Geniale Leseunterhaltung. Subtil, spannend. Literarisch anspruchsvoll
Thierry, erfolgreicher Filmcutter, tritt den längst verdienten Urlaub an. In einem Nobelressort in den Alpen möchte er mit seiner Frau Vanessa, einer erfolgreichen Schauspielerin, und mit der fünfjährige Tochter Evie ein paar
erholsame Wintertage verbringen.
Die Katze „Pizza“ ist auch mit dabei – und ein Grund, warum das…mehrGeniale Leseunterhaltung. Subtil, spannend. Literarisch anspruchsvoll
Thierry, erfolgreicher Filmcutter, tritt den längst verdienten Urlaub an. In einem Nobelressort in den Alpen möchte er mit seiner Frau Vanessa, einer erfolgreichen Schauspielerin, und mit der fünfjährige Tochter Evie ein paar erholsame Wintertage verbringen.
Die Katze „Pizza“ ist auch mit dabei – und ein Grund, warum das Hotelpersonal nicht in das gemieteten Chalet darf.
Die kleine Familie wirkt sehr harmonisch, liebevoll, fast schon zu perfekt.
Nebenher möchte Thierry, sofern es die Zeit erlaubt, ein wenig an seinem Projekt weiter arbeiten. Sein Chef und Produzent Chris sitzt ihm angeblich schon ein wenig im Nacken.
Dieser ruft auch hin oder wieder an, oder lässt über die Rezeption seine Anrufversuche ausrichten. Auch das Hotelpersonal, das darauf getrimmt ist, den Gästen alle Wünsche von den Lippen abzulesen, entpuppt sich wie Chris als kleine Störenfriede der familiären Idylle. Sie sind wie stumpfe Nadeln, die versuchen einen Ballon zum Platzen zu bringen.
Thierry geht Schlittenfahren, während Frau und Tochter beim Skifahren sind. Danach sind sie wieder in Eintracht zusammen. Aber die ganze Situation wirkt etwas seltsam, auch glaubt er sich merkwürdig beobachtet, als wäre sein Verhalten eigenartig. Als LeserIn tappt man im Dunkeln.
Es mutet alles ein wenig surreal an; bis zum Grande Finale – da erfahren wir mit großem Aha, wie es endet. Aber bis dahin sind wir ratlos in der Geschichte gefangen und verfolgen Thierry auf Schritt und Tritt durch seinen Luxus-Urlaub.
Dir Sprachführung ist genial. Thierry ist der Ich-Erzähler, plaudert aus dem Eheleben, vom Job, überhäuft uns mit viel mansplaining, vor allem was sein Filmprojekt über das Universum anbelangt. Und seine Denkweisen, da kommt der unwiderstehliche Macho-Dude voll durch, macht ihn nicht immer zu einem ganz großen Sympathieträger. Es liegt etwas Abstoßendes, Klischeehaftes an ihm, wie ein ranziger Geruch. Vermutungen drängen sich uns auf, was hier nicht stimmen könnte, subtile Andeutungen … äußerst brillant erzählt.
Ganz große Leseempfehlung für dieses inhaltliche sowie optisch und haptisch sehr ansprechende Buch.