Michail Gorbatschow lässt aus dem Abstand von zehn Jahren jene Ereignisse Revue passieren, die zur Wiedervereinigung führten. Dabei analysiert er seine Gespräche mit Helmut Kohl, Hans-Dietrich Genscher, George Bush, Margaret Thatcher, Francois Mitterand, Erich Honecker, Egon Krenz und Hans Modrow. Neben einer Bilanz zur Wiedervereinigung blickt Gorbatschow auch in die Zukunft und äußert sich zu den Perspektiven eines erweiterten Europa.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.06.2000Stabilisierung ausgeschlossen
Modrow und Gorbatschow erinnern sich an die Wiedervereinigung
Hans Modrow: Die Perestroika. Wie ich sie sehe. Persönliche Erinnerungen und Analysen eines Jahrzehnts, das die Welt veränderte. Edition Ost, Berlin 1998, 237 Seiten, 39,80 Mark.
Michail Gorbatschow: Wie es war. Die deutsche Wiedervereinigung. Aus dem Russischen von Kurt Baudisch. Verlag Ullstein, Berlin 1999. 222 Seiten, 36,- Mark Legt man beide Bücher nebeneinander, so blicken zwei ältere Herren lächelnd den Betrachter an. Mit dem Buchumschlag enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Michail Gorbatschow schaut verbindlich, trägt Sakko mit Binder und verspricht zu erklären, "wie es war". Hans Modrow präsentiert sich in Jeans, weitem Hemd, Pullover locker über die Schulter geworfen. "Die Perestroika" steht ihm in fettem Rot quer über den Magen geschrieben und über der Hüfte, "wie ich sie sehe". Modrow sieht gut aus, strahlt charmant wie ein Fernsehstar der bei älteren Damen beliebten Vorabendserien. Hinter dem Bucheinband geht es jedoch überhaupt nicht vorabendmäßig zu. Modrow präsentiert eine Abrechnung mit Gorbatschow, dem er überhaupt nicht mehr gut gesinnt ist. Sofern ernst genommen werden darf, was im Buch steht, ist Modrow heute ein verbitterter und zorniger alter Mann.
Er schämt sich, dass die Westpresse ihn 1989 als "deutschen Gorbatschow" gehandelt hat. Diese Stimmungsmache um seine Person sei indes rasch verstummt, als man erkannte, dass er "zum Totengräber nicht tauge und - trotz kritischer Distanz zum realen Sozialismus - an der Idee eines demokratischen Sozialismus festhalte". Gorbatschow aber ist, was Modrow nicht sein wollte: der Totengräber des Sozialismus, verantwortlich dafür, dass die Sowjetunion als Siegermacht des Zweiten Weltkrieges "quasi nachträglich den Krieg verloren" hat. "Die größte außenpolitische Fehlleistung Gorbatschows" ist für Modrow "die Deutschland-Politik und der Beitrag der Sowjetunion am Zwei-plus-vier-Vertrag". Der sowjetische Staats- und Parteichef sei sich zu keinem Zeitpunkt der wirklich historischen Dimensionen dieser Vereinbarungen bewusst gewesen. Folgt man Modrows weltpolitischem Nachhilfeunterricht, so hätte Gorbatschow die Nato-Mitgliedschaft des vereinten Deutschland und damit die Nato-Ost-Erweiterung verhindern müssen. Aber, meint Modrow mit erhobenem Zeigefinger, Moskau sei "feige" gewesen und habe außerdem "keine Lösung für die ostdeutsche Krise gewusst".
An Gorbatschows Beratern Sagladin, Schachnasarow, Tschernjajew, Krassin und Medwedjew lässt Modrow kein gutes Haar. "Für sie war das Ende der Sowjetunion kein nennenswerter Verlust." Das sei der Preis der Freiheit, habe Schachnasarow einmal lapidar geäußert. Modrow verübelt diesen Männern, dass sie "inzwischen antikommunistisch geworden" sind, und urteilt über Alexander Jakowlew, ein ehemaliges Mitglied in Gorbatschows Politbüro und Vordenker der Perestroika: "Dieser Mann hatte seinen Marx und seinen Lenin offenkundig gänzlich vergessen."
Was bietet Modrow nachträglich als Alternative zu Gorbatschows Deutschland-Politik? Modrow erkennt neidlos an, wie geschickt "der deutsche Kanzler die einmalige historische Chance" ergriff, "die Schwäche der Sowjetunion hemmungslos ausgenutzt und die Führer der westlichen Siegermächte hinter sich gebracht" hat. Ihm freilich ging das alles zu schnell. Er hätte die Wiedervereinigung statt im Zeitraffertempo lieber in Zeitlupe gesehen, damit die Sowjetunion in der so gewonnenen Frist "die Interessen der ehemaligen DDR-Bürger" hätte schützen können. An anderer Stelle präzisiert er, welche "ehemaligen DDR-Bürger", die es zu schützen galt, er meint: SED- und Stasi-Funktionäre. Es ging ihm um die "Strafverfolgung der Verantwortungsträger der DDR" im wieder vereinigten Deutschland und darum, dass "niemand wegen seiner politischen Motive verfolgt wird". Eher beiläufig behandelt Modrow indes die Lage in der DDR, deren Ministerpräsident er zu dem Zeitpunkt war, als Gorbatschow sich in der deutschen Frage zu entscheiden hatte.
Deswegen ist es hilfreich, Gorbatschows Erinnerungen an jenen entscheidenden historischen Augenblick zur Hand zu nehmen, als Modrow ihm offenbarte, wie es im Januar 1990 um die DDR bestellt war. Gorbatschow gibt in seinem Buch längere Passagen aus dem Stenogramm des Gespräches wieder, das er am 30. Januar in Moskau mit Modrow führte. Der DDR-Ministerpräsident erstattete ihm damals einen ungeschminkten Lagebericht: "Die ökonomischen und sozialen Spannungen haben zugenommen und berühren bereits das tägliche Leben der Menschen. Überall werden Forderungen nach höheren Löhnen und Renten und nach längerem Urlaub erhoben. Dafür wären zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 40 Milliarden Mark erforderlich, was die realen Möglichkeiten der DDR bei weitem übersteigt." Modrow gestand ein, dass sich auf der örtlichen Ebene "ein Zerfall der Machtorgane" vollzog und die starke Ausreisewelle nicht gestoppt werden konnte. "Im Januar dieses Jahres verließen ungefähr 50 000 Menschen die Republik. Wenn dieses Tempo anhält, werden wir bis Ende des Jahres noch 500 000 Bürger verlieren."
Modrows Schlussfolgerung im Januar 1990: "Die wachsende Mehrheit der DDR-Bevölkerung unterstützt die Idee der Existenz zweier deutscher Staaten nicht mehr. (. . .) Die überwiegende Mehrheit der gesellschaftlichen Kräfte - von kleinen linken Sekten abgesehen - gruppiert sich um die Wiedervereinigungsidee." Gorbatschow erinnert sich an Modrows Vorschlag, diesen Prozess zu bremsen: Die Sowjetunion sollte ihre Rechte als Siegermacht des Zweiten Weltkriegs stärker ins Spiel bringen und sich in Verhandlungen mit den Westmächten über eine "Stabilisierung der Lage" verständigen. Gorbatschow bemerkt, er wisse bis heute nicht, was Modrow unter "Stabilisierung" nun eigentlich verstanden hat.
Das weiß Modrow selbst auch nicht, seiner Abrechnung mit Gorbatschow ist darüber nämlich nichts Konkretes zu entnehmen. Hätte etwa die Sowjetunion in der DDR Ordnung schaffen sollen, fragt Gorbatschow in seinem Rückblick auf die deutsche Wiedervereinigung, hätte sie das tun sollen, was Modrow "als Vorsitzender des Ministerrates nicht vermochte? Das hätte bedeutet, die starke Massenbewegung, welche die Wiedervereinigung forderte, von außen gewaltsam zu stoppen."
Gorbatschow hatte sich jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen für einen anderen Weg entschieden. "Ich hielt es vom moralischen Standpunkt aus für unzulässig, die Deutschen ewig zur Spaltung der Nation zu verurteilen und immer neuen Generationen die Schuld der Vergangenheit aufzubürden." Darüber hinaus wollte er den Einsatz sowjetischer Truppen in der DDR auf keinen Fall riskieren, da damit seine gesamte Außenpolitik "in den Augen der ganzen Welt völlig diskreditiert" und das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland auf lange Zeit vergiftet worden wäre. Vor allem hatte sich Gorbatschow von einem Weltbild verabschiedet, das in der "Errichtung einer sozial homogenen Gesellschaft" den Idealzustand menschlicher Existenz sieht und sich den Gang der Geschichte aus der "Dichotomie von Sozialismus und Kapitalismus" erklärt.
Wie sehr Hans Modrow in diesem Weltbild gefangen ist, belegt sein Versuch, die Perestroika, wie er sie sieht, zu erklären. Für ihn ist das schnelle Verschwinden der DDR und der Sowjetunion eine Niederlage, die Michail Gorbatschow verantwortet. Gorbatschow hingegen versucht jenseits des sozialistischen Verblendungszusammenhangs zu erklären, "wie es war", als die Weltgeschichte in eine neue Epoche eintrat. Beide Politiker erhielten für ihren persönlichen Part in der großen Revolution, die das zwanzigste Jahrhundert beendete, eine angemessene Würdigung: Hans Modrow den Ehrenvorsitz der PDS, Michail Gorbatschow den Friedensnobelpreis.
JOCHEN STAADT
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Modrow und Gorbatschow erinnern sich an die Wiedervereinigung
Hans Modrow: Die Perestroika. Wie ich sie sehe. Persönliche Erinnerungen und Analysen eines Jahrzehnts, das die Welt veränderte. Edition Ost, Berlin 1998, 237 Seiten, 39,80 Mark.
Michail Gorbatschow: Wie es war. Die deutsche Wiedervereinigung. Aus dem Russischen von Kurt Baudisch. Verlag Ullstein, Berlin 1999. 222 Seiten, 36,- Mark Legt man beide Bücher nebeneinander, so blicken zwei ältere Herren lächelnd den Betrachter an. Mit dem Buchumschlag enden aber schon die Gemeinsamkeiten. Michail Gorbatschow schaut verbindlich, trägt Sakko mit Binder und verspricht zu erklären, "wie es war". Hans Modrow präsentiert sich in Jeans, weitem Hemd, Pullover locker über die Schulter geworfen. "Die Perestroika" steht ihm in fettem Rot quer über den Magen geschrieben und über der Hüfte, "wie ich sie sehe". Modrow sieht gut aus, strahlt charmant wie ein Fernsehstar der bei älteren Damen beliebten Vorabendserien. Hinter dem Bucheinband geht es jedoch überhaupt nicht vorabendmäßig zu. Modrow präsentiert eine Abrechnung mit Gorbatschow, dem er überhaupt nicht mehr gut gesinnt ist. Sofern ernst genommen werden darf, was im Buch steht, ist Modrow heute ein verbitterter und zorniger alter Mann.
Er schämt sich, dass die Westpresse ihn 1989 als "deutschen Gorbatschow" gehandelt hat. Diese Stimmungsmache um seine Person sei indes rasch verstummt, als man erkannte, dass er "zum Totengräber nicht tauge und - trotz kritischer Distanz zum realen Sozialismus - an der Idee eines demokratischen Sozialismus festhalte". Gorbatschow aber ist, was Modrow nicht sein wollte: der Totengräber des Sozialismus, verantwortlich dafür, dass die Sowjetunion als Siegermacht des Zweiten Weltkrieges "quasi nachträglich den Krieg verloren" hat. "Die größte außenpolitische Fehlleistung Gorbatschows" ist für Modrow "die Deutschland-Politik und der Beitrag der Sowjetunion am Zwei-plus-vier-Vertrag". Der sowjetische Staats- und Parteichef sei sich zu keinem Zeitpunkt der wirklich historischen Dimensionen dieser Vereinbarungen bewusst gewesen. Folgt man Modrows weltpolitischem Nachhilfeunterricht, so hätte Gorbatschow die Nato-Mitgliedschaft des vereinten Deutschland und damit die Nato-Ost-Erweiterung verhindern müssen. Aber, meint Modrow mit erhobenem Zeigefinger, Moskau sei "feige" gewesen und habe außerdem "keine Lösung für die ostdeutsche Krise gewusst".
An Gorbatschows Beratern Sagladin, Schachnasarow, Tschernjajew, Krassin und Medwedjew lässt Modrow kein gutes Haar. "Für sie war das Ende der Sowjetunion kein nennenswerter Verlust." Das sei der Preis der Freiheit, habe Schachnasarow einmal lapidar geäußert. Modrow verübelt diesen Männern, dass sie "inzwischen antikommunistisch geworden" sind, und urteilt über Alexander Jakowlew, ein ehemaliges Mitglied in Gorbatschows Politbüro und Vordenker der Perestroika: "Dieser Mann hatte seinen Marx und seinen Lenin offenkundig gänzlich vergessen."
Was bietet Modrow nachträglich als Alternative zu Gorbatschows Deutschland-Politik? Modrow erkennt neidlos an, wie geschickt "der deutsche Kanzler die einmalige historische Chance" ergriff, "die Schwäche der Sowjetunion hemmungslos ausgenutzt und die Führer der westlichen Siegermächte hinter sich gebracht" hat. Ihm freilich ging das alles zu schnell. Er hätte die Wiedervereinigung statt im Zeitraffertempo lieber in Zeitlupe gesehen, damit die Sowjetunion in der so gewonnenen Frist "die Interessen der ehemaligen DDR-Bürger" hätte schützen können. An anderer Stelle präzisiert er, welche "ehemaligen DDR-Bürger", die es zu schützen galt, er meint: SED- und Stasi-Funktionäre. Es ging ihm um die "Strafverfolgung der Verantwortungsträger der DDR" im wieder vereinigten Deutschland und darum, dass "niemand wegen seiner politischen Motive verfolgt wird". Eher beiläufig behandelt Modrow indes die Lage in der DDR, deren Ministerpräsident er zu dem Zeitpunkt war, als Gorbatschow sich in der deutschen Frage zu entscheiden hatte.
Deswegen ist es hilfreich, Gorbatschows Erinnerungen an jenen entscheidenden historischen Augenblick zur Hand zu nehmen, als Modrow ihm offenbarte, wie es im Januar 1990 um die DDR bestellt war. Gorbatschow gibt in seinem Buch längere Passagen aus dem Stenogramm des Gespräches wieder, das er am 30. Januar in Moskau mit Modrow führte. Der DDR-Ministerpräsident erstattete ihm damals einen ungeschminkten Lagebericht: "Die ökonomischen und sozialen Spannungen haben zugenommen und berühren bereits das tägliche Leben der Menschen. Überall werden Forderungen nach höheren Löhnen und Renten und nach längerem Urlaub erhoben. Dafür wären zusätzliche Aufwendungen in Höhe von 40 Milliarden Mark erforderlich, was die realen Möglichkeiten der DDR bei weitem übersteigt." Modrow gestand ein, dass sich auf der örtlichen Ebene "ein Zerfall der Machtorgane" vollzog und die starke Ausreisewelle nicht gestoppt werden konnte. "Im Januar dieses Jahres verließen ungefähr 50 000 Menschen die Republik. Wenn dieses Tempo anhält, werden wir bis Ende des Jahres noch 500 000 Bürger verlieren."
Modrows Schlussfolgerung im Januar 1990: "Die wachsende Mehrheit der DDR-Bevölkerung unterstützt die Idee der Existenz zweier deutscher Staaten nicht mehr. (. . .) Die überwiegende Mehrheit der gesellschaftlichen Kräfte - von kleinen linken Sekten abgesehen - gruppiert sich um die Wiedervereinigungsidee." Gorbatschow erinnert sich an Modrows Vorschlag, diesen Prozess zu bremsen: Die Sowjetunion sollte ihre Rechte als Siegermacht des Zweiten Weltkriegs stärker ins Spiel bringen und sich in Verhandlungen mit den Westmächten über eine "Stabilisierung der Lage" verständigen. Gorbatschow bemerkt, er wisse bis heute nicht, was Modrow unter "Stabilisierung" nun eigentlich verstanden hat.
Das weiß Modrow selbst auch nicht, seiner Abrechnung mit Gorbatschow ist darüber nämlich nichts Konkretes zu entnehmen. Hätte etwa die Sowjetunion in der DDR Ordnung schaffen sollen, fragt Gorbatschow in seinem Rückblick auf die deutsche Wiedervereinigung, hätte sie das tun sollen, was Modrow "als Vorsitzender des Ministerrates nicht vermochte? Das hätte bedeutet, die starke Massenbewegung, welche die Wiedervereinigung forderte, von außen gewaltsam zu stoppen."
Gorbatschow hatte sich jedoch aus grundsätzlichen Erwägungen für einen anderen Weg entschieden. "Ich hielt es vom moralischen Standpunkt aus für unzulässig, die Deutschen ewig zur Spaltung der Nation zu verurteilen und immer neuen Generationen die Schuld der Vergangenheit aufzubürden." Darüber hinaus wollte er den Einsatz sowjetischer Truppen in der DDR auf keinen Fall riskieren, da damit seine gesamte Außenpolitik "in den Augen der ganzen Welt völlig diskreditiert" und das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland auf lange Zeit vergiftet worden wäre. Vor allem hatte sich Gorbatschow von einem Weltbild verabschiedet, das in der "Errichtung einer sozial homogenen Gesellschaft" den Idealzustand menschlicher Existenz sieht und sich den Gang der Geschichte aus der "Dichotomie von Sozialismus und Kapitalismus" erklärt.
Wie sehr Hans Modrow in diesem Weltbild gefangen ist, belegt sein Versuch, die Perestroika, wie er sie sieht, zu erklären. Für ihn ist das schnelle Verschwinden der DDR und der Sowjetunion eine Niederlage, die Michail Gorbatschow verantwortet. Gorbatschow hingegen versucht jenseits des sozialistischen Verblendungszusammenhangs zu erklären, "wie es war", als die Weltgeschichte in eine neue Epoche eintrat. Beide Politiker erhielten für ihren persönlichen Part in der großen Revolution, die das zwanzigste Jahrhundert beendete, eine angemessene Würdigung: Hans Modrow den Ehrenvorsitz der PDS, Michail Gorbatschow den Friedensnobelpreis.
JOCHEN STAADT
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Frank Nienhuysen findet, dass Gorbatschow ganz undramatisch erzählt und außerdem wenig Neues zu bieten habe - übrigens habe der letzte Präsident der UdSSR schon einmal seine Erinnerungen an die Wiedervereinigung aufgeschrieben, 1993 in dem Buch "Gipfelgespräche". Nienhuysen betont außerdem, dass Gorbatschow in diesem historischen Prozess kaum als bewusst Gestaltender auftreten könne: "Gorbatschow wurde von der Dynamik der Ereignisse getrieben, die in der DDR einsetzten und ihm mehr und mehr Zugeständnisse abverlangten."
© Perlentaucher Medien GmbH
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