Wenn du es eilig hast, mach einen Umweg - so lautet ein japanisches Sprichwort. Um den Umweg geht es in den Gedichten von Monika Blasche.In dieser Zeit der geistlosen Superlative können Innehalten und eine genauere Wahrnehmung der Verhältnisse lebenserhaltend sein. Die Tiefe des Gegenwärtigen wird in diesen Gedichten ausgelotet - in der poetischen Würdigung der leiseren alltäglichen Stimmen ebenso wie in den Liebesgedichten oder in der Aufdeckung politischer Täuschungsmanöver. Es ist möglich und notwendig, den Canto libre neu zu intonieren.Wenn die Autorin dafür plädiert, überflüssige Bedürfnisse aufzugeben, wenn eine Liebesbeziehung nicht als exklusive Zweisamkeit gelebt wird, öffnet sich das Haus, die sogenannten Anderen bleiben nicht die Anderen und eine bewusstere Verbundenheit stellt sich ein.