In der Teamarbeit, im Kundengespräch oder gegenüber Vorgesetzten: die Fähigkeit, positiv Kritik zu üben und konstruktiv anzunehmen, ist für den persönlichen und geschäftlichen Erfolg entscheidend. Nur wer es tagtäglich neu schafft, die Konflikte seiner Arbeitswelt zu bewältigen, wird sich langfristig effektiv gegenüber Kunden, Kollegen und nicht zuletzt dem eigenen Chef durchsetzen können. Dieses Buch zeigt, wie man Kritik - positiv gewendet - zu einer konstruktiven und motivierenden Erfahrung für alle Beteiligten macht. Mit 20 schnell zugänglichen Tipps für positive Kritik und einem praktischen Fragenkatalog zur Verbesserung der eigenen Kritikfähigkeit.
Kritik ist gut, will uns der amerikanische Motivationstrainer Hendrie Weisinger auf gut 200 Seiten beweisen. Und zitiert dafür auch schon mal Sokrates, der seinen Schüler Plato durch Kritik motivieren wollte, die richtigen Antworten zu finden. Ansonsten geht es eher pragmatisch-amerikanisch zur Sache. Von den üblichen Floskeln wie "Atmen Sie ruhig durch" und "Denken Sie positiv" mag ein Yogi-Teetrinkender Manager sich vielleicht bestätigt fühlen, sein bierliebender Kollege dürfte die Kapitel interessanter finden, in denen konkrete Situationen analysiert werden und es handfester wird: Lob nicht vergessen, den Kritisierten durch Fragen wie "was halten Sie davon" mit einbeziehen etcetera. Spätestens auf Seite 100 wird es etwas repetitiv, aber dann heißen die Varianten eben "wie kritisiere ich Chef/Kunde/Partner". Der Autor selbst ist offenbar schon längst gegen Kritik immun geworden und macht ungehemmt Schleichwerbung - wieviele Bücher er geschrieben hat, welche Großkonzerne zu seinen Kunden gehören, das wird hübsch über die Kapitel verteilt. Aber der Leser kann ja gleich die Tips aus dem Buch anwenden und im Geiste einen Brief an Weisinger formulieren. Aber bitte nicht gepfeffert, sondern schmalzig. Denn Wiesinger könnte Yogi-Tee trinken.
kfr.
Hendrie Weisinger: Wie sag ich's meinem Chef? Econ. 19 Euro.
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