Toni hat gute Freunde und liebt die Schule, weil sie von ihrem Zuhause wegkommen kann. In der Schule denken alle, dass sie zu Hause keine Probleme hat, weil sie glauben, dass sie reiche Eltern hat. Sie merken auch nichts, wenn ihr Bruder festgenommen wird und sie gedanklich abwesend ist. Obwohl Toni
eine sehr emotionale Person ist, kann sie in der Schule eine gute Fassade aufrechterhalten und ihre…mehrToni hat gute Freunde und liebt die Schule, weil sie von ihrem Zuhause wegkommen kann. In der Schule denken alle, dass sie zu Hause keine Probleme hat, weil sie glauben, dass sie reiche Eltern hat. Sie merken auch nichts, wenn ihr Bruder festgenommen wird und sie gedanklich abwesend ist. Obwohl Toni eine sehr emotionale Person ist, kann sie in der Schule eine gute Fassade aufrechterhalten und ihre Gefühle verbergen. Auf der anderen Seite haben wir Lukas, der ein Familienmitglied des dänischen Königshauses ist, aber trotzdem ein zweites Leben in der Schule führt. Seine Freunde wissen nicht, dass er ein Prinz ist und dass er und Toni sich schon mal geküsst haben. Er hat sie abgewiesen, als die beiden ihre Situationen zueinander offenbart haben. Lukas ist in der Schulband Hyperwave und spielt Keyboard, singt und schreibt Songs für die Band.
Das Buch wurde nur aus Tonis Sicht geschrieben und wir erfahren sehr viel über sie, vor allem ihre emotionale Gefühlslage und wie sie andere Charaktere wahrnimmt. Ich bin eine Leserin, die lieber zwei Perspektiven liest als nur eine, aber in diesem Buch hat mich die eine Perspektive nicht gestört. Gleich zu Beginn des Romans erfahren wir, dass Toni eine sehr enge Beziehung zu ihrem Bruder hat. Es ist eine dieser Beziehungen, die nicht viele Geschwister haben, und ich war schon verwundert, als sie sagte, dass er ihr Bruder wäre, weil ich das Gefühl hatte, es wäre ihr Freund. Die Beziehung war aber auch einer der Gründe, warum ich das Buch geliebt habe. Ich fand die Einleitung ein bisschen zu ausführlich, vor allem die Beziehung zu Aaron, aber die Einleitung hat mir schon erklärt, warum Toni von Aaron abhängig ist. Wir erfahren, dass sie Aaron als eine Person ansieht, der sie alles sagen kann. Bei ihm kann sie sie selbst sein und ihm ihre Emotionen zeigen. Ihre enge Beziehung kommt auch daher, dass ihr Vater ins Gefängnis musste und ihre Mutter sich distanziert hatte, weil sie nicht wusste, wie es weitergehen sollte. Wenn man das Schicksal hatte wie Toni und Aaron, dann kann man ihre Beziehung besser verstehen. Es ist auch die einzige Beziehung in der Familie, die so eng ist, weil Toni mit ihrem Vater kaum redet, obwohl sie im selben Haus wohnen, und das wird auch nicht besser. Mit ihrer Mutter hat sie eine gute Beziehung, aber sie ist nicht so eng wie mit Aaron. Ich finde es schade, dass die Beziehung zwischen Toni und ihrem Vater sich nicht richtig zu einer Vater-Tochter-Beziehung entwickelt. Die Beziehung zu ihren Freunden war zugleich süß, aber an manchen Stellen auch ernst. Das Problem war, dass sie wirklich nichts mitbekommen haben, dass Toni sich anders verhält, und als sie ihnen Bescheid gesagt hat, meinten sie nur, dass sie nicht sauer wären und dass sie es gemerkt hätten, aber dachten, es läge am Schulstoff. Die Auseinandersetzung mit dem Thema hat mir wirklich gefehlt. Die einzige gute nachvollziehbare Beziehung neben Aaron war die zu Lukas und die hat mir wirklich gefallen, weil man da die Entwicklungen der beiden sehen konnte und auch die Unsicherheiten, die mit junger Liebe verbunden sind.
Das Buch hatte viele Stellen, die mir im Gedächtnis geblieben sind, weil ich sie sehr wichtig fand. Eine davon war die Szene, in der Toni zum ersten Mal zur Schulpsychologin ging und von Lukas begleitet wurde. Beim ersten Versuch fiel es ihr schwer, mit der Psychologin zu reden, weil sie dachte, dass sie ihr nicht helfen könne. Diese Szene ist für mich und für alle anderen Jugendlichen sehr wichtig, weil sie zeigt, dass unsere psychische Gesundheit an erster Stelle für uns kommen sollte, weil sie für uns unsichtbar ist und wir manchmal auch nicht merken, dass wir Hilfe von jemand anderem brauchen. Da das Buch wahrscheinlich auch von anderen Jugendlichen gelesen wird, finde ich es gut, dass Alicia Zett das thematisiert hat, weil von uns mehr Sachen erwartet werden, als wir erfüllen können und das verstehen Erwachsene manchmal nicht. Die Jugendlichen müssen sich auch manchmal eine Pause gönnen können.
Zusammengefasst finde ich, dass man das Buch nicht nur als eine Jugendgeschichte sehen sollte, bei der man denkt, dass sich Jugendliche über dies und das beschweren. Ich finde, dass man das Buch schon als eine ernste Geschichte lesen könnte, die Aspekte hineinbringt, mit denen wir Jugendliche täglich konfrontiert werden. Es spricht die Jugendlichen an, aber gleichzeitig ist die Geschichte zwischen Toni und Lukas eine sehr herzvolle.