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In einer Wandverkleidung hinter der Heizung ihres Wohnzimmers fand Inge Geiler eines Tages ein Bündel Papiere. Es waren lose Zettel, Fotografien, Zeitungen, Postkarten und Briefe, gerichtet an ein Ehepaar, das zu Beginn der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in diesem Zimmer gewohnt hatte. Meier und Elise Grünbaum waren, aus Wiesbaden kommend, in ein jüdisches Altersheim nach Frankfurt gezogen. Von dort aus mieteten sie sich ein Zimmer in der jüdischen Pension Nussbaum, wo sie bis zur Deportation nach Theresienstadt lebten. Erst Jahre später fand Inge Geiler die Zeit, den Spuren ihrer…mehr

Produktbeschreibung
In einer Wandverkleidung hinter der Heizung ihres Wohnzimmers fand Inge Geiler eines Tages ein Bündel Papiere. Es waren lose Zettel, Fotografien, Zeitungen, Postkarten und Briefe, gerichtet an ein Ehepaar, das zu Beginn der vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts in diesem Zimmer gewohnt hatte. Meier und Elise Grünbaum waren, aus Wiesbaden kommend, in ein jüdisches Altersheim nach Frankfurt gezogen. Von dort aus mieteten sie sich ein Zimmer in der jüdischen Pension Nussbaum, wo sie bis zur Deportation nach Theresienstadt lebten. Erst Jahre später fand Inge Geiler die Zeit, den Spuren ihrer 'Gäste' zu folgen. Sie recherchierte auf Standes- und Einwohnermeldeämtern, suchte in Geburts- und Sterberegistern und setzte Stück für Stück das Bild einer großen Familie zusammen, die die Zeitläufe auseinandergerissen hatten.Eingebettet in die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, erzählt Inge Geiler in sehr berührender Weise die Geschichte der Familie Grünbaum: von ihren Ursprüngen in Geisa und Forchheim bis in die USA, wo Nachkommen der weitverzweigten Familie heute leben. Ohne den zufälligen Fund der Briefe wären Meier und Elise Grünbaum anonyme Opfer geblieben. In »Wie ein Schatten sind unsere Tage« wird ihre Geschichte bewahrt und weitergegeben.
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Autorenporträt
Inge Geiler, geboren 1935 in Mainz. Nach ihrer Ausbildung in Zürich kam sie 1957 nach Frankfurt am Main, studierte am Institut für Modeschaffen und war dort bis 1963 als Lehrerin tätig. Nach der Heirat arbeitete sie in der Praxis ihres Mannes, wo sich erste Kontakte zu jüdischen Remigranten ergaben.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 19.12.2012

Eine Stadt, wie sie im Buche steht

Bücher über Frankfurt finden stets ein Publikum, und so hat es auch in diesem Jahr wieder eine Reihe von Neuerscheinungen gegeben, die sich mit der Frankfurter Geschichte, Gegenwart und den Eigenheiten der Stadt befassen. Die Rhein-Main-Zeitung stellt auf dieser Seite einige neue Bände zu Frankfurt und Umgebung vor - Bücher allesamt, die in jedem Fall klüger machen. Und manchmal noch mehr: Lust auf diese Stadt.

Die Familie Rothschild hat ihre Wurzeln in der Frankfurter Judengasse. Gründer des wohl berühmtesten Bankhauses der Welt war Mayer Amschel Rothschild, der als Münzhändler klein anfing, sich zum Heereslieferanten hocharbeitete und schließlich während der französischen Besatzung Hessens einen guten Teil des Vermögens des geflohenen Kurfürsten Wilhelm von Kassel verwaltete. Am Ende war er der einflussreichste Bankier seiner Zeit. Seine Söhne finanzierten später Staaten, Eisenbahnen, Unternehmen und den Bau des Suezkanals. Fritz Backhaus vom Jüdischen Museum hat sich auf die Spuren des Stammvaters dieser Finanzdynastie gemacht und ein angenehm zu lesendes biographisches Porträt von Mayer Amschel geschrieben. (rieb.)

"Mayer Amschel Rothschild", Ein biographisches Porträt, Fritz Backhaus, Herder-Verlag, Freiburg 2012, 12,99 Euro.

Neben Guthaben und Schulden wachsen in Frankfurt auch Ideen und Erfindungen. Nicht nur die Hüter und Vernichter des Kapitals arbeiten an den Schreibtischen der Stadt, seit jeher raufen sich an ihnen auch Dichter und Schriftsteller die Haare. Hölderlin hat hier gelitten, Voltaire wurde auf der Flucht aus Preußen verhaftet, die ganze Welt war zu Gast, ob zur Buchmesse oder zwischendurch, von Erasmus von Rotterdam bis Gogol. Trotz des sicheren Goethe-Wissens der Frankfurter (er zog Weimar vor) hat sich rund um die Literatur in Frankfurt vieles ereignet, was kaum bekannt ist. Dieser Band bietet einen fundierten Überblick über die Schriftstellerei in der Buchmessestadt: lesbar und konzentriert. (balk.)

"Was niemand hat, find ich bei Dir - Eine Frankfurter Literaturgeschichte", Heiner Boehncke und Hans Sarkowicz, Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt und Mainz 2012, 29,99 Euro.

Vor allem Frankfurt, aber auch dem Hochtaunuskreis und dem Main-Taunus-Kreis widmet die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen ihren achten und letzten Entdecker-Band. Auf gut 200 Seiten stellt das Buch viele bekannte Orte vor, verweist zudem auf Flecken abseits der Hauptwege, widmet jedem Eintrag eine ganze Seite samt Foto, das allerdings - dem Format geschuldet - nicht allzu groß ausfällt. Frankfurt ist mit mehr als 50 kulturellen Schätzen vertreten: von den Adlerwerken bis zur Zeilsheimer Arbeitersiedlung. Ein eigenes Kapitel stellt die wichtigsten Museen vor. Wer sich für die besonderen Reichtümer der Kulturlandschaft Rhein-Main interessiert, ist mit diesem praktischen Führer gut bedient. (wbr.)

"Kulturelle Entdeckungen Frankfurt/Main-Taunus", Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen (Hg.) Frankfurt 2012, 9,90 Euro.

Walter Kolb war einer der bedeutendsten Oberbürgermeister Frankfurts. Während seiner Amtszeit wurde die im Krieg stark zerstörte Stadt wieder zu einer funktionierenden Metropole. Kolb und alle anderen Frankfurter Stadtoberhäupter nach dem Krieg - von Wilhelm Hollbach bis zu Andreas von Schoeler - stellt der frühere Kulturdezernent Hilmar Hoffmann in diesem Band vor. Der Autor hat den unschätzbaren Vorteil, dass er die späteren Oberbürgermeister alle persönlich gekannt hat. Unter Rudi Arndt wurde Hoffmann Stadtrat, unter Walter Wallmann hat er das Museumsufer gebaut, unter Wolfram Brück hat er durchgehalten. Die Ära von Petra Roth hat Hoffmann noch nicht in Angriff genommen, ihr will er ein eigenes Buch widmen. (rieb.)

"Frankfurts Oberbürgermeister 1945-1995", Hilmar Hoffmann, Societäts-Verlag, Frankfurt 2012, 19,90 Euro.

Die grüne Lunge Frankfurts hat einen klingenden Namen: Es ist der Palmengarten. Mehr als 13 000 Pflanzenarten beherbergt der inzwischen mehr als 140 Jahre alte Garten, darunter botanische Raritäten wie die Seychellen-Nuss, den Brotpalmfarn oder den Köcherbaum, der eigentlich typisch ist für die Nebelwüsten im südlichen Afrika. Detailierte Informationen wie diese und vieles Wissenswertes mehr bietet der handliche Führer von Beate Taudte-Repp. Der Band, den die frühere F.A.Z.-Redakteurin 2005 zum ersten Mal veröffentlicht hatte, ist nun in dritter, vollständig überarbeiteter Auflage erschienen. Er enthält auch einen Teil zur Historie des Parks und zur Geschichte des Gesellschaftshauses, das erst kürzlich wieder eröffnet worden ist. (mch.)

"Der Palmengarten", Beate Taudte-Repp, Societäts-Verlag, Frankfurt 2012, 12,80 Euro.

Die Antikensammlung des Archäologischen Museums war das ursprüngliche Thema von Dagmar Stutzinger. Was aber ein Überblick werden sollte, wurde zu einer Kulturgeschichte der Antike. Und so ist in dieses kundige Großwerk all das Wissen geflossen, das Stutzinger als Kustodin der Antikensammlung in ihrem Forscherleben gesammelt hat. Es umfasst die Zeitspanne von der archaischen Zeit über die griechische Klassik bis zum Hellenismus, von der römischen Republik bis zur Kaiserzeit und der Spätantike. Die Darstellung der antiken Geschichte orientiert sich dabei an bedeutenden Fundstücken, die im Archäologischen Museum zusammengetragen wurden. (rieb.)

"Griechen, Etrusker und Römer", Eine Kulturgeschichte der Antiken Welt im Spiegel der Sammlungen des Archäologischen Museums Frankfurt, Dagmar Stutzinger, Verlag Schnell und Steiner, Regensburg 2012, 49,95 Euro.

Wer Städte liebt, denkt an ihre schwersten Zeiten und größten Stunden. In Frankfurt zählen die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und die Anstrengungen des Wiederaufbaus dazu. Der mit zahlreichen schwarz-weißen Abbildungen versehene Band "Unser Frankfurt neu entdeckt" erinnert an die Neuanfänge des Flughafens und der Messe nach dem Krieg, den Wohnungsbau und die im Herbst 1945 gegründete Trümmerverwertungsgesellschaft, die in zehn Jahren 9,5 Millionen Kubikmeter Schutt beseitigte. Zusammen ergibt all das einen bunten Streifzug durch die Stadtgeschichte, der den Band zur anregenden Lektüre macht. (balk.)

"Unser Frankfurt neu entdeckt: Wiedergeburt einer großen Stadt - Denk- und Erinnerungswürdiges", Hermann Scharnagl, Edition Federkultur, Frankfurt 2012, 24,90 Euro.

Skyline, Römer, Alte Oper - sie sind ein Muss für jeden Stadtführer und gehören zu Frankfurt wie der Bembel zum Ebbelwei. Aber es gibt auch die weniger bekannten Orte in der Stadt, die "Unorte" wie Christian Setzepfandt und Frank Berger sie nennen. Schon zum zweiten Mal haben sich die beiden Autoren auf den Weg gemacht, um jene Stellen in der Stadt aufzuspüren, die auch die Einheimischen und Eingeplackten so nicht kennen. Dabei geht es nicht um malerische Flecken, sondern um Orte wie den Bahnhofsplatz, auf dem ein Galgen stand, die Fahrgasse, an der es 1873 zum Bierkrawall kam und um die Oberbürgermeister-Villa in Sachsenhausen, in der seit 40 Jahren kein Stadtoberhaupt mehr genächtigt hat. (mch.)

"102 neue Unorte in Frankfurt", Frank Berger und Christian Setzepfandt, Societäts-Verlag, Frankfurt 2012, 12,80 Euro.

Solange solche Bücher erscheinen, sollte man kulturpessimistische Äußerungen nicht allzu ernst nehmen. Der Werkbund Hessen hat gemeinsam mit Wilhelm Opatz einen großen Band zu Kirchen in Frankfurt herausgegeben, die in der Nachkriegszeit entstanden sind. Das Werk legt keinen Wert auf Vollständigkeit, und die ausgewählten Gotteshäuser werden auch nicht mit dem Anspruch einer wissenschaftlichen Dokumentation vorgestellt. Vielmehr beschränken sich die meisterhaften Fotografien von Ralf Brück, Götz Diergarten und Jörg Steck auf Ausschnitte und Details. Die Grundrisse sind ohne Maßstab, aber mit freier Hand gezeichnet, die erläuternden Texte sind angenehm nüchtern und informativ. (ale.)

"Einst gelobt und fast vergessen. - Moderne Kirchen in Frankfurt a. M. 1948-1973", Deutscher Werkbund Hessen, Wilhelm E. Opatz (Hg.), Sulgen 2012, 42 Euro.

So schnell kann es gehen im Fußball: Vor anderthalb Jahren waren sie noch die Versager der Liga, jetzt sind die Jungs von Trainer Armin Veh die Mannschaft der Stunde. Die Frankfurter Eintracht hat nach dem unerwarteten Abstieg in der Saison 2010/2011 ein beeindruckendes Comeback hingelegt, und dieser reichlich bebilderte Band ist das Buch dazu - nicht nur dem Titel nach. Die drei Autoren zeichnen auf 160 Seiten den Weg vom Absturz über die Trainer-Neuverpflichtung und den holprigen Start in der zweiten Liga bis zum Wiederaufstieg nach. Dass sie dabei mitunter die Distanz zu den Ereignissen und den handelnden Personen vermissen lassen, sei ihnen verziehen. Dies ist schließlich ein Buch für Fans und nicht für Sporthistoriker. (bad.)

"Comeback Eintracht - Aufstieg mit Ansage", Klaus Veit, Christian Heimrich, Markus Katzenbach, Societäts-Verlag, Frankfurt 2012, 14,80 Euro.

Hinter der Heizung ihrer Wohnung im Westend hat Inge Geiler 1986 Notizen, Postkarten, Briefe und Fotos aus dem Besitz von Meier und Elise Grünberg gefunden. Das Zimmer dort war die letzte Herberge des jüdischen Ehepaars, bevor es nach Theresienstadt deportiert wurde. Frau Geiler hat die in Wort gefasste Verzweiflung der Grünbergs nicht losgelassen, sie ist Jahre später der Geschichte des Ehepaars nachgegangen und hat ein bewegendes Buch über die Herkunft, das Schicksal und die letzten Tage der beiden geschrieben. Als Titel hat sie den Satz "Wie ein Schatten sind unsere Tage" gewählt. Meier Grünberg hat in diesem Bild die Zeit der Verfolgung zusammengefasst, die er in der damals als Juden-Pension dienenden Wohnung erlebt hat. (rieb.)

"Wie ein Schatten sind unsere Tage", Die Geschichte der Familie Grünbaum, Inge Geiler, Schöffling-Verlag, Frankfurt 2012, 28,95 Euro.

Etwa 1000 Bürgermeister haben seit dem 14. Jahrhundert in Frankfurt regiert. Mit der Eroberung der Stadt durch preußische Truppen und ihre Eingliederung ins Königreich Preußen ersetzte ein Oberbürgermeister die bis dahin übliche Spitze aus einem älteren und einem jüngeren Bürgermeister. In dem Band "Frankfurter Stadtoberhäupter" wird dieser Wechsel von 1866, aber auch die fünf Jahrhunderte zuvor erfolgte Einführung des Bürgermeisteramts sowie das Wirken der späteren Oberbürgermeister bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs von verschiedenen Autoren dargestellt. Der Band beruht auf Vorträgen im Institut für Stadtgeschichte, die in den vergangenen Jahren großen Anklang beim Publikum fanden. (rieb.)

"Frankfurter Stadtoberhäupter - vom 14. Jahrhundert bis 1946", Evelyn Brockhoff und Lutz Becht (Hg.), Societäts-Verlag 2012, 24,50 Euro.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Das Buch stellt die Geschichte in den Hintergrund der Entwicklung des Westends und nimmt die Spuren der verzweigten Familie bis in feinste Verästelungen auf.« Claudia Michels, Frankfurter Rundschau »Ein üppiges und sehr persönliches Werk über die Deportation der Frankfurter Juden. Frankfurter Neue Presse »Stilistisch sicher, gut strukturiert und in die historischen Abläufe eingebettet erzählt sie die Geschichte der Familie, die durch die menschenverachtende Vefolgung der Juden getrennt wurde.« Gießener Allgemeine »Ein Fund von außergewöhnlichem Wert.« Focus Online »[Inge Geiler] hat ein bewegendes Buch über die Herkunft, das Schicksal und die letzten Tage der beiden geschrieben.« Hans Riebsamen, Frankfurter Allgemeine Zeitung »Ein bewegendes Buch und ein so wichtiges wie rares Stück Stadtgeschichte zugleich.« Christoph Schröder, Journal Frankfurt »Ein großes Ereignis.« Eberhard Neubronner, Südwest Presse