In den angelsächsischen Ländern gibt es das Fach »creative writing« und in Deutschland zahllose Ratgeber, die den schnellen Weg zum Bestseller versprechen. Kann man jedoch literarisches Schreiben überhaupt lernen, kann man es lehren? Gibt es einfache Rezepte, die aus einem schlechten Text einen guten machen? In diesem Band kommen Autoren zu Wort, die alle am Deutschen Literaturinstitut Leipzig lehren oder gelehrt haben. Sie berichten aus der Praxis ihrer eigenen Schreibentwicklung sowie über ihre Erfahrungen, Schwierigkeiten und die Möglichkeiten, literarisches Schreiben beizubringen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Burkhard Müller zeigt sich zwar durchaus davon überzeugt, dass Schreiben lehrbar ist, hat jedoch Zweifel hinsichtlich der Möglichkeit, über die Vermittlung dessen zu berichten. Genau dies verspricht aber dieser Band, in dem Lehrende des Leipziger Literaturinstituts von ihren Erfahrungen erzählen, stellt der Rezensent fest. Vom Ergebnis ist er nur bedingt überzeugt und ein Problem sieht er darin, dass für die Beiträger dieses Sammelbandes offensichtlich nicht klar war, worüber genau sie schreiben sollten. So haben ihm die Beiträge von Autoren wie Julie Zeh oder Josef Haslinger, die über ihren eigenen Werdegang als Schriftsteller erzählen, zwar durchaus gefallen, aber er findet, das sie Lesern, die sich fragen, ob sie in Leipzig studieren sollen, "wohl nicht viel Nutzen" bringen. In dieser Hinsicht, so der Rezensent, kann man nur mit Burkhard Spinnens Bericht über seine Lehrtätigkeit "vollauf zufrieden" sein. Ohne "kulturkritische Jammerei" vertrete der Autor seinen "emphatischen Begriff von Literatur" und unterstreiche gleichzeitig den "praktischen kompensatorischen Nutzen seines Instituts", so Müller angetan.
© Perlentaucher Medien GmbH
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