Welche Beweggründe motivierten Deutsche, in die NSDAP einzutreten? Und welche Strategien wählten genau diese Parteimitglieder nach 1945, um sich in ihren Entnazifizierungsprozessen zu entlasten? Anhand zahlreicher zeitgenössischer Quellen gibt dieser Band - erstmals überhaupt - Antworten auf beide Fragen, indem er die Entnazifizierungsakten und die darin enthaltenen Aussagen von Mitgliedern der NSPAP mit ihren während des Dritten Reichs verfassten Lebensgeschichten vergleicht. Er bietet damit hochinteressante Einblicke in die Sozialisationserfahrungen und die persönlichen Einstellungen der untersuchten Personen, analysiert die Rolle ihrer Fronterlebnisse, ihre Erfahrungen als Kriegskinder und die bedeutende Funktion nationalistischer und antisemitischer Organisationen als Übergangsstationen auf dem Weg in die NSDAP. Ein umfangreiches Kapitel beschäftigt sich darüber hinaus mit den über diese Männer und Frauen gefällten Spruchkammerentscheidungen.
»Der Politikwissenschaftler Jürgen W. Falter hat ein neues Buch geschrieben, das es sich zu lesen lohnt. Der Parteienforscher setzt sich seit Jahrzehnten mit der Frage auseinander, wie Hitlers Wähler beschaffen waren. Falter hat akribisch gearbeitet und abermals Erstaunliches herausgefunden.« Rainer Zitelmann, Focus Online, 26.01.2022 »Man kann Falter und seinem Team bescheinigen, dass sie angesichts der beträchtlichen Schwierigkeiten der Quellenfindung und -interpretation das Maximum aus dem Material herausgeholt und unser Wissen über die Ursachen von Hitlers Erfolgen ebenso bereichert haben wie jenes über die Verdrängungsstrategien nach 1945.« Martin Moll, Das Historisch-Politische Buch, Jahrgang 70, Heft 1-4