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Selbst die gewissenhafte Auswahl der aus unterschiedlichen Gründen bemerkenswerten literarischen Zeugnisse verschiedener Zeiten und Sprachen führt angesichts der schier unübersehbaren Fülle an Literatur über Wien zu einer Sammlung enzyklopädischen Zuschnitts. In einer Stadt, in der stets vieles gleichzeitig möglich war und ist, sind die literarischen Gestaltungen äußerst kontrovers. Das ist in der vorliegenden Textzusammenstellung sichtbar. Der Unterschied zu manch anderen Metropolen Europas mag darin begründet sein, daß gleichzeitig der beachtliche und international bis heute wirkende…mehr

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Produktbeschreibung
Selbst die gewissenhafte Auswahl der aus unterschiedlichen Gründen bemerkenswerten literarischen Zeugnisse verschiedener Zeiten und Sprachen führt angesichts der schier unübersehbaren Fülle an Literatur über Wien zu einer Sammlung enzyklopädischen Zuschnitts. In einer Stadt, in der stets vieles gleichzeitig möglich war und ist, sind die literarischen Gestaltungen äußerst kontrovers. Das ist in der vorliegenden Textzusammenstellung sichtbar. Der Unterschied zu manch anderen Metropolen Europas mag darin begründet sein, daß gleichzeitig der beachtliche und international bis heute wirkende Aufbruch der Moderne um die Jahrhundertwende stattfand, nicht nur in der Literatur, auch in der bildenden Kunst und der Musik sowie in der Philosophie, der Psychoanalyse und in den Naturwissenschaften.Es ist stets eine Frage der Sichtweise, wie sich Wien dem Betrachter darbietet: Als Stadt der Kultur, der Volkskulturen und der Hochkultur oder als Stadt der tiefsten Unkultur, als eine der Städte, inder diese bis heute fröhliche Urständ feiert. Die einen schimpfen über die Sentimentalität, die manchem den klaren Blick auf die Stadt verstellt, die anderen erregen sich über den Kitsch, der sich in rauhen Mengen an Touristen verkaufen läßt, so daß viele Wiener meinen, der Wien-Kitsch sei eben etwas ganz Besonderes. Bei genauerer Betrachtung war und ist Wien stets eine Stadt der Zuwanderung und der Vermischung unterschiedlicher Völker gewesen, gleichzeitig war die Ablehnung des Fremden häufig ein Teil des Selbstverständnisses des Wieners.»Wien, die dunkle Mutter«, ist im Bedarfsfall so abweisend, wie sie weinselig sein kann, so unerreichbar fern und schamlos verbindlich, wie sie penetrant nah und pickig verbindlich sein kann. Auch von diesen Kontrasten berichtet diese Auswahl.Mit Beiträgen von:Inge Merkel, Lajos Kassák, Scipio Slataper, Hermann Bahr, Elfriede Gerstl, Frances Trollope, Lisl Ponger/Ernst Schmiederer, Peter Henisch, Martin Pollack, Dietmar Grieser, Ernst Jandl, Ruth Klüger, Hans Raimund, Rüdiger Wischenbart, Bogdan Bogdanovic, Hilde Spiel, Heinrich Laube, Paul Wertheimer, Ludwig Hirschfeld, Friedrich Heer, Kurt Klinger, Ivan Cankar, Peter Lodynski, Werner Schneyder, Geor Kreisler, Jan Skácel, Anton Kuh, Alfred Polgar, Peter Turini, Deszö Tandori, Fritz Stüber-Gunther, Alfred Gong, Arthur Roessler, Theo Waldinger, Ernst Waldinger, Christine Nöstlinger, Elisabeth Schawerda, Friedrich Torberg, Milo Dor, Melech Rawitsch, Erich Fried, Herbert Lederer, Paul Busson, Hans Heinz Hahnl, Gustav Ernst, Franz Gräffer, Ernst Fischer, A.E. Forschneritsch, Ubald Tartaruga, Reinhold Schneider, Jörg Mauthe, Kurt F. Strasser, Nedjeljko Fabrio, Karl-Markus Gauß, Elisabeth Freundlich, Franz Grillparzer, Gerhald Rühm.
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Autorenporträt
Helmuth A. Niederle, geb. 1949 in Wien, studierte außereuropäische und europäische Ethnologie, Kunstgeschichte und Soziologie, lebt in Wien und Dallein/Niederösterreich; stellvertretender Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, Beauftragter des Writers in Prison Committees Austria des Österreichischen P.E.N.-Clubs.