Sparpolitiken sollten Europa aus der Finanzkrise retten, haben aber die Schulden erhöht, ohne Wachstum zu erreichen. Mark Blyth entlarvt Austerität als einen gefährlichen Irrweg im Dienste konservativer Politik und wirtschaftlicher Interessen. Nach der Finanzmarktkrise, der großen Rezession und der Eurokrise ist es Konservativen weltweit gelungen, Staatsausgaben als das Hauptübel und das größte Hindernis für neues Wachstum hinzustellen. Nachdem im Zuge der Konjunkturprogramme und Bankenrettung die Staatsverschuldung überall stark gestiegen ist, wird vor allem den Krisenländern der Eurozone eine harte Sparpolitik zugemutet. Aber diese Politik hat die Krise nur verschärft. Wie Mark Blyth zeigt, beruht die Austeritätspolitik auf fehlerhaften Statistiken und fragwürdigen Theorien. Sie gefährdet den Wohlstand und untergräbt die Demokratie.
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Souverän und klug" findet Steffen Vogel, wie Mark Blyth mit der europäischen Sparpolitik unter deutscher Ägide ins Gericht geht. Blyth erinnere daran, dass am Anfang der ökonomischen Schwierigkeiten die Bankenkrise stand. Wenn also die Staaten jetzt sparen müssen, dann nicht, weil sie unverantwortlich gehaushaltet haben, sondern die Banken, deren riskante Aktivitäten durch solide Staatsfinanzen gestützt werden müssen. Überzeugend findet Vogel das und stimmt auch Blyth' Plädoyer zu, die Steuern auf Vermögen und Finanztransaktionen zu erhöhen, um den Staat wieder als Akteur ins Spiel zu bringen, und mit den durchaus nötigen Strukturreformen in den Südländern zu warten, bis es wieder aufwärts geht.
© Perlentaucher Medien GmbH
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