Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich VWL - Gesundheitsökonomie, Note: 1,3, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Seminar Gesundheitsökonomik, Sprache: Deutsch, Abstract: Jedes Gesundheitssystem und jede Form der Gesundheitssicherung, unabhängig ob privat oder staatlich organisiert und finanziert, muss sich zunehmend die Frage nach der wirtschaftlichen und medizinischen Effizienz stellen, und seine Werte und Prioritäten neu definieren. Zunehmende Lebenserwartung, Multimorbidität, teure, hochtechnisierte und finanziell aufwändige Behandlungsmethoden sind nur einige Gründe, die Krankenkassen, Versicherungen und staatliche Institutionen zwingen, das bestehende Gesundheitssystem auf den sozioökonomischen Prüfstand zu stellen. Die Allokations- und Distributionsproblematik von Gesundheitsgütern wirft die zusätzliche Frage auf, wie Gesundheitssysteme effizient aufgestellt und entwickelt werden können, um sowohl die bestehenden Abweichungen vom Marktprinzip zu minimieren als auch sozial gerechte Verteilung zu gewährleisten. Die sozial- und gesundheitspolitischen und finanzierungstechnischen Ansätze sind bei länder- und kontinenteübergreifender Betrachtung dabei besonders divergent.Die folgende Arbeit analysiert einleitend kurz die allgemeinen Allokations- und Distributionsprobleme von Gesundheitsleistungen und erläutert gesundheitsökonomische Ansätze für die Errichtung eines staatlich gesteuerten und finanzierten Gesundheitssystems. Im zentralen Fokus der Arbeit steht dann die Auseinandersetzung mit dem britischen Gesundheitsdienst (dem britischen National Health Service), der eine Referenzlösung für die staatliche Theorie der Gesundheitsversorgung darstellen könnte. Nach einer kurzen Darstellung der historischen Grundlagen des britischen Gesundheitssystems werden die Funktionsweise des Systems und die dynamische Entwicklung dieser Allokations- und Distributionslösung unter dem Gesichtspunkt von Effizienz und allgemeiner Leistungsfähigkeit analysiert. Abschließend folgen kurze Schlussüberlegungen, die die Wertigkeit des britischen National Health Service als alternativen Lösungsansatz der Gesundheitsversorgungsproblematik prüfen und darlegen, inwiefern der britische Gesundheitsdienst als Referenzmodell für Gesundheitsversorgung dienen könnte.
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