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Eine solche Ehrung ist, über ihre Lächerlichkeit hinaus, und vielleicht sogar durch sie, angemessen: Der Flaneur Altenberg machte Halt nicht in den Akademien oder Vortragsälen der Stadt, sondern im Cafehaus, im Kabarett oder im Hotel, wo er Zeit seines Lebens wohnte. Sein Verhältnis zu Wien war das eines Forschungsreisenden zu einem kaum entdeckten Land; Kennerschaft und Faszination wechselten mit Befremden und Abscheu. Nichts Unscheinbares, das er im Gewühl der Straßen vorbeigehen ließ, ohne nicht dahinter die Katastrophe oder die große Glücksversprechung zu vermuten. Franz Kafka schrieb über…mehr

Produktbeschreibung
Eine solche Ehrung ist, über ihre Lächerlichkeit hinaus, und vielleicht sogar durch sie, angemessen: Der Flaneur Altenberg machte Halt nicht in den Akademien oder Vortragsälen der Stadt, sondern im Cafehaus, im Kabarett oder im Hotel, wo er Zeit seines Lebens wohnte. Sein Verhältnis zu Wien war das eines Forschungsreisenden zu einem kaum entdeckten Land; Kennerschaft und Faszination wechselten mit Befremden und Abscheu. Nichts Unscheinbares, das er im Gewühl der Straßen vorbeigehen ließ, ohne nicht dahinter die Katastrophe oder die große Glücksversprechung zu vermuten. Franz Kafka schrieb über Peter Altenberg, er sei "ein Genie der Nichtigkeiten, ein seltsamer Idealist, der die Schönheiten der Welt wie Zigarettenstummel in den Aschenbechern der Kaffeehäuser findet."
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.03.1995

Europa

"Am Mittelmeer" von Virginia Woolf, aus dem Englischen von Karin Graf, deutsche Erstausgabe. Verlag Schöffling & Co., Frankfurt 1995. 125 Seiten, gebunden, 26 Mark.

ISBN 3-89561-541-2 In gleicher Aufmachung und zu gleichem Preis sind im Schöffling Verlag erschienen: "Very British! Unterwegs in England, Irland und Schottland" von Elsemarie Maletzke sowie "Wiener Geschichten" von Peter Altenberg.

Das sind drei wunderschöne kleine Bücher geworden zu einer ebenso schönen Buchidee: Nicht wie in billigen Bildbänden, in denen der Text meistens mit Zitaten bekannter Literaten aufgefüllt wird, sind hier die Zitate gleichsam selbst zum Inhalt geworden. In diesem Sinne haben nahezu alle Schriftsteller Reisebücher oder zumindest über das Reisen geschrieben. Der Band von Virginia Woolf "Am Mittelmeer" - Untertitel: "Unterwegs in Italien, Spanien, Griechenland und der Türkei" - besteht aus Tagebucheintragungen und Briefen aus der Zeit zwischen 1904 und 1932. Die "Wiener Geschichten" von Peter Altenberg entstammen seinen kleinen Stücken. Lediglich der Band "Very British!" von Elsemarie Maletzke, der in Frankfurt am Main lebenden Biographin der Geschwister Brontë und George Eliots, besteht aus extra verfaßten kleinen Menschen-, Städten- und Landschaftsporträts. Im Woolf-Band gibt es zwar ein erläuterndes Personenverzeichnis, aber leider kein Register, in den beiden anderen Bänden verhält es sich umgekehrt. "Über Mailand", schreibt Virginia Woolf, "läßt sich nicht viel sagen; außer daß wir hier endlich ins italienische Leben eingedrungen sind." Die Ehrlichkeit fehlt in den meisten professionellen Reisebeschreibungen: Wenn es nichts zu sagen gibt, gibt es nichts zu sagen. (Sr.)

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"Es ist ein eigentümlicher Zauber, der von seinen lyrischen Skizzen ausgeht und die Episoden durchweht, die er durch seine subjektive Brille erlebt und mit seiner originellen Feder festgehalten hat." (Rhein-Neckar-Zeitung)