Dieses außergewöhnliche Sachbuch nimmt Kinder mit auf eine spielerische und intuitive Reise durch die verschiedensten Vorstellungen, die sich die Menschheit von unserem Universum gemacht hat. Jedes Volk, jede Kultur, jede Zivilisation hatte seine eigene Vorstellung von unserem Universum und oft ganz eigene Worte, um es zu beschreiben oder davon zu erzählen. Ist das Universum flach oder doch eher rund wie ein Ballon? Wer hat sich den Himmel wie eine kristallklare Kugel vorgestellt? Und gibt es gar ein Multiversum? Vom Weltall der alten Griechen über die Erkenntnisse Kopernikus' bis zur Vorstellung Albert Einsteins können Kindern in wunderbaren Klapptafeln in erstaunliche Fantasiewelten unterschiedlichster Völker und Kulturen von der Antike bis zur Gegenwart blicken, sie erfahren, was man beobachten kann und welche Theorien es heute zum Weltall gibt. Ein fundiert für Kinder aufbereitetes Sachbuch zum Universum, das Wissenschaft und Imagination verbindet.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 15.10.2019Das All als Ei
Ein Streifzug durch die Kosmologie
Es ist schon irgendwie beängstigend: Wir leben in einer Welt, die wir uns gar nicht richtig vorstellen können. Hat der Raum über uns eine Grenze? Wann ist das All auf die Welt gekommen? Wie wird alles enden? Solche Fragen beschäftigen die Menschen seit vielen Jahrtausenden. Jede Kultur hat versucht, darauf originelle Antworten zu finden. In seinem Buch „Wie laut war eigentlich der Urknall? “ bietet Guillaume Duprat auf nur 48 Seiten einen spannenden und sehr ansprechend illustrierten Streifzug durch die Ideengeschichte der Kosmologie.
Die Reise beginnt bei dem griechischen Naturphilosophen Anaximander von Milet, der im sechsten Jahrhundert vor Christus die Erde inmitten eines gewaltigen Rades aus Luft und Feuer wähnte und Sonne und Gestirne gleichsam als Löcher in diesem Rad ansah. Der chinesische Astronom Zhang Heng wiederum verglich das All mit einem Ei. Allen diesen Kosmologien war gemeinsam, dass unser Planet im Zentrum stand – eine Annahme, die sich bis weit in die Renaissance hielt.
Dann trat Nikolaus Kopernikus auf den Plan. Er verbannte die Erde aus der Mitte des Universums, in die er stattdessen die Sonne platzierte. Dieser Heliozentrismus wurde durch die Beobachtungen und Entdeckungen von Galileo Galilei, Johannes Kepler und Isaac Newton gefestigt. Guillaume Duprat skizziert die Entwicklung anhand eingängiger Zeichnungen und knappem, aber verständlichen Texten. Auf diese Weise erklärt er auch die Weltmodelle von Albert Einstein, Alexander Friedmann und Georges Lemaître sowie die Urknalltheorie. Der Autor bemüht sich in diesem Kapitel erfolgreich um Verständlichkeit. Im folgenden Abschnitt „Das Universum heute“ wird der junge Leser dann nicht nur an die Grenzen des Weltalls geführt, sondern auch an die der eigenen Vorstellungskraft. Es geht darin um die großen Strukturen wie das kosmische Netz, das Simulationen in Supercomputern zeigen: Danach sind die Galaxien – also Systeme wie unsere Milchstraße mit Milliarden von Sternen – in ein Gespinst aus (dunkler) Materie eingewoben.
Am Schluss des Buchs stehen Spekulationen über das Ende des Alls, über Wurmlöcher und Multiversen. Da ist von zehn Dimensionen die Rede, von Loops oder Calabi-Yau-Räumen nach der M-Theorie. Über solche fantastischen und von der modernen Wissenschaft ernsthaft diskutierten Phänomene lässt sich trefflich reden, am besten mit den Eltern, die das Buch ebenfalls mit Gewinn lesen können. Wie laut war denn nun der Urknall? Die Auflösung steht versteckt unter einem der Bilder zum Aufklappen. (ab 8 Jahre)
HELMUT HORNUNG
Guillaume Duprat: Wie laut war eigentlich der Urknall? Aus dem Französischen von Susanne Schmidt-Wussow. Knesebeck Verlag, München 2018. 48 Seiten, 20 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Ein Streifzug durch die Kosmologie
Es ist schon irgendwie beängstigend: Wir leben in einer Welt, die wir uns gar nicht richtig vorstellen können. Hat der Raum über uns eine Grenze? Wann ist das All auf die Welt gekommen? Wie wird alles enden? Solche Fragen beschäftigen die Menschen seit vielen Jahrtausenden. Jede Kultur hat versucht, darauf originelle Antworten zu finden. In seinem Buch „Wie laut war eigentlich der Urknall? “ bietet Guillaume Duprat auf nur 48 Seiten einen spannenden und sehr ansprechend illustrierten Streifzug durch die Ideengeschichte der Kosmologie.
Die Reise beginnt bei dem griechischen Naturphilosophen Anaximander von Milet, der im sechsten Jahrhundert vor Christus die Erde inmitten eines gewaltigen Rades aus Luft und Feuer wähnte und Sonne und Gestirne gleichsam als Löcher in diesem Rad ansah. Der chinesische Astronom Zhang Heng wiederum verglich das All mit einem Ei. Allen diesen Kosmologien war gemeinsam, dass unser Planet im Zentrum stand – eine Annahme, die sich bis weit in die Renaissance hielt.
Dann trat Nikolaus Kopernikus auf den Plan. Er verbannte die Erde aus der Mitte des Universums, in die er stattdessen die Sonne platzierte. Dieser Heliozentrismus wurde durch die Beobachtungen und Entdeckungen von Galileo Galilei, Johannes Kepler und Isaac Newton gefestigt. Guillaume Duprat skizziert die Entwicklung anhand eingängiger Zeichnungen und knappem, aber verständlichen Texten. Auf diese Weise erklärt er auch die Weltmodelle von Albert Einstein, Alexander Friedmann und Georges Lemaître sowie die Urknalltheorie. Der Autor bemüht sich in diesem Kapitel erfolgreich um Verständlichkeit. Im folgenden Abschnitt „Das Universum heute“ wird der junge Leser dann nicht nur an die Grenzen des Weltalls geführt, sondern auch an die der eigenen Vorstellungskraft. Es geht darin um die großen Strukturen wie das kosmische Netz, das Simulationen in Supercomputern zeigen: Danach sind die Galaxien – also Systeme wie unsere Milchstraße mit Milliarden von Sternen – in ein Gespinst aus (dunkler) Materie eingewoben.
Am Schluss des Buchs stehen Spekulationen über das Ende des Alls, über Wurmlöcher und Multiversen. Da ist von zehn Dimensionen die Rede, von Loops oder Calabi-Yau-Räumen nach der M-Theorie. Über solche fantastischen und von der modernen Wissenschaft ernsthaft diskutierten Phänomene lässt sich trefflich reden, am besten mit den Eltern, die das Buch ebenfalls mit Gewinn lesen können. Wie laut war denn nun der Urknall? Die Auflösung steht versteckt unter einem der Bilder zum Aufklappen. (ab 8 Jahre)
HELMUT HORNUNG
Guillaume Duprat: Wie laut war eigentlich der Urknall? Aus dem Französischen von Susanne Schmidt-Wussow. Knesebeck Verlag, München 2018. 48 Seiten, 20 Euro.
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»Bewegende Fotos, bewegende Geschichten.«Es gibt viele Bücher über das Universum. Manche sind sehr wissenschaftlich, andere haben viele Illustrationen mit kurzen Erläuterungen und einige davon sind auch für Kinder gut geeignet. Guillaume Duprat hat in seinem Buch alle diese Elemente stilvoll miteinander vereint.«
Jurybegründung für den EMYS-Sachbuchpreis im November 2018
»Was für ein überraschendes, ungewöhnliches Buch!«
Renate Grubert, Eselsohr
Jurybegründung für den EMYS-Sachbuchpreis im November 2018
»Was für ein überraschendes, ungewöhnliches Buch!«
Renate Grubert, Eselsohr