Die Angst vor dem Alter macht uns mehr zu schaffen als das Alter selbst. Ständig prüfen wir uns auf Verfallssymptome. Die Furcht vor der Vergreisung ist uns von Kindesbeinen an mitgegeben: Ständig stehen wir unter der Beobachtung unseres Egos. Was sein Gutes haben könnte. Denn Senilität ist häufig keine Alterserscheinung, sondern selbstverschuldete Frühvergreisung. Wenn Sie eine höflichere Formulierung bevorzugen: Unser Horizont verengt sich mit den Jahren nicht deshalb, weil die Welt um uns herum kleiner wird, sondern weil unser Blick sich immer mehr zu Boden senkt, bis wir irgendwann nur noch die Fußspitzen am Ende des Sarges sehen. Gregor Eisenhauer beschäftigt sich in 'Wie wir alt werden, ohne zu altern' nicht mit dem unweigerlichen Verfall unseres Körpers und auch nicht mit Krankheiten wie Alzheimer oder Demenz. Ihm geht es um die allmähliche Verholzung unseres Denkens, die uns so schnell so viel älter werden lässt, als wir es wirklich sind. Das Brett vor dem Kopf ist meist selbstgezimmert. In sieben Kapiteln zeigt er, wie wir die Fallen des Alterns erkennen. Denn eins kann auch er nicht versprechen: die ewige Jugend.
»Eisenhauer ist sich treu geblieben. Er bietet stets Überraschungen an. [Er hat] berühmte literarische Figuren und deren Schöpfer präzise beobachtet, genau belauscht und ins raffiniert geführte Kreuzverhör genommen.« Peter Jungwirth, WIENER ZEITUNG »Wie aber sich die geistige Fitness erhalten? Pfiffigerweise hat sich Gregor Eisenhauer dafür Ideen aus Literatur und Philosophie geholt. [...] Eine spannende Idee, die Helden der Weltliteratur zu diesem Thema zu befragen.« BUCHPROFILE »Sehr anregend.« BÖRSENBLATT