12,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Versandfertig in 3-5 Tagen
  • Broschiertes Buch

Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, genauer zwischen Israelis und Palästinensern, bildet den Hintergrund, vor dem Amos Oz im Januar 2002 seine Vorlesungen in Tübingen hielt. Hier schildert er, der bereits seit Mitte der sechziger Jahre für zwei unabhängige Staaten auf israelisch-palästinensischem Territorium plädierte, wie er zum Schriftsteller wurde. In der zweiten Vorlesung wendet sich der "Fanatismusexperte" Amos Oz dem Thema zu, das wie ein roter Faden sein gesamtes literarisches wie essayistisch-publizistisches Werk durchzieht: Ursachen und Konsequenzen des Fanatismus. Und um ein…mehr

Produktbeschreibung
Die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten, genauer zwischen Israelis und Palästinensern, bildet den Hintergrund, vor dem Amos Oz im Januar 2002 seine Vorlesungen in Tübingen hielt. Hier schildert er, der bereits seit Mitte der sechziger Jahre für zwei unabhängige Staaten auf israelisch-palästinensischem Territorium plädierte, wie er zum Schriftsteller wurde. In der zweiten Vorlesung wendet sich der "Fanatismusexperte" Amos Oz dem Thema zu, das wie ein roter Faden sein gesamtes literarisches wie essayistisch-publizistisches Werk durchzieht: Ursachen und Konsequenzen des Fanatismus. Und um ein praktisches Beispiel sowohl für Nichtfanatismus wie für das Zusammenleben von Israelis und Palästinensern zu geben, hat Amos Oz den palästinensischen Schriftsteller Izzat Ghazzawi gebeten, über die Bedeutung von Kultur und Literatur in Konfliktgebieten zu reden. In dieser Weise wirft vorliegender Band ein Schlaglicht auf die Situation und setzt ein kleines optimistisches Zeichen, nämlich dass Koexistenz zwischen beiden Völkern möglich ist.
Autorenporträt
Amos Oz wurde am 4. Mai 1939 in Jerusalem geboren und starb am 28. Dezember 2018 in Tel Aviv. 1954 trat er dem Kibbuz Chulda bei und nahm den Namen Oz an, der auf Hebräisch Kraft, Stärke bedeutet. Amos Oz war Mitbegründer und herausragender Vertreter der seit 1977 bestehenden Friedensbewegung Schalom achschaw (Peace now) und befürwortete eine Zwei-Staaten-Bildung im israelisch-palästinensichen Konflikt. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1992, dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main 2005 und dem Siegfried Lenz Preis 2014. Sein bekanntestes Werk Eine Geschichte von Liebe und Finsternis wurde in alle Weltsprachen übersetzt und 2016 als Film adaptiert.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension

Der vorliegende Band versammelt drei Beiträge des israelischen Autors Amos Oz, die 2002 als Vorlesungen im Rahmen der Tübinger Poetik-Dozentur entstanden sind, informiert Alexandra Senfft in ihrer Kritik des Buches. Ein vierter Beitrag des Präsidenten des palästinensischen Schriftstellerverbandes Izzat Ghazzawi über die "Rolle von Kultur und Literatur" runden den Band ab, und hier hätte sich die Rezensentin gewünscht, dass der Verlag zumindest den Kontext der vier Texte erwähnt hätte und vielleicht einen kleinen Hinweis darauf gegeben hätte, dass Ghazzawi im letzten Jahr unerwartet verstorben ist. Oz stellt in diesem Band "Rezepte" vor, wie dem Fanatismus auf israelischer und palästinensischer Seite zu begegnen sei, berichtet Alexandra Senfft. Der Autor bezeichnet sich selbst als "Experte" für "vergleichende Fanatismusforschung" und schlägt drei Mittel zur Bekämpfung des Fanatismus vor, nämlich gegenseitiges Verständnis, Offenheit bei gleichzeitiger Verankerung in einem "sozialen und politischen System", wofür Oz das Bild der "Halbinsel" wählt, und nicht zuletzt "Humor", fasst die Rezensentin zusammen. Senfft kann sich vorstellen, dass Kritiker des Buches dem Autor vorwerfen könnten, er sei zu "idealistisch", bedenke das ungleiche Kräfteverhältnis zwischen Palästinensern und Israelis nicht und verfolge mit diesem Buch ganz eigennützige "zionistische" Zwecke. Die Rezensentin nimmt zu diesen möglichen Kritikpunkten keine Stellung und betont lediglich, dass Oz argumentiert, der Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis sei nicht als Kampf zwischen "Gut und Böse", sondern als Konflikt zwischen dem "Recht der einen und dem gleichen Recht der anderen" zu verstehen.

© Perlentaucher Medien GmbH
…mehr