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Mit einer erfrischenden Liebe zu Weimars Straßen und Plätzen, Häusern, Museen, Parks und Friedhöfen (einer Liebe, die neben zuweilen rührender Sentimentalität ebenso mit Houellebecqschen Abgründen hantiert!) schweift der Autor bevorzugt in aller Frühe durch die Goethe-Stadt. Kopf und Jackentasche vollgestopft mit überflüssigen Informationen vergessener Quellen, treibt ihn die lustvolle Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Weimar-Widersachern wie Weimar-Süchtigen aus Literatur, Musik, Kunst und Religion. Oft in Jahrhundertsolidarität Seite an Seite mit Enthusiasten wie dem ehemaligen…mehr

Produktbeschreibung
Mit einer erfrischenden Liebe zu Weimars Straßen und Plätzen, Häusern, Museen, Parks und Friedhöfen (einer Liebe, die neben zuweilen rührender Sentimentalität ebenso mit Houellebecqschen Abgründen hantiert!) schweift der Autor bevorzugt in aller Frühe durch die Goethe-Stadt. Kopf und Jackentasche vollgestopft mit überflüssigen Informationen vergessener Quellen, treibt ihn die lustvolle Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit Weimar-Widersachern wie Weimar-Süchtigen aus Literatur, Musik, Kunst und Religion. Oft in Jahrhundertsolidarität Seite an Seite mit Enthusiasten wie dem ehemaligen Hauslehrer der Schillerschen Kinder, Bernhard Rudolf Abeken ("Was sind seine Schwächen gegen das Große, das wir in Goethe besitzen!"), und anderen Kämpfern aus dem "Goetheschen Freycorps" (Heine). Allein die sensible Beleuchtung der deutsch-deutschen Vergangenheit als faustischen "Brudersphären-Wettgesang" und die sich durch alle Betrachtungen ziehende Weisheit des Alten vom Frauenplan, dass letzten Endes "alles aufhört, politisch zu sein und bloß menschlich wird", lässt die Morgenspaziergänge wie eine schlummernde Parklandschaft aus dem bewegten Kosmos der Weimar-Literatur herausragen.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.04.2010

Spaziergang durch die deutsche Klassik

In Weimar ist jeder Platz literarischer Humus, ob er nun Esplanade, Silberblick, Am Stern oder Frauenplan heißt. Es stehen hier noch die Häuser, die den großen Geistern von Schiller über Goethe bis Herder Obdach, aber auch Ausblick in die Welt gegeben haben. Und es grünen die Bäume und Gärten, die den poetischen Geistern die Stimmung vergoldet und die Stichworte geliefert haben. Diese greift Karl Koch in seinen Weimarer Morgenspaziergängen auf, die in Erinnerung und Imagination die großen Geister spürbar machen wollen. Ohne die Andachtsreflexe einer Fremdenführung geht es dabei aber auch um private Nöte und Eskapaden - des Dichterfürstens Liebe zum Wein bleibt da so wenig tabu wie des Großherzogs Missachtung der Ehefrau. Von Unglück wie Glück in der Ehe werden umgehend die Spuren in die Bücher verfolgt, zur "Braut von Korinth" wie zu "Hermann und Dorothea". Man muss immer gefasst sein auf veredeltes oder vergiftetes Terrain in einer Stadt, in der einem nahe der Wohnung von Hoffmann von Fallersleben gleich die Melodie "Schönster Herr Jesu" und an der Monumentalbüste von Louis Fürnberg der zwiespältige DDR-Kult um die sozialistische Klassik einfällt. Mit einem umfangreichen und zu jedem Winkel abrufbaren Zitatenfundus macht der Autor deutlich, dass Weimar mehr ist als eine Ansammlung ansehnlicher und gutgepflegter Baudenkmäler. Und es wird klar, dass die Inspiration des Genius Loci allemal bei ihm fortwirkt.

ric

"Wie im Morgenglanze" von Karl Koch. Verlag Deutsche Literaturlandschaften, Nordhorn 2009. 222 Seiten. Broschiert, 8,50 Euro

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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