Der Justizpalast brennt und Eduard Tauber wird geboren. In einer Zeit des Krieges und vieler Entbehrungen wächst er mit seinen zwei Geschwistern auf und er entwickelt, so wie sein Vater, eine Leidenschaft, die ihn viele Jahre begleiten wird. Fußballspielen wird bald für ihn nicht nur ein Hobby,
sondern auch in späteren Jahren sein Beruf. Bis es aber soweit ist gibt es für ihn noch vieles zu sehen…mehrDer Justizpalast brennt und Eduard Tauber wird geboren. In einer Zeit des Krieges und vieler Entbehrungen wächst er mit seinen zwei Geschwistern auf und er entwickelt, so wie sein Vater, eine Leidenschaft, die ihn viele Jahre begleiten wird. Fußballspielen wird bald für ihn nicht nur ein Hobby, sondern auch in späteren Jahren sein Beruf. Bis es aber soweit ist gibt es für ihn noch vieles zu sehen und auch zu erleben. Seine Bekanntschaft mit Herrn Alpi, der im Tiergarten arbeitet, lässt Eduard in eine neue Welt eintauchen, da er von nun an jederzeit die Tiere im Zoo besuchen darf und so manche schöne Stunden dabei verbringt. Doch der Krieg fordert seine Opfer und Eduard schafft es immer wieder, dass ihm jemand hilft und er vom Militärdienst verschont bleibt und er und seine Familie gut durch die Kriegsjahre kommen. Es folgen noch viele schöne Jahre, in denen er sich seine Lebenswünsche erfüllen und dankbar auf sein Leben zurückblicken kann.
Der Autor Hubert Herzog hat mit seinem Roman ,,Wiener Lebensspiel“ eine liebenswürdige Geschichte rund um den fußballbegeisterten Eduard Tauber geschrieben. Als engagierter Fußballhistoriker hat der Autor viel zu diesem Thema recherchiert und gewährt seinem Leser dazu einen interessanten Einblick. Tatsächliche Ereignisse, wie der Brand des Justizpalastes bis zu diversen Bombenangriffen auf Wien vermischt er gekonnt mit fiktiven Geschichten der Familie Tauber. Auf teils humorvoller, berührender und informativer Art und Weise erzählt er dabei eine Lebensgeschichte, in der es Eduard zwar nicht immer leicht gehabt hat, aber er seinen Lebenstraum Fußballer zu werden konsequent durchgezogen hat. Fußballfreunde werden sicher dabei ihre Freude haben wenn sie auf bekannte Namen wie Sindelar, Happel oder Hanappi treffen.
Hubert Herzog schafft es immer wieder in liebevollen kleinen Szenen die damalige Zeit mit all ihren Sorgen, Nöten, aber auch Glücksmomenten bildhaft darzustellen. Selbst die tatsächliche Begebenheit, dass im Zweiten Weltkrieg im Tiergarten Schönbrunn der Nashornbulle ,,Toni“ seinen Pfleger auf sich reiten ließ, hat der Autor emotional und schön beschrieben. Vom Schreibstil her kann man die Geschichte fast schon als ,,naiv“ bezeichnen, ohne das abwertend zu sehen. Es passt einfach zu der Zeit und den damaligen Verhältnissen dazu. Eduards Oma wird dabei als zwar einfache, aber kluge Frau mit vielen schönen Gedanken beschrieben, die ihrem Enkel viele Tugenden wie Bescheidenheit oder Hilfsbereitschaft mitgegeben hat, nach denen Eduard auch sein Leben ausgerichtet hat.
,,Wiener Lebensspiel“ bietet einen schönen Einblick in die Vergangenheit, wo sicher auch nicht Fußballfreunde gerne Eduard Tauber von der Geburt bis zu seinem Lebensende begleiten möchten.