Magisterarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Konstanz, Sprache: Deutsch, Abstract: Tzvetan Todorov löste mit seiner "Einführung in die fantastische Literatur" die zeitgenössische Diskussion über Phantastiktheorien aus. Bis heute ist das Werk des bulgarischen Philologen Grundlage der meisten Untersuchungen, die sich mit phantastischer Literatur befassen. Am Beispiel von Kafkas Erzählung "Die Verwandlung" zeigt er auf, dass die traditionelle phantastische Literatur im 20. Jahrhundert nicht mehr existiert, stattdessen konstatiert er bei Kafka eine Art verallgemeinertes Phantastisches. Todorovs These stützt sich auf lediglich einen Text Kafkas. Die vorliegende Arbeit wird jene Behauptung vom Tod der phantastischen Literatur und die Sonderstellung Kafkas an weiteren Erzählungen Kafkas textanalytisch untersuchen. Die erste These ist somit keine eigene, sondern von Todorov übernommen. Während sie bei ihm das Fazit der Untersuchung bildete, ist sie für diese Arbeit die Ausgangsposition: Die phantastische Literatur ist im 20. Jahrhundert tot. Kafka führt eine Art verallgemeinertes Phantastisches fort.
Der zweite Theorieschwerpunkt liegt auf einem der aktuellsten Konzepte in der Phantastikforschung Renate Lachmanns kultursemiotischer Untersuchung zur (neo-)phantastischen Literatur. Die vorliegende Arbeit wird Lachmanns Phantastikkonzept auf Kafkas Texte applizieren. Ziel ist es, herauszufinden, ob der Schriftsteller tatsächlich ein klassischer Neophantast ist. Auch die zweite zentrale These ist somit keine eigene, sondern vielmehr eine von Lachmann aufgestellte, aber unbewiesene: Kafka ist ein Neophantast.
Zur Textanalyse werden überwiegend die Erzählungen Franz Kafkas herangezogen. Die Romane spielen in der vorliegenden Arbeit eine untergeordnete Rolle und werden nur in Einzelfällen zur Veranschaulichung herangezogen. Der Ansatz dieser Untersuchung zeichnet sich durch deduktives Arbeiten aus: Die Beschreibung einer Theorie phantastischer Literatur wurde durch Todorov und Lachmann vorgenommen, deren Ergebnisse will die vorliegende Arbeit an weiteren Texten (Kafkas) prüfen beziehungsweise gegebenenfalls adäquat reformulieren.
Die Analyse von Todorovs und Lachmanns Phantastikkonzept durch die kafkasche Brille soll neue Anstöße für die Kafka-Forschung geben. Mithilfe der überwiegend strukturalen Textanalysen werden sich neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen, insbesondere bezüglich einer sozial- und diskurswissenschaftlichen Textarbeit mit Kafkas Erzählungen.
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Der zweite Theorieschwerpunkt liegt auf einem der aktuellsten Konzepte in der Phantastikforschung Renate Lachmanns kultursemiotischer Untersuchung zur (neo-)phantastischen Literatur. Die vorliegende Arbeit wird Lachmanns Phantastikkonzept auf Kafkas Texte applizieren. Ziel ist es, herauszufinden, ob der Schriftsteller tatsächlich ein klassischer Neophantast ist. Auch die zweite zentrale These ist somit keine eigene, sondern vielmehr eine von Lachmann aufgestellte, aber unbewiesene: Kafka ist ein Neophantast.
Zur Textanalyse werden überwiegend die Erzählungen Franz Kafkas herangezogen. Die Romane spielen in der vorliegenden Arbeit eine untergeordnete Rolle und werden nur in Einzelfällen zur Veranschaulichung herangezogen. Der Ansatz dieser Untersuchung zeichnet sich durch deduktives Arbeiten aus: Die Beschreibung einer Theorie phantastischer Literatur wurde durch Todorov und Lachmann vorgenommen, deren Ergebnisse will die vorliegende Arbeit an weiteren Texten (Kafkas) prüfen beziehungsweise gegebenenfalls adäquat reformulieren.
Die Analyse von Todorovs und Lachmanns Phantastikkonzept durch die kafkasche Brille soll neue Anstöße für die Kafka-Forschung geben. Mithilfe der überwiegend strukturalen Textanalysen werden sich neue Interpretationsmöglichkeiten eröffnen, insbesondere bezüglich einer sozial- und diskurswissenschaftlichen Textarbeit mit Kafkas Erzählungen.
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