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Als die Cousinen Meline und Jocelyn bei einem Unfall ihre Eltern verlieren, werden sie zu ihrem reichen Onkel Marten auf dessen private Insel geschickt. Der Onkel ist ein menschenscheuer Exzentriker, der versucht, eine wissenschaftliche Formel zu finden, um das Schicksal der Welt zu verändern. Mit seinen beiden Nichten möchte er so wenig wie möglich zu tun haben. Meline und Jocelyn beginnen auf eigene Faust die Insel zu erkunden und entdecken ein altes Geheimnis, das längst in Vergessenheit geraten war ...
Polly Horvath erzählt mit "Wie wir das Universum reparierten" eine zugleich lustige
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Produktbeschreibung
Als die Cousinen Meline und Jocelyn bei einem Unfall ihre Eltern verlieren, werden sie zu ihrem reichen Onkel Marten auf dessen private Insel geschickt. Der Onkel ist ein menschenscheuer Exzentriker, der versucht, eine wissenschaftliche Formel zu finden, um das Schicksal der Welt zu verändern. Mit seinen beiden Nichten möchte er so wenig wie möglich zu tun haben. Meline und Jocelyn beginnen auf eigene Faust die Insel zu erkunden und entdecken ein altes Geheimnis, das längst in Vergessenheit geraten war ...

Polly Horvath erzählt mit "Wie wir das Universum reparierten" eine zugleich lustige und tieftraurige Geschichte über den Verlust und den Versuch noch einmal von vorn zu beginnen.
Autorenporträt
Joëlle Tourlonias, geboren 1985 in Hanau, hat Visuelle Kommunikation mit Schwerpunkt Illustration und Malerei an der Bauhaus Universität Weimar studiert. 2009 machte sie sich selbständig und zeichnet, malt, lebt und liebt seitdem in Düsseldorf. Sie wurde eingeladen, an der Illustratoren-Ausstellung der Bologna Children's Book Fair 2016 teilzunehmen.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 28.11.2014

Schwarzer
Hustensaft
Eine ungewöhnliche Gesellschaft
auf einer einsamen Insel
Meline ist 15 und Jocelyn 16 Jahre alt. Die Cousinen werden abrupt in ein neues Leben geschleudert, als ihre Eltern bei einem Zugunglück ums Leben kommen. Die Mädchen kennen sich kaum und haben außer der Tatsache, dass sie beide Vollwaisen geworden sind, keine Gemeinsamkeiten. Nun also sind sie bei ihrem Onkel gelandet, einem Sonderling mit autistischen Zügen, der vor allem ungestört sein möchte. Er hat ein Vermögen als Börsenmakler gemacht und sich eine Insel vor der kanadischen Küste gekauft, um in Ruhe wissenschaftlich arbeiten zu können. Umso schlimmer für ihn, als er zum Vormund seiner zwei verwaisten Nichten ernannt wird. An die Zubereitung von Essen will er keine Gedanken verschwenden. Deshalb stellt er die jüdische Mrs. Mendelbaum als Köchin ein und auf deren Betreiben noch einen Butler.
  Die Tragödie schweißt Meline und Jocelyn nicht zusammen. Die Mädchen leben wie erstarrt, jedes in seiner Trauer gefangen, nebeneinander her. Das Dasein erscheint ihnen sinnlos, ihr Vertrauen ins Universum haben sie verloren. Aus Langeweile beginnen sie nachts heimlich nach Wrackteilen zu suchen, um ein Flugzeug zu bauen und dem Insel-Gefängnis zu entfliehen. Die Wrackteile liegen überall verstreut herum, weil hier in der Vergangenheit wegen eines verrückten Kommandeurs etliche junge Piloten abgestürzt sind.
  Mrs. Mendelbaum weiß nur zu gut, was Verlust ist. Eltern und Geschwister haben die Nazis umgebracht. Den Mann sowie vier Söhne Unfälle und Krankheiten. Trotzdem vermag sie keine Beziehung zu den traumatisierten Mädchen aufzubauen. Der Butler sieht aus, als sei er einem Horrorfilm entsprungen, erweist sich aber als die gute Seele des Hauses, und immer weiß er mehr als er vorgibt. Doch nicht nur seine Person ist rätselhaft. Meline fürchtet sich vor einem Stier, der draußen frei herumlaufen soll, den aber noch nie jemand gesehen hat. Warum wirft der Hubschrauberpilot, das Verbindungsglied zur Außenwelt, Post und Lebensmittelpakete aus der Luft ab, statt zu landen? Und was hat es mit dem schwarzen Hustensaft auf sich, von dem Jocelyn und Mrs. Mendelbaum abhängig werden? Die Auflösungen am Ende verblüffen.
  Der Roman Wie wir das Universum reparierten hätte eine ziemlich trostlose Angelegenheit werden können, hieße die Autorin nicht Polly Horvath. Und so ist die Geschichte stellenweise auch unglaublich komisch. Rührseligkeit sucht man bei ihr jedenfalls vergeblich. Die Kanadierin, die mit ihren Büchern immer wieder überrascht, hat sich diesmal einiges vorgenommen. So fasziniert die Handlung als Studie über verschiedene Arten zu trauern und die Unfähigkeit miteinander zu kommunizieren, was manchmal auf Kosten der Spannung geht.
  Vielleicht hat Horvath zu viele Fäden gesponnen und lässt sie zu lange parallel laufen, um noch alle schlüssig miteinander verknüpfen zu können. Das Ende wirkt teilweise etwas konstruiert. Wer bereit ist, sich auf den komplexen Text einzulassen, wird ihn dennoch mit Gewinn lesen. (ab 13 Jahre)
VERENA HOENIG
  
Polly Horvath: Wie wir das Universum reparierten. Aus dem Englischen von Katrin Behringer. Bloomoon 2014. 304 Seiten, 14,99 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
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Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Vielleicht hat Polly Horvath in ihrem Buch "Wie wir das Universum reparierten" etwas zu viele Fäden gesponnen, vielleicht hat sie auch etwas zu lange gewartet, um sie endlich zusammenschnurren zu lassen, jedenfalls schafft die Autorin es trotz humoristischer Momente nicht, die Spannung durchgehend aufrecht zu erhalten, berichtet Verena Hoenig. Es kostet ein bisschen Mühe, der Geschichte der plötzlich vollwaise gewordenen Cousinen Meline und Jocelyn zu folgen, die bei ihrem verschrobenen Onkel auf einer Insel landen, deren einzige Schnittstelle zur Außenwelt ein Hubschrauber ist, der seine Fracht allerdings auch nur aus der Luft abwirft, so die Rezensentin. Ist man bereit, diese Mühe zu investieren, lohnt die Lektüre aber unbedingt, verspricht Hoenig, das Ende jedenfalls ist eine gelungene Überraschung.

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