Ilse Groß ist vierzehn, als sie aus Deutschland flieht. Ihre Familie bleibt zurück. In Großbritannien findet sie eine Anstellung als Dienstmädchen. Und sieben Jahre nach Kriegsende erlebt sie ihren Durchbruch als englischsprachige Schriftstellerin. Ihr Pseudonym: Kathrine Talbot.
Wie die Queen erzählt die wahre Geschichte einer fast perfekten Assimilation - von Ilses Rettung ins Vereinigte Königreich und ihrer Deportation in ein Lager für "feindliche Ausländer", von ihrem Hunger und ihrer Freiheit und ihrem flüchtigen Erfolg auf dem Buchmarkt der Fünfzigerjahre. Es geht um Anerkennung, Fehlschläge, Freundschaft und Kreativität. Und es geht darum, wie eine Emigrantin beginnt, ihrem Staatsoberhaupt verblüffend ähnlich zu sehen.
Ein Buch für alle, die England lieben, und für alle, die es seltsam finden. Tief in den britischen Alltag taucht die Reportage ein. Sie führt von London auf die Isle of Man, von Cornwall nach New York und zurück auf einen Hügel in Sussex. Im Zentrum aber steht eine deutsch-jüdische Familiengeschichte. Ein Leben lang kämpft Kathrine Talbot damit, ihre Erinnerungen in Literatur zu verwandeln. Als es ihr endlich gelingt, ist es fast schon zu spät.
Wie die Queen erzählt die wahre Geschichte einer fast perfekten Assimilation - von Ilses Rettung ins Vereinigte Königreich und ihrer Deportation in ein Lager für "feindliche Ausländer", von ihrem Hunger und ihrer Freiheit und ihrem flüchtigen Erfolg auf dem Buchmarkt der Fünfzigerjahre. Es geht um Anerkennung, Fehlschläge, Freundschaft und Kreativität. Und es geht darum, wie eine Emigrantin beginnt, ihrem Staatsoberhaupt verblüffend ähnlich zu sehen.
Ein Buch für alle, die England lieben, und für alle, die es seltsam finden. Tief in den britischen Alltag taucht die Reportage ein. Sie führt von London auf die Isle of Man, von Cornwall nach New York und zurück auf einen Hügel in Sussex. Im Zentrum aber steht eine deutsch-jüdische Familiengeschichte. Ein Leben lang kämpft Kathrine Talbot damit, ihre Erinnerungen in Literatur zu verwandeln. Als es ihr endlich gelingt, ist es fast schon zu spät.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.09.2022Und lernte ihn nicht Camilla nach dem Polospiel kennen?
Ein Biograph mit viel Sinn für Dramatik: Christoph Ribbat schreibt die Lebensgeschichte der Ilse Groß alias Kathrine Talbot
Die meisten Biographen, so ein einschlägiger Gemeinplatz, identifizieren sich bewusst oder unbewusst mit ihrem Objekt, manchmal so stark, dass ihre Arbeit autobiographische Züge annimmt. Amanda Foreman versteigt sich in der Einführung zu ihrem Porträt der Herzogin von Devonshire gar dazu, die Beziehung des Biographen zu seinem Objekt als "literarisches Pendant zum Stockholm-Syndrom" zu beschreiben, einem "Phänomen, nach dem Geiseln sich zu ihren Geiselnehmern hingezogen fühlen". "Der Biograph ist in gewisser Hinsicht eine bereitwillige Geisel, die so lange gefangen gehalten wird, dass sie hoffnungslos gefesselt ist." Eine Umkehrung der tatsächlichen Verhältnisse: Wehrlos ausgeliefert ist vielmehr das Objekt seinem Biographen - und es ist in den allermeisten Fällen mehr als fraglich, ob in ihm so etwas wie Zuneigung aufkeimen würde.
Als entschiedener Fall von Überidentifikation, die bis in die Struktur des Texts reicht, kommt jedenfalls die von Christoph Ribbat verfasste Lebensgeschichte Ilse Barkers daher. 1921 als Ilse Groß geboren, glückte der Tochter eines jüdischen Binger Weinhändlers 1938 als "domestic" (Haushaltshilfe) die Flucht nach England. Ihre Eltern, ihre Schwester und zahlreiche Verwandte wurden ermordet. Fast zeit ihres Lebens unfähig, über das erlittene Leid zu sprechen, konnte Barker, die unter dem Pseudonym Kathrine Talbot in den Fünfziger- und Sechzigerjahren einige Romane veröffentlichte, erst im hohen Alter - sie starb 2006 in Midhurst, West Sussex - ihre Schoah-Erfahrungen aufschreiben.
Auf diese nichtfiktionalen Aufzeichnungen, auf Briefe und Tagebücher aus Barkers Nachlass stützt Ribbat sein biographisches Arrangement, das offenbar ganz dem Konzept der "Postmemory" geschuldet ist. Dieser von der Komparatistin Marianne Hirsch geprägte Begriff benennt im Kontext der Schoah durch Erzählungen, Bilder und Dokumente "vermittelte Erinnerungen" von Nachgeborenen, "fremde Erinnerungen" also, die durch Imagination und Nachempfindung als eigene wahrgenommen werden können. Postmemory könne obsessiv sein und bedrückend wie die persönliche Erinnerung, führt Ribbat in einer Anmerkung im Anhang aus, und sie ist "fragmentarisch, löchrig".
Unvermittelt - die Textblöcke isoliert durch Leerzeilen - schneidet denn auch Ribbat vom Plumpsklo, das nahe dem Häuschen, das Ilse und ihr Ehemann, der Maler Kit Barker, Anfang 1953 auf Bexley Hill bezogen, auf "das Kleid, das sie trägt", das "erst nach neun Entwürfen in seiner jetzigen Form entstanden" ist. Wie sich herausstellt, ist hier allerdings nicht von Ilse Barker die Rede, sondern von einer anonymen Siebenundzwanzigjährigen, die am 2. Juni 1953 in Westminster Abbey gekrönt wird. Von einer abrupt abgebrochenen Stadtbesichtigung Bingens im Jahr 1973 oder 1974, an die sich der Sohn des Ehepaars erinnert, wird übergeblendet auf "ihren Sohn", der "es liebt, Polo zu spielen. Er lernt die wortgewaltige Camilla nach einem Polospiel kennen, die dann allerdings nicht ihn, sondern einen anderen Mann heiratet, erst einmal." Und so weiter und so fort, bis dann klargestellt wird: "Ilse Barkers Sohn spielt Fußball, nicht Polo" - und also vom Sohn der Queen die Rede war. Warum der ganze faule Zauber? Irgendwie muss die Beziehung, die der Titel insinuiert, ja herbeigeschrieben werden. Der worauf gründet? Auf einer vagen Ähnlichkeit Ilse Barkers mit der Queen.
Und die gekünstelten Spannungsbögen der über Zeiten und Orte, von Fakt zu Fiktion, von Konkret zu Abstrakt hüpfenden biographischen Erzählung dürften einem kompensatorischen Impetus geschuldet sein. Denn die "Tragik" dieser "nicht genug Drama liefernden Autorin" sei ja, so Ribbat, gewesen, dass sie "auf einen immensen Vorrat dramatischer Geschichten zurückgreifen" hätte können. Talbots zu Lebzeiten veröffentlichte psychologische Gesellschaftsromane indes wurden zwar mitunter als "strongly poetic" gelobt, den Zeitgenossen war aber nicht nach handlungsarmen und etwas realitätsfremden Upperclass-Szenarien mit ihrer "How nice to be nice"-Atmosphäre, sondern nach packenden, "realitätsgesättigten" Romanen. Dabei hätte sie, "die Verfolgung der Binger Juden schildern können: ihre Heimatstadt als einen Mikrokosmos von Vertrautheit und Gewalt, vor der surreal idyllischen Kulisse der Weinberge. Sie hätte von Eltern erzählen können, die nur dann ihr Leben hätten retten können, wenn sie ihre behinderte Tochter aufgegeben hätten." Diese Dramatik liefert Ribbat nun mit Cliffhangern zuhauf nach.
Neben diesem gut gemeinten Einspringen des Biographen für sein Objekt und einem preziösen Stilwillen verleidet ein wabernder Gestus die Lektüre. 1940 wurde Ilse Groß als "enemy alien" auf der Isle of Man interniert. Vom Bahnhof "einer großen Stadt" wurde sie mit Hunderten Frauen in Bussen, die von Einheimischen mit Steinen und Erdklumpen beworfen wurden, in Lagerhallen am Hafen gebracht. "Die ganze Welt wird diese Stadt eines Tages lieben, weil sie so fantastische Musiker hervorbringt. Originelle Frisuren werden diese jungen Männer haben. Alles, was du brauchst, ist Liebe, Liebe, werden sie singen. Liebe ist alles, was du brauchst. Die Haushaltshilfe wird der Stadt und ihren Steinewerfern nie verzeihen." - Einfach "Liverpool" hätt's getan.
Und auch wenn Ribbat im Nachwort versichert, dass "die Details der Darstellung zu einem großen Teil aus den nichtfiktionalen Texten Kathrine Talbots beziehungsweise Ilse Barkers" stammen und er "Wahrnehmungen und Gefühlszustände der Protagonistin nur aufgenommen" habe, wenn sie in ihrem Nachlass dokumentiert waren, kommen doch bei klischeehaften Genreszenen, wie sie gleich der erste Absatz der Biographie pinselt, leise Zweifel auf, zumal "aus Gründen der Übersichtlichkeit" Quellen aus dem Nachlass nicht im Einzelnen nachgewiesen werden: "Die Haushaltshilfe ist neunzehn Jahre alt. Sie träumt davon, Schriftstellerin zu werden. Sie wird an einem Montag deportiert. Gerade ist sie mit der Wäsche beschäftigt. Es ist ein besonders warmer Tag im Mai. Sie schaut aus dem Fenster und denkt: Draußen, in der Sonne, werden die Sachen schnell trocknen. Eine herausragende Haushaltshilfe ist sie sicher nicht. Aber das immerhin weiß sie."
Dass Ilse Groß alias Kathrine Talbot ein Denkmal gebührt, steht gewiss außer Frage; dass es nicht unbedingt das biographische Subgenre "Kompensatorische Huldigung mit künstlerischem Anspruch" hätte sein müssen, ebenso. WALTER SCHÜBLER
Christoph Ribbat:
"Wie die Queen". Die deutsch-jüdische Geschichte einer sehr britischen Schriftstellerin.
Insel Verlag, Berlin 2022. 220 S., Abb., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein Biograph mit viel Sinn für Dramatik: Christoph Ribbat schreibt die Lebensgeschichte der Ilse Groß alias Kathrine Talbot
Die meisten Biographen, so ein einschlägiger Gemeinplatz, identifizieren sich bewusst oder unbewusst mit ihrem Objekt, manchmal so stark, dass ihre Arbeit autobiographische Züge annimmt. Amanda Foreman versteigt sich in der Einführung zu ihrem Porträt der Herzogin von Devonshire gar dazu, die Beziehung des Biographen zu seinem Objekt als "literarisches Pendant zum Stockholm-Syndrom" zu beschreiben, einem "Phänomen, nach dem Geiseln sich zu ihren Geiselnehmern hingezogen fühlen". "Der Biograph ist in gewisser Hinsicht eine bereitwillige Geisel, die so lange gefangen gehalten wird, dass sie hoffnungslos gefesselt ist." Eine Umkehrung der tatsächlichen Verhältnisse: Wehrlos ausgeliefert ist vielmehr das Objekt seinem Biographen - und es ist in den allermeisten Fällen mehr als fraglich, ob in ihm so etwas wie Zuneigung aufkeimen würde.
Als entschiedener Fall von Überidentifikation, die bis in die Struktur des Texts reicht, kommt jedenfalls die von Christoph Ribbat verfasste Lebensgeschichte Ilse Barkers daher. 1921 als Ilse Groß geboren, glückte der Tochter eines jüdischen Binger Weinhändlers 1938 als "domestic" (Haushaltshilfe) die Flucht nach England. Ihre Eltern, ihre Schwester und zahlreiche Verwandte wurden ermordet. Fast zeit ihres Lebens unfähig, über das erlittene Leid zu sprechen, konnte Barker, die unter dem Pseudonym Kathrine Talbot in den Fünfziger- und Sechzigerjahren einige Romane veröffentlichte, erst im hohen Alter - sie starb 2006 in Midhurst, West Sussex - ihre Schoah-Erfahrungen aufschreiben.
Auf diese nichtfiktionalen Aufzeichnungen, auf Briefe und Tagebücher aus Barkers Nachlass stützt Ribbat sein biographisches Arrangement, das offenbar ganz dem Konzept der "Postmemory" geschuldet ist. Dieser von der Komparatistin Marianne Hirsch geprägte Begriff benennt im Kontext der Schoah durch Erzählungen, Bilder und Dokumente "vermittelte Erinnerungen" von Nachgeborenen, "fremde Erinnerungen" also, die durch Imagination und Nachempfindung als eigene wahrgenommen werden können. Postmemory könne obsessiv sein und bedrückend wie die persönliche Erinnerung, führt Ribbat in einer Anmerkung im Anhang aus, und sie ist "fragmentarisch, löchrig".
Unvermittelt - die Textblöcke isoliert durch Leerzeilen - schneidet denn auch Ribbat vom Plumpsklo, das nahe dem Häuschen, das Ilse und ihr Ehemann, der Maler Kit Barker, Anfang 1953 auf Bexley Hill bezogen, auf "das Kleid, das sie trägt", das "erst nach neun Entwürfen in seiner jetzigen Form entstanden" ist. Wie sich herausstellt, ist hier allerdings nicht von Ilse Barker die Rede, sondern von einer anonymen Siebenundzwanzigjährigen, die am 2. Juni 1953 in Westminster Abbey gekrönt wird. Von einer abrupt abgebrochenen Stadtbesichtigung Bingens im Jahr 1973 oder 1974, an die sich der Sohn des Ehepaars erinnert, wird übergeblendet auf "ihren Sohn", der "es liebt, Polo zu spielen. Er lernt die wortgewaltige Camilla nach einem Polospiel kennen, die dann allerdings nicht ihn, sondern einen anderen Mann heiratet, erst einmal." Und so weiter und so fort, bis dann klargestellt wird: "Ilse Barkers Sohn spielt Fußball, nicht Polo" - und also vom Sohn der Queen die Rede war. Warum der ganze faule Zauber? Irgendwie muss die Beziehung, die der Titel insinuiert, ja herbeigeschrieben werden. Der worauf gründet? Auf einer vagen Ähnlichkeit Ilse Barkers mit der Queen.
Und die gekünstelten Spannungsbögen der über Zeiten und Orte, von Fakt zu Fiktion, von Konkret zu Abstrakt hüpfenden biographischen Erzählung dürften einem kompensatorischen Impetus geschuldet sein. Denn die "Tragik" dieser "nicht genug Drama liefernden Autorin" sei ja, so Ribbat, gewesen, dass sie "auf einen immensen Vorrat dramatischer Geschichten zurückgreifen" hätte können. Talbots zu Lebzeiten veröffentlichte psychologische Gesellschaftsromane indes wurden zwar mitunter als "strongly poetic" gelobt, den Zeitgenossen war aber nicht nach handlungsarmen und etwas realitätsfremden Upperclass-Szenarien mit ihrer "How nice to be nice"-Atmosphäre, sondern nach packenden, "realitätsgesättigten" Romanen. Dabei hätte sie, "die Verfolgung der Binger Juden schildern können: ihre Heimatstadt als einen Mikrokosmos von Vertrautheit und Gewalt, vor der surreal idyllischen Kulisse der Weinberge. Sie hätte von Eltern erzählen können, die nur dann ihr Leben hätten retten können, wenn sie ihre behinderte Tochter aufgegeben hätten." Diese Dramatik liefert Ribbat nun mit Cliffhangern zuhauf nach.
Neben diesem gut gemeinten Einspringen des Biographen für sein Objekt und einem preziösen Stilwillen verleidet ein wabernder Gestus die Lektüre. 1940 wurde Ilse Groß als "enemy alien" auf der Isle of Man interniert. Vom Bahnhof "einer großen Stadt" wurde sie mit Hunderten Frauen in Bussen, die von Einheimischen mit Steinen und Erdklumpen beworfen wurden, in Lagerhallen am Hafen gebracht. "Die ganze Welt wird diese Stadt eines Tages lieben, weil sie so fantastische Musiker hervorbringt. Originelle Frisuren werden diese jungen Männer haben. Alles, was du brauchst, ist Liebe, Liebe, werden sie singen. Liebe ist alles, was du brauchst. Die Haushaltshilfe wird der Stadt und ihren Steinewerfern nie verzeihen." - Einfach "Liverpool" hätt's getan.
Und auch wenn Ribbat im Nachwort versichert, dass "die Details der Darstellung zu einem großen Teil aus den nichtfiktionalen Texten Kathrine Talbots beziehungsweise Ilse Barkers" stammen und er "Wahrnehmungen und Gefühlszustände der Protagonistin nur aufgenommen" habe, wenn sie in ihrem Nachlass dokumentiert waren, kommen doch bei klischeehaften Genreszenen, wie sie gleich der erste Absatz der Biographie pinselt, leise Zweifel auf, zumal "aus Gründen der Übersichtlichkeit" Quellen aus dem Nachlass nicht im Einzelnen nachgewiesen werden: "Die Haushaltshilfe ist neunzehn Jahre alt. Sie träumt davon, Schriftstellerin zu werden. Sie wird an einem Montag deportiert. Gerade ist sie mit der Wäsche beschäftigt. Es ist ein besonders warmer Tag im Mai. Sie schaut aus dem Fenster und denkt: Draußen, in der Sonne, werden die Sachen schnell trocknen. Eine herausragende Haushaltshilfe ist sie sicher nicht. Aber das immerhin weiß sie."
Dass Ilse Groß alias Kathrine Talbot ein Denkmal gebührt, steht gewiss außer Frage; dass es nicht unbedingt das biographische Subgenre "Kompensatorische Huldigung mit künstlerischem Anspruch" hätte sein müssen, ebenso. WALTER SCHÜBLER
Christoph Ribbat:
"Wie die Queen". Die deutsch-jüdische Geschichte einer sehr britischen Schriftstellerin.
Insel Verlag, Berlin 2022. 220 S., Abb., geb., 24,- Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Walter Schübler kommt überhaupt nicht klar mit Christoph Ribbats Biografie über die als Ilse Groß in Bingen geborene Romanautorin Kathrine Talbot. Wie der Autor Talbots Werdegang mit Episoden aus dem Leben der Queen verschneidet, wie er Tagebucheinträge und Briefe Talbots durch Imagination "erweitert", das trägt für Schübler alle Anzeichen einer Überidentifikation und dem Konzept der "Postmemory". Gekünstelt findet er die munter durch Zeiten und Orte und zwischen Fakt und Fiktion hüpfenden Spannungsbögen der Erzählung und preziös Ribbats Stil.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Präzise, prägnant und eingängig ...« Alexander Cluy Jüdische Allgemeine 20230523