), obwohl die anderen ebenso wie er in der Lage sind, darüber zu sprechen. Wie weit diese frühe Subjektfähigkeit reicht, zeigt sich daran, dass auch die Person nur im affektiven Betroffensein sich selbst finden kann. Das affektive Betroffensein ist immer leiblich. deshalb wird der Leib in seinem Verhältnis zum Körper erörtert. Die Zeit passt in diesen Zusammenhang aus zwei Gründen. Erstens bohrt die vergehende Dauer in das Gleichmaß des Kontinuums ein Loch oder einen Spalt, die dafür ausreichen, dass etwas in hinlänglicher Anschauung sich als sich selbst abheben kann. Zweitens aber ist die Zeit in der sonst glatten Oberfläche der Welt und ihrer Dauer in der geschichteten Lagezeit gleichsam die Wunde, die bis zum Grund der primitiven Gegenwart als der Wurzel der Individuation durchsehen lässt. Im 10. und letzten Kapitel, "Wie der Mensch zur Welt kommt", wird schließlich die Geschichte der Selbstwerdung durch verschiedene Übergänge und Stufen von der Selbstlosigkeit im Kontinuum bis zum Eintritt des Einzelnen in die Welt als das Sammelbecken der Vereinzelung nachgezeichnet.
Autorenporträt
Hermann Schmitz, geb. 1928 in Leipzig, promoviert 1955, habilitiert für Philosophie 1958; 1971 bis 1993 ordentlicher Professor für Philosophie an der Universität Kiel. Begründer der Neuen Phänomenologie. Autor zahlreicher Bücher und Aufsätze.

Zuletzt im Verlag Karl Alber erschienen sind: "Phänomenologie der Zeit" (2014), "Gibt es die Welt?" (2014), "Atmosphären" (2014), selbst sein (2015), "Ausgrabungen zum wirklichen Leben" (2016), "Epigenese der Person" (2017), "Wozu philosophieren?" (2018).

2011 gab Hans Werhahn den Gesprächsband "Neue Phänomenologie. Hermann Schmitz im Gespräch" heraus.