Diese Studie versucht, durch eine eingehende qualitative Analyse zu unserem Verständnis der persönlichen Reaktionen (kognitiv, affektiv, sensorisch oder verhaltensbezogen) von Therapeuten gegenüber ihren Klienten beizutragen. Diese Studie besteht aus halbstrukturierten Interviews mit sechs Therapeuten, die hauptsächlich psychodynamisch orientiert arbeiten. Die transkribierten Interviews wurden nach den Prinzipien der Interpretative Phenomenological Analysis (IPA) ausgewertet. Aus der Analyse wurden drei analytische Themen abgeleitet: (1) das Selbst als "Messinstrument", (2) das Management von Reaktionen und (3) die Selbstfürsorge des Therapeuten. Die Ergebnisse verdeutlichen die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie Therapeuten ihre Reaktionen verstehen und steuern. Die Analyse der Interviews zeigt auch Unterstützung für den theoretischen Trend psychodynamischer Ansätze zu einem relationalen/intersubjektiven Verständnis der therapeutischen Beziehung. Es wird argumentiert, dass Therapeuten in das Beziehungsmuster des Klienten eingebettet sind, und darüber hinaus ist dies unvermeidlich und zu begrüßen.