Wünschst du dir auch manchmal, eine echte Prinzessin oder ein echter Prinz zu sein? In einem Schloss zu leben, das so groß ist, dass man sich darin verlaufen kann? Viele Diener zu haben, wunderschöne Kleider und eine goldene Krone? So stellt man sich das Leben von Prinzen und Prinzessinnen vor aber war das auch in Wirklichkeit so?
Christiane Böhm gibt einen sehr privaten Einblick in das Leben echter Prinzen und Prinzessinnen, den Kindern des bayerischen Königshauses im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Dafür hat sie teilweise noch nie veröffentlichte Quellen zusammengetragen: lustige, traurige, erstaunliche und ganz alltägliche Geschichten aus der Kindheit der Wittelsbacher Sprösslinge. Sogar über historische Berühmtheiten wie Ludwig II. oder Sisi erfährt man viel Neues!
Ein historisches Kinder- und Jugendbuch, das auch Erwachsene in besonderem Maße durch seine zum größten Teil unveröffentlichten Quellen und das reiche Bildmaterial anspricht.
Reich ausgestattet mit bislang unbekannten Originalfotos und Abbildungen lässt dieses Buch Geschichte lebendig werden.
Mit einem Grußwort des heutigen Oberhauptes der Wittelsbacher, Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern.
Christiane Böhm gibt einen sehr privaten Einblick in das Leben echter Prinzen und Prinzessinnen, den Kindern des bayerischen Königshauses im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Dafür hat sie teilweise noch nie veröffentlichte Quellen zusammengetragen: lustige, traurige, erstaunliche und ganz alltägliche Geschichten aus der Kindheit der Wittelsbacher Sprösslinge. Sogar über historische Berühmtheiten wie Ludwig II. oder Sisi erfährt man viel Neues!
Ein historisches Kinder- und Jugendbuch, das auch Erwachsene in besonderem Maße durch seine zum größten Teil unveröffentlichten Quellen und das reiche Bildmaterial anspricht.
Reich ausgestattet mit bislang unbekannten Originalfotos und Abbildungen lässt dieses Buch Geschichte lebendig werden.
Mit einem Grußwort des heutigen Oberhauptes der Wittelsbacher, Seiner Königlichen Hoheit Herzog Franz von Bayern.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 11.01.2010Das wahre Leben der Königskinder
Ein Buch über den nicht immer schönen Alltag von Prinzen und Prinzessinnen im bayerischen Herrscherhaus
Wie Prinzen und Prinzessinnen angeblich bei Hofe lebten – das lesen wir in vielen Märchenbüchern. Autorin Christiane Böhm befasste sich am Beispiel des Kinderalltags im bayerischen Königshaus mit der Realität. Und adressiert jetzt das Ergebnis vor allem an Kinder und jugendliche Leser. „Manche werden vielleicht ein bisschen enttäuscht sein, wenn sie erfahren, dass eine Prinzessin nicht immer ein Diadem trägt oder ein Prinz auch Hausaufgaben machen muss. . .”, warnt Herzog Franz von Bayern bereits in seinem Geleitwort vor falschen Erwartungen. Märchenhafte Vorstellungen weichen denn auch schnell der Ernüchterung, wenn etwa zu lesen ist, dass Prinzessin Wiltrud – eines der 13 Kinder des späteren Königs Ludwig III. – noch 1897 als Dreizehnjährige das Schlafzimmer mit ihrer jüngeren Schwester Hildegard, ihrem älteren Bruder Wolfgang und einer Kinderfrau teilen musste.
Wenig beneidenswert überhaupt das frühere Prinzessinnen-Dasein: Zwangsehen aus politischem Kalkül oder das Kloster als einzige Alternative waren auch im Haus Wittelsbach häufig ihr Schicksal. Noch Ende des 19. Jahrhunderts durfte eine Prinzessin weder das Abitur anstreben noch eine Universität besuchen. Als Märchenprinzessin mochte sich Kaiserin Elisabeths jüngste Tochter Marie Valerie fühlen, als ihr die Mama einmal zum Geburtstag einen „leibhaftigen Mohren” tatsächlich „schenkte”. Auch Sisi selbst hatte in Possenhofen bereits einen als Spielkameraden.
Richtlinien, nach denen die bayerischen Prinzen erzogen wurden: Strengste Pflichterfüllung, militärische Pünktlichkeit, Ordnung, Härte gegen sich selbst, Rücksicht gegenüber anderen, Verehrung der Eltern und Liebe fürs Vaterland. Als Erzieher Ludwigs III. und seines Bruders Leopold fungierte ein Artilleriehauptmann, der für die beiden gleich vorsorglich in der Münchner Residenz eine Arreststube einrichten ließ. Die Privatlehrer fuhren sogar mit in die ohnehin kurz bemessenen Ferien. Zum üblichen Gymnasiumslehrstoff kamen noch die Fächer Etikette, Schießen, Reiten und Kriegsführung.
Was auf den Tisch kommt, wird gegessen, hieß es für Knaben wie Mädchen. Weil sich Prinzessin Wiltrud trotzdem weigerte, die verhassten Erbsen zu essen, die es häufig gab, musste sie jedes Mal auf die folgenden Speisen verzichten und vom Esstisch „abtreten”. Max II. zog seinen Söhnen Ludwig und Otto oft den noch halb gefüllten Teller weg und ließ sie hungrig aufstehen. Er wollte sie so zu Einfachheit und Mäßigung erziehen.
36 Fragen zum Familienleben der Wittelsbacher Sprösslinge stellt Christiane Böhm und beantwortet sie in ebenso vielen Kapiteln kurzweilig und detailreich. Sie bereichert ihre Schilderungen mit vielen auch erstmals veröffentlichten Fotos. Sie gibt zu den einzelnen Abschnitten Ausflugstipps und Besichtigungshinweise und ergänzt die Privatgeschichten mit einer Kurzgeschichte des Königreichs Bayern samt Stammbaum seines Herrscherhauses. Franz Freisleder
Christiane Böhm: „Wie lebten Prinzen und Prinzessinnen in Wirklichkeit oder Erbsen ohne Ende”, August Dreesbach Verlag, 191 Seiten, 190 Bilder, 22 Euro.
Blaues Blut im Sandkasten (von links): Prinz Rudolf, Prinz Albrecht und Prinz Luitpold, die Kinder von Kronprinz Rupprecht und Prinzessin Marie Gabrielle. Foto: Verlag
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Ein Buch über den nicht immer schönen Alltag von Prinzen und Prinzessinnen im bayerischen Herrscherhaus
Wie Prinzen und Prinzessinnen angeblich bei Hofe lebten – das lesen wir in vielen Märchenbüchern. Autorin Christiane Böhm befasste sich am Beispiel des Kinderalltags im bayerischen Königshaus mit der Realität. Und adressiert jetzt das Ergebnis vor allem an Kinder und jugendliche Leser. „Manche werden vielleicht ein bisschen enttäuscht sein, wenn sie erfahren, dass eine Prinzessin nicht immer ein Diadem trägt oder ein Prinz auch Hausaufgaben machen muss. . .”, warnt Herzog Franz von Bayern bereits in seinem Geleitwort vor falschen Erwartungen. Märchenhafte Vorstellungen weichen denn auch schnell der Ernüchterung, wenn etwa zu lesen ist, dass Prinzessin Wiltrud – eines der 13 Kinder des späteren Königs Ludwig III. – noch 1897 als Dreizehnjährige das Schlafzimmer mit ihrer jüngeren Schwester Hildegard, ihrem älteren Bruder Wolfgang und einer Kinderfrau teilen musste.
Wenig beneidenswert überhaupt das frühere Prinzessinnen-Dasein: Zwangsehen aus politischem Kalkül oder das Kloster als einzige Alternative waren auch im Haus Wittelsbach häufig ihr Schicksal. Noch Ende des 19. Jahrhunderts durfte eine Prinzessin weder das Abitur anstreben noch eine Universität besuchen. Als Märchenprinzessin mochte sich Kaiserin Elisabeths jüngste Tochter Marie Valerie fühlen, als ihr die Mama einmal zum Geburtstag einen „leibhaftigen Mohren” tatsächlich „schenkte”. Auch Sisi selbst hatte in Possenhofen bereits einen als Spielkameraden.
Richtlinien, nach denen die bayerischen Prinzen erzogen wurden: Strengste Pflichterfüllung, militärische Pünktlichkeit, Ordnung, Härte gegen sich selbst, Rücksicht gegenüber anderen, Verehrung der Eltern und Liebe fürs Vaterland. Als Erzieher Ludwigs III. und seines Bruders Leopold fungierte ein Artilleriehauptmann, der für die beiden gleich vorsorglich in der Münchner Residenz eine Arreststube einrichten ließ. Die Privatlehrer fuhren sogar mit in die ohnehin kurz bemessenen Ferien. Zum üblichen Gymnasiumslehrstoff kamen noch die Fächer Etikette, Schießen, Reiten und Kriegsführung.
Was auf den Tisch kommt, wird gegessen, hieß es für Knaben wie Mädchen. Weil sich Prinzessin Wiltrud trotzdem weigerte, die verhassten Erbsen zu essen, die es häufig gab, musste sie jedes Mal auf die folgenden Speisen verzichten und vom Esstisch „abtreten”. Max II. zog seinen Söhnen Ludwig und Otto oft den noch halb gefüllten Teller weg und ließ sie hungrig aufstehen. Er wollte sie so zu Einfachheit und Mäßigung erziehen.
36 Fragen zum Familienleben der Wittelsbacher Sprösslinge stellt Christiane Böhm und beantwortet sie in ebenso vielen Kapiteln kurzweilig und detailreich. Sie bereichert ihre Schilderungen mit vielen auch erstmals veröffentlichten Fotos. Sie gibt zu den einzelnen Abschnitten Ausflugstipps und Besichtigungshinweise und ergänzt die Privatgeschichten mit einer Kurzgeschichte des Königreichs Bayern samt Stammbaum seines Herrscherhauses. Franz Freisleder
Christiane Böhm: „Wie lebten Prinzen und Prinzessinnen in Wirklichkeit oder Erbsen ohne Ende”, August Dreesbach Verlag, 191 Seiten, 190 Bilder, 22 Euro.
Blaues Blut im Sandkasten (von links): Prinz Rudolf, Prinz Albrecht und Prinz Luitpold, die Kinder von Kronprinz Rupprecht und Prinzessin Marie Gabrielle. Foto: Verlag
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