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Leidest auch du unter Eltern, die immer noch etwas gegen Piercing und Tattoos haben, deine Freunde nicht ertragen oder von dir verlangen, schon vor Mitternacht zu Hause zu sein? Die partout nicht kapieren, dass die Entwicklung deiner sozialen Fähigkeiten (auf Partys, in Cafes und Clubs, am Telefon) und die Ausbildung deines ästhetischen Empfindens (über TV, Kino und Konzerte) verdammt noch mal viel wichtiger als deine schulischen Leistungen sind? Deren elterliches Spießergetue einfach ohne Ende peinlich ist und dich vor anderen jedesmal bis auf die Knochen blamiert? Und dann sind da womöglich…mehr

Produktbeschreibung
Leidest auch du unter Eltern, die immer noch etwas gegen Piercing und Tattoos haben, deine Freunde nicht ertragen oder von dir verlangen, schon vor Mitternacht zu Hause zu sein? Die partout nicht kapieren, dass die Entwicklung deiner sozialen Fähigkeiten (auf Partys, in Cafes und Clubs, am Telefon) und die Ausbildung deines ästhetischen Empfindens (über TV, Kino und Konzerte) verdammt noch mal viel wichtiger als deine schulischen Leistungen sind? Deren elterliches Spießergetue einfach ohne Ende peinlich ist und dich vor anderen jedesmal bis auf die Knochen blamiert? Und dann sind da womöglich noch Geschwister, die ewig nerven, dich bei den Eltern verpfeifen oder vor deinen Freunden bloßstellen. Hoffnungslose Situation? Nicht mehr nach diesem Buch. Schau dir an, wie Eva Engel, Bodo Bankrott, Dora Durchschnitt, Karl Knete und Ali Alibi ihre Familie manipulieren. Dann weißt du alles über die Schwächen von Eltern und Geschwistern und wie du diese nutzen kannst...
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Rezensent Burkhard Scherer weist sibyllinisch darauf hin, dass die Verfasserin der zwei hier besprochenen Ratgebern für Jugendliche als Zeichnerin und Illustratorin angefangen habe. Zeichnen könne sie, meint er. Beim Ratgeberverfassen dagegen meldet er Zweifel an.
1) Kathryn Lamb: "Wie überlebe ich meine Familie"
Alle Problemszenarien des Buches, findet Rezensent Burkhard Scherer, stammen deutlich aus dem "Sitcom-Bereich". Weshalb er auch die hier entwickelten Strategien für Jugendliche zum Überleben in der Familie nicht sonderlich praxisorientiert findet. Auch stört ihn wohl die arg unbedarfte Darstellung des Typs "bescheuerte Eltern". Überraschenderweise findet er auch noch einen zweiten Text in diesen ersten gewoben. Der nun singe allerdings "das Lied vom sozialverträglichen Umgang" mit einander. Das findet Scherer nicht nur "inkompatibel" mit der Grundtendenz des Buches. Er mutmaßt auch, dass sich die Autorin damit "bedingungslos an die jugendliche Seele heranschmeißen" möchte.
2) dies.: "Hilfe, ich will hier raus!"
Wenigstens in diesem Schulratgeber geht es Burkhard Scherer zufolge "deutlich zur Sache". Aber auch dies ist kein Kompliment, sondern beschreibt nur den marktschreierischen Titel, mit dem "schulgestresste Jungmenschen" zum Buchkauf animiert werden sollten. Das Buch selbst allerdings hat offenbar außer ein paar Belanglosigkeiten, die Scherer genüsslich zitiert, nichts zu bieten. Den dargebotenen Frohsinn findet er "trübsinnig", und er vermisst im Übrigen den Fall der "legitimen - persönlichkeitsbildenden Konfliktsituation".

© Perlentaucher Medien GmbH
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 29.09.2001

Wie man eine Krawallschachtel namens Mama manipuliert
"Tu dein Bestes und denk an die Lehrer": Die Ratgeberliteratur für Jugendliche treibt immer seltsamere Blüten

Was Eva Engel, Bodo Bankrott, Karl Knete und Nora Normal eint, ist einmal, daß ihre Familiennamen Definitionen ihrer Lebenswelten sind, aber auch, daß es sich ausnahmslos um gestreßte Teenager handelt. Ihnen will nun Kathryn Lamb stellvertretend für alle "Leidensgenossen" helfen, Familie und Schule zu "überleben". Darin steckt schon die (halbernste) These, daß es sich in beiden Fällen um lebensbedrohliche Veranstaltungen handelt, wie auch der Hinweis, daß wir uns im Milieu der Ratgeberliteratur bewegen.

Kathryn Lamb ist Praktikerin, mit sechs eigenen und drei gebrauchten Kindern in ihrer Obhut. Nur scheint sie auf diesen Familienfilm eher nicht zurückzugreifen, denn all ihre Problemszenarien entstammen deutlich dem Sitcom-Bereich, mit knauserigen, begriffsstutzigen oder hysterischen, kurz gesagt: bescheuerten Eltern. Deren Zumutungen wäre wohl wirklich nur mit den Strategien zu entkommen, die die Autorin vorschlägt, mit Lug und Trug, Finten und Finessen, also dem gesamten Repertoire von Handelsvertreter- und Callcenteragentenschulungen. "Selbst wenn kein Wort davon wahr ist, so entsteht doch wenigstens eine entspannte Atmosphäre", lauten die Lernsätze, oder "Mit den richtigen Antworten kann man sich lästige Eltern problemlos vom Hals schaffen", wobei "richtige Antwort" natürlich die instrumentell geeignete meint, die Brieftaschen und unkontrollierte Räume öffnet.

Der erziehungspflichtige Anteil im Endunterzeichneten reagierte mit Unwohlsein auf die Aussicht, sich demnächst als Objekt solch frohgemuter innerfamiliärer Hintertreppenmanipulation zu sehen. Frau Lamb ist es wohl ähnlich gegangen, denn in diesen Text hat sie einen zweiten gewoben, der mit dem ersten durchaus nicht kompatibel ist und der nun das Lied vom sozialverträglichen Umgang singt. Sie preist Empathie, Hilfsbereitschaft, Offenheit und Toleranz. "Denkt daran, daß eure Mutter womöglich eine eurer besten Freundinnen ist", mahnt sie in bezug auf jene Person, die davor und danach als dümmliche Krawallschachtel daherkommt. Ob sie sich damit bedingungslos an die jugendliche Seele heranschmeißen oder durch pittoreske Szenerien etwas Heiterkeit produzieren möchte, kann dahingestellt bleiben, das Ergebnis sind jedenfalls abseitig-unpraktische Handlungshinweise, während die mütterliche Variante zur Mäßigung rät: "Auf jeden Fall bringt es nichts, komplett auszurasten." Schließlich endet das Buch im völligen Unfug: "Zuletzt noch drei Dinge, die ihr sogar im Schlaf schaffen könnt, nämlich: nicht schnarchen, nicht im Schlaf reden und nicht schlafwandeln." Soviel zum Familienleben.

Frau Lamb hat aber auch Tips zum Schulleben verfaßt - und da geht es doch wenigstens eindeutig zur Sache. Mit dem Titel "Hilfe, ich will hier raus!" animiert das Buch den schulgestreßten Jungmenschen zum Kauf, um ihn knapp hinter der Mitte hart auf dem Boden der Realität abzusetzen: "Wenn du die ganze Zeit denkst ,Hilfe, ich will hier raus!', dann machst du dir nur selbst Ärger." Und damit soll der Schüler nicht nur sich, sondern auch seine Erzieher verschonen: "Denk kurz an den Direktor und an die anderen Lehrer: Es ist bestimmt nicht leicht, eine Schule zu leiten. Mach ihnen nicht noch zusätzliche Probleme, indem du dich wie ein Volltrottel aufführst." Der ganze trübsinnige Frohsinn endet dann mit dem Imperativ "TU DEIN BESTES", was nach der Rezeptur à la Lamb darin besteht, aber auch jeder pädagogischen Verhaltenszumutung Folge zu leisten; der Fall der legitimen - und dann auch persönlichkeitsbildenden - Konfrontation kommt nicht vor. Für einen das Schulleben transzendierenden lebenspraktischen Hinweis allerdings kann man der Autorin dankbar sein: "Vielleicht solltest du immer einen persönlichen Vorrat an Klopapier bei dir haben." Kathryn Lamb hat als Zeichnerin und Illustratorin angefangen, ehe sie selbst Bücher verfaßte. Zeichnen kann sie.

BURKHARD SCHERER

Kathryn Lamb: "Wie überlebe ich meine Familie?" Erste Hilfe für gestresste Teenager. Deutsch von Charlotte Breuer. Rowohlt Verlag, Reinbek 2001. 172 S., br.., 29,80 DM. Ab 12 J.

Kathryn Lamb: "Hilfe, ich will hier raus!" Überlebenstipps für die Schule . Aus dem Englischen von Gisbert Haefs. Aare bei Sauerländer, Aarau und Frankfurt am Main 2001. 126 S., br., 19,95 DM. Ab 12 J.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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