Band 12. Komödie.Herzog Frederick hat seinen Bruder, den rechtmäßigen Herrscher, vertrieben und sich das Herzogtum angeeignet. Der Verbannte ist mit einigen befreundeten Edelleuten in den Wald von Arden geflüchtet. Ähnlich geht es dem jungen Edelmann Orlando, dem ebenfalls ein Bruder nach dem Leben trachtet. Er hat sich, bevor er in dem Ardenner Wald Schutz suchte, am Hof Herzog Friedrichs mit einem Sieg über den bis dahin unbesiegten Ringer Charles unbeliebt gemacht, mit seiner Tapferkeit aber Rosalindes Herz erobert. Rosalinde, die Tochter des vertriebenen Herzogs, wird von Frederick ebenfalls verbannt und geht, als Mann verkleidet, auf die Suche nach ihrem Vater. Fredericks Tochter Celia, die ihrer Freundin Rosalinde die Treue hält, und der Narr Probstein begleiten sie in den Wald. Inzwischen wurde Orlando freundlich bei dem vertriebenen Herzog aufgenommen, der mit seinen Edelleuten, darunter der melancholische, philosophierende Jaques, unter den Bäumen Hof hält und sich in der Natur sorgenfreier fühlt als im Leben des höfischen Pomp. Als Rosalinde in den Wald kommt, begegnet sie Orlando und gibt sich ihm gegenüber als Jüngling Ganymed aus, der ihn von seiner Liebe zu Rosalinde heilen will. Ein Spiel, in das sich beide heillos verstricken und mit dem sie ihn nur umso fester an sich bindet. Amor schafft aber im Wald noch mehr Verwirrung: Die Schäferin Phoebe, die von Silvius verehrt wird, verliebt sich in Ganymed, Probstein in die deftige Käte und Celia in Oliver, der von seinem Bruder Orlando vor einem Löwen gerettet wird und sich mit ihm versöhnt. Am Waldesrand wird Herzog Frederick, der mit Heeresmacht gegen seinen Bruder anrückte, von einem Mönch bekehrt, zieht sich ins geistliche Leben zurück und setzt seinen Bruder wieder als rechtmäßigen Herzog ein. Zuletzt können, ehe der Hofstaat ins Herzogtum zurückkehrt, vier Paare den Hochzeitsreigen tanzen: Orlando und Rosalinde, Oliver und Celia, Probstein und Käte, Silvius und Phoebe. Jaques, der Philosoph, will im Wald bleiben und sich dem bekehrten Herzog Frederick anschließen.Zweisprachige Ausgabe mit Anmerkungen des Übersetzers, Bericht aus der Übersetzerwerkstatt und einem einführenden Essay von Andreas Mahler.Sprachen: Deutsch, Englisch
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Burkhard Müller nimmt Frank Günthers kommentierte Neuübersetzung zum Anlass, die deutschen Fassungen von Shakespeare-Stücken zu rekapitulieren. Da wäre zum einen die kanonische von Schlegel/Tieck, die dem Dichter Shakespeare gerade auch durch ihre Antiquiertheit sprachlich am meisten entspreche; da wären zum anderen die Neuübersetzungen von Thomas Brasch, der dem Dramatiker Shakespeare "mit der Respektlosigkeit des Praktikers" in die Gegenwart verhelfe. Beide Versionen, darum geht es Müller, haben sozusagen eine Heimat. Die Variante von Günther dagegen, findet er, hat keine - weder zum Lesen noch zum Aufführen geeignet, setze sie sich zwischen alle Stühle und werde eigentlich nicht benötigt. Günther habe äußerst gewissenhaft und gelehrsam gearbeitet - aber: Auch wenn er jedes Problem der Übertragung Shakespeares mitreflektiere und keinen Satz ohne sorgfältige Abwägung aller philologischen Erwägungen auf die Reise schickt, gebe es doch eigentlich keinen zweckdienlichen Grund für ein solches Unterfangen. Dann lieber in Schlegel/Tieck schmökern und Braschs Forschheiten aufführen!
© Perlentaucher Medien GmbH
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