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Die Gegenstände der Ökologie können nicht als voraussetzungslos gegeben begriffen werden. Sie sind vielmehr Ergebnis vielschichtiger Konstitutionsprozesse und hängen maßgeblich von den zu Grunde gelegten Naturbegriffen ab. Gemeinsam ist diesen die im abendländischen Denken verwurzelte Konzeption von «Natur» als Ort der «Nicht-Kultur». Die ökologischen Wissenschaften sind bei der Bearbeitung der als ökologische Krisenphänomene formulierten gesellschaftlichen Problemlagen aufgefordert, Wissen darüber zu erarbeiten, inwieweit «Natur» belastbar ist, wie sie gestaltet werden kann und mit welchen…mehr

Produktbeschreibung
Die Gegenstände der Ökologie können nicht als voraussetzungslos gegeben begriffen werden. Sie sind vielmehr Ergebnis vielschichtiger Konstitutionsprozesse und hängen maßgeblich von den zu Grunde gelegten Naturbegriffen ab. Gemeinsam ist diesen die im abendländischen Denken verwurzelte Konzeption von «Natur» als Ort der «Nicht-Kultur». Die ökologischen Wissenschaften sind bei der Bearbeitung der als ökologische Krisenphänomene formulierten gesellschaftlichen Problemlagen aufgefordert, Wissen darüber zu erarbeiten, inwieweit «Natur» belastbar ist, wie sie gestaltet werden kann und mit welchen Techniken sie dauerhaft nutzbar bleibt. Die vorrangig auf der dichotomen Trennung von Natur und Kultur basierenden naturwissenschaftlich-technischen Lösungsstrategien werden jedoch zunehmend problematisch. Vor diesem Hintergrund werden in dem Buch Fragen der Gegenstandskonstitution, der Modellierung und Theoriebildung in der ökologischen Forschung behandelt. Die Beiträge gehen auf eine Tagung des Arbeitskreises Theorie in der Gesellschaft für Ökologie (GfÖ) zurück. In ihrer Mehrzahl gehen sie von der Notwendigkeit der Rekonstruktion dessen aus, was wir alltagssprachlich als «Natur» bezeichnen. Die Perspektiven, die in diesem Band ausgebreitet werden, reichen von historisch und wissenschaftssoziologisch motivierten Arbeiten über wissenschaftsphilosophische Beiträge bis hin zu neuen theoretisch-methodologischen Konzepten in der Ökologie sowie in der sozial-ökologischen Forschung.
Autorenporträt
Die Herausgeber: Achim Lotz, Jg. 1964, studierte Biologie, Meteorologie, Bodenkunde und Soziologie in Frankfurt/Main. Er ist Gründungsmitglied der Arbeitsgruppe Biopolitik (FfM). Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der sozialökologischen Forschung, der theoretischen Ökologie, der Wissenschaftsforschung sowie in der Geschichte der Naturwissenschaften. Johannes Gnädinger, Jg. 1964, studierte Landschaftsplanung an der Fachhochschule Weihenstephan und an der Technischen Universität München. Er ist Landschaftsplaner mit eigenem Büro, Lehrbeauftragter am Lehrstuhl für Landschaftsökologie der TU München und promoviert über Fragen der Grenzen von ökologischen Gesellschaften. Seine Arbeitsschwerpunkte liegen in der theoretischen Ökologie, der Biozönoseforschung sowie im Bereich neuer Strategien des Naturschutzes.