Bachelorarbeit aus dem Jahr 2021 im Fachbereich Theologie - Praktische Theologie, Note: 2,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit mit dem Titel "Wie erreicht die Kirche die Gesellschaft im 21. Jahrhundert" behandelt die gesellschaftlichen Individualisierungsprozesse als Chance für die Arbeit der Kirche. Die Kirche beeinflusste im Mittelalter das Leben der Menschen in allen Lebensbereichen. Für die Menschen im Mittelalter waren der Glaube und die Kirche wichtig, sie hatten eine viel höhere Bedeutung als heute. Einerseits war es traditionsbedingt, denn man konnte sich die Religion nicht aussuchen und andererseits fürchteten sich die Menschen vor dem Tod. Die Menschen im Mittelalter glaubten fest ans Fegefeuer, deshalb wurden die abstrusesten Methoden der Kirche akzeptiert, um ihm zu entkommen. Methoden, wie z. B. die Sünden einfach mit Geld aus der Welt zu schaffen. Die Kirche stand außerdem über den königlichen Herrscher und deshalb wurde der König nur durch die christliche Kirche gekrönt. Heute ist es in der Gesellschaft des 21. Jahrhunderts anders. Seit dem Ende des Mittelalters lockerte sich das enge Verhältnis von Gesellschaft, Religion und Kirche nach und nach, woran auch die Reformation bedeutende Anteile hatte. In der Zeit der Industrialisierung fand die Bedeutung des Christentums und der Kirche, vor allem in den großen Städten, ihren Tiefpunkt. Menschen zogen aus der engen Dorfgemeinschaft in die großen Städte, um dort in den Fabriken Arbeit zu finden und in riesigen Mietblöcken zu wohnen, dies führte dazu, dass viele Menschen den Anschluss an die Kirche verloren haben. Außerdem herrschte kein gesellschaftlicher Druck mehr einer Kirche oder einer Religion anzugehören. Auf weltpolitischer Ebene hat der Einfluss der Kirche und Religion ebenfalls abgenommen. Vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg ging es mit dem Christentum und somit mit der Kirche in Europa abwärts. Besonders deutlich sieht man es an den Mitgliederzahlen der letzten Jahre. Aus der evangelischen Kirche traten rund 220.000 Menschen und aus der katholischen Kirche traten 216.000 Menschen aus. Es wird vermutet, dass im Jahr 2030, weniger als die Hälfte der bundesdeutschen Bevölkerung einer christlichen Kirche angehören werden. Das Problem liegt darin, dass immer mehr Menschen die Notwendigkeit der Existenz und die Relevanz der Kirchen in ihrer heutigen Form für die heutige Zeit hinterfragen. Insbesondere werden die scheinbaren Privilegien der Kirche kritisch in die Mangel genommen.
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