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Der Band vereinigt erstmals sämtliche Dichtungen Brechts, die bis Anfang 1916 entstanden sind. Sie dokumentieren die kontinuierliche Entwicklung eines literarischen Talents, das nur ein Ziel kannte: ein großer Dichter zu werden. Die Texte und die ergänzenden Selbstaussagen Brechts zeugen von den Bemühungen des Schülers, sich das schriftstellerische "Handwerk" anzueignen, vom geradezu strategischen Vorgehen, wenn es darum ging, sich als Autor durchzusetzen, und von seiner Bereitschaft, sich nach Beginn des Ersten Weltkriegs den politischen "Forderungen des Tages" anzupassen, als er erstmals die…mehr

Produktbeschreibung
Der Band vereinigt erstmals sämtliche Dichtungen Brechts, die bis Anfang 1916 entstanden sind. Sie dokumentieren die kontinuierliche Entwicklung eines literarischen Talents, das nur ein Ziel kannte: ein großer Dichter zu werden. Die Texte und die ergänzenden Selbstaussagen Brechts zeugen von den Bemühungen des Schülers, sich das schriftstellerische "Handwerk" anzueignen, vom geradezu strategischen Vorgehen, wenn es darum ging, sich als Autor durchzusetzen, und von seiner Bereitschaft, sich nach Beginn des Ersten Weltkriegs den politischen "Forderungen des Tages" anzupassen, als er erstmals die Möglichkeit hatte, Beiträge in Augsburger Tageszeitungen zu publizieren. Daß der Nationalismus dieser Texte in der Tat vorgegeben ist, Brecht mit den verschiedenen Genres spielt, belegt in beeindruckender Deutlichkeit eine Reihe von Kriegsdichtungen anderer Autoren zum gleichen Thema, die in den gleichen Zeitungen erschienen sind und seinen Texten direkt gegenübergestellt werden.
Brechts Ablösung vom christlichen Glauben zeichnet sich im »Tagebuch No. 10« deutlich ab, und sein Einakter »Die Bibel«, aber auch manches Gedicht, mag dies reflektieren. In erster Linie jedoch ist auch dieses kleine Drama Literatur, ein ästhetisches Gebilde, mit dem Brecht sein Können auslotet, indem er gleichzeitig mit verschiedenen Traditionen bzw. Quellen spielt.
Autorenporträt
Brecht, BertoltBertolt Brecht wurde am 10. Februar 1898 in Augsburg geboren und starb am 14. August 1956 in Berlin. Von 1917 bis 1918 studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität München Naturwissenschaften, Medizin und Literatur. Sein Studium musste er allerdings bereits im Jahr 1918 unterbrechen, da er in einem Augsburger Lazarett als Sanitätssoldat eingesetzt wurde. Bereits während seines Studiums begann Brecht Theaterstücke zu schreiben. Ab 1922 arbeitete er als Dramaturg an den Münchener Kammerspielen. Von 1924 bis 1926 war er Regisseur an Max Reinhardts Deutschem Theater in Berlin. 1933 verließ Brecht mit seiner Familie und Freunden Berlin und flüchtete über Prag, Wien und Zürich nach Dänemark, später nach Schweden, Finnland und in die USA. Neben Dramen schrieb Brecht auch Beiträge für mehrere Emigrantenzeitschriften in Prag, Paris und Amsterdam. 1948 kehrte er aus dem Exil nach Berlin zurück, wo er bis zu seinem Tod als Autor und Regisseur tätig war.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Die Brecht-Forschung ist sich mit dem Autor selbst im Grunde einig, wo die Grenze zwischen dem eigentlichen Werk und den Frühschriften zu ziehen ist - nämlich am 13. Juli 1916, mit Erscheinen des Textes "Das Lied von der Eisenbahntruppe vom Fort Donald". So gehört das gereimte Schwärmen über die Opferbereitschaft von 1914 wie viele Texte des Schülers Eugen Berthold Brecht gewiss noch nicht zu den literarisch und auch sonst satisfaktionsfähigen Texten. Lehrreich ist die Lektüre, daran lässt der Rezensent Manfred Koch keinen Zweifel, dennoch und erst recht. Klar sei aus dem hier Versammelte abzulesen, mit welcher Entschiedenheit sich Brecht zum Dichter bildete und früh schon Pläne machte, wie er es zum Weltruhm bringen kann.

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