Ein wunderbares kleines Büchlein mit zauberhaften Geschichten. Cinzia Tanzella, im Jahre 1998 von Italien nach Bayern übersiedelt, lässt die Lesenden in ihren kurzen und eingängigen Texten teilhaben an den eigenen Erfahrungen, sich zwischen zwei Sprachwelten zu bewegen, an ihren Beobachtungen der
Menschen, an ihren Gedanken zur Bedeutung der Poesie. Die Geschichten fügen sich gut ineinander und…mehrEin wunderbares kleines Büchlein mit zauberhaften Geschichten. Cinzia Tanzella, im Jahre 1998 von Italien nach Bayern übersiedelt, lässt die Lesenden in ihren kurzen und eingängigen Texten teilhaben an den eigenen Erfahrungen, sich zwischen zwei Sprachwelten zu bewegen, an ihren Beobachtungen der Menschen, an ihren Gedanken zur Bedeutung der Poesie. Die Geschichten fügen sich gut ineinander und erhalten ihre enorme sprachliche Qualität gerade dadurch, dass sie in einer Sprache verfasst sind, die nicht die Muttersprache der Autorin ist. Wie geht es einer Dozentin mit den Deutschen, wenn sie das Italienische unterrichtet? Was das Finnische in Italien auslösen kann. Wie sehr eine gute Nachbarschaft die Lebensfreude beeinflussen kann. Und wie eine Liebesgeschichte endet, bevor sie überhaupt begonnen hat, weil sich über Geschmack wohl doch nicht streiten lässt. Wie schön doch auch das Single-Leben sein kann, wenn man für sich verstanden hat, zunächst dasjenige zu genießen was man hat, bevor man sich wünscht, was man nicht hat. Dass Sexyness in Beziehungen nur von relativer Bedeutung ist und wie sich das Ganze auch sprachlich niederschlagen kann. Auch, dass manche Liebesgeschichten immer nur beginnen, wo der ganze Rest der Welt sich trennt und neu verbindet. Dass Zeiten des Nachdenkens zwar manchmal schwer sind, gleichzeitig aber auch den Anstoß für Veränderungen geben können, die mit unerwartetem Gesang ihren Anfang nehmen. Und das Gute an einem 'schlechten' Therapeuten kann sein, dass er uns motiviert, weiter zu suchen, bis wir Besseres gefunden haben. Und über allem schwebt doch letztendlich die Wirkmacht der Fantasie und die Verschriftlichung als Poesie.
Unbedingte Empfehlung. "Wie ein Fisch auf dem Trockenen" enthält nicht nur 11 bereichernde Texte, sondern ist mit seinem Cover und seinem Format ein richtiger 'eye-catcher'.