Tischmanieren stehen wieder hoch im Kurs - aber bei vielen Gerichten weiß kaum jemand richtig Bescheid. Darf man das Ei köpfen? Wie entfernt man die Gräten aus der Forelle? Und wie geht man mit einer Krebszange um? Dieser Ratgeber erklärt, wie man 77 schwierige Gerichte korrekt handhabt. Außerdem wie man Qualitätsmerkmale und Saisonvorteile richtig einschätzt, wie man Besonderheiten genießt, das passende Getränk bestellt und - wenn schon einmal etwas Unvorhergesehenes geschehen ist - mit Pannen umgeht. Anekdoten aus dem reichen Erfahrungsschatz des Autors machen dieses Buch zu einer amüsanten Lektüre für alle, die das Essen und Trinken noch mehr genießen wollen.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 03.04.1997Allgemein
"Wie ißt man das? - 77 schwierige Gerichte" von Hermann Bareiss. Augustus Verlag, Augsburg 1996. 160 Seiten. Broschiert, 24,80 Mark. ISBN 3-8043-3053-3.
Ein sinnvolleres Buch als dieses läßt sich kaum schreiben. Kein Philosoph und kein Kulturkritiker kann das vollbringen, was Hermann Bareiss, dem Chef des mit Michelin-Sternen überschütteten, gleichnamigen Restaurants im Schwarzwald, gelungen ist: auf einen Schlag siebenundsiebzig Überlebensfragen der menschlichen Zivilisation zu beantworten und der Verrohung der Sitten, dem Verfall der Werte, dem Triumph der Ignoranz Einhalt zu gebieten. Es geht in diesem Werk beileibe nicht darum - wie einige schlechtgelaunte und schlechternährte Feinde der Eßkultur vermuten mögen -, neureichen Prassern einen Leitfaden zur Vermeidung von Peinlichkeiten in gehobener Gesellschaft an die Hand zu geben. Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, es behandelt genauso Austern (ausschließlich mit frisch gemahlenem Pfeffer und allenfalls etwas Zitronensaft zu genießen) und Baguette (nur Barbaren schneiden das Brot, anstatt es zu brechen), Chips ("sollte man überhaupt nicht essen") und Wachteln ("als fleischige Beilage auf sogenannten Feinschmeckersalaten ein Zeugnis von maximaler Einfallslosigkeit"). Wir werden darüber aufgeklärt, wie man Froschschenkel am besten auseinanderreißt, Eier gefahrlos köpft, Garnelen elegant das Genick bricht oder Hummer tadellos in den Schwanz sticht - so macht das Überleben Spaß. (str.)
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
"Wie ißt man das? - 77 schwierige Gerichte" von Hermann Bareiss. Augustus Verlag, Augsburg 1996. 160 Seiten. Broschiert, 24,80 Mark. ISBN 3-8043-3053-3.
Ein sinnvolleres Buch als dieses läßt sich kaum schreiben. Kein Philosoph und kein Kulturkritiker kann das vollbringen, was Hermann Bareiss, dem Chef des mit Michelin-Sternen überschütteten, gleichnamigen Restaurants im Schwarzwald, gelungen ist: auf einen Schlag siebenundsiebzig Überlebensfragen der menschlichen Zivilisation zu beantworten und der Verrohung der Sitten, dem Verfall der Werte, dem Triumph der Ignoranz Einhalt zu gebieten. Es geht in diesem Werk beileibe nicht darum - wie einige schlechtgelaunte und schlechternährte Feinde der Eßkultur vermuten mögen -, neureichen Prassern einen Leitfaden zur Vermeidung von Peinlichkeiten in gehobener Gesellschaft an die Hand zu geben. Dieses Buch ist für alle Menschen geschrieben, es behandelt genauso Austern (ausschließlich mit frisch gemahlenem Pfeffer und allenfalls etwas Zitronensaft zu genießen) und Baguette (nur Barbaren schneiden das Brot, anstatt es zu brechen), Chips ("sollte man überhaupt nicht essen") und Wachteln ("als fleischige Beilage auf sogenannten Feinschmeckersalaten ein Zeugnis von maximaler Einfallslosigkeit"). Wir werden darüber aufgeklärt, wie man Froschschenkel am besten auseinanderreißt, Eier gefahrlos köpft, Garnelen elegant das Genick bricht oder Hummer tadellos in den Schwanz sticht - so macht das Überleben Spaß. (str.)
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