An der Wiener Oper sterben die Künstler und sonstige Mitarbeiter wie die Fliegen - und das sogar während der Vorstellungen. Carlotta Fiore, Tochter einer berühmten Opernsängerin, selbst nach einigen Widrigkeiten des Lebens als Kaufhausdetektivin tätig, wird dazu auserkoren, undercover als Statistin
zu ermitteln, gemeinsam mit dem ehemaligen Kommissar Konrad Fürst, der wiederum zwischenzeitlich als…mehrAn der Wiener Oper sterben die Künstler und sonstige Mitarbeiter wie die Fliegen - und das sogar während der Vorstellungen. Carlotta Fiore, Tochter einer berühmten Opernsängerin, selbst nach einigen Widrigkeiten des Lebens als Kaufhausdetektivin tätig, wird dazu auserkoren, undercover als Statistin zu ermitteln, gemeinsam mit dem ehemaligen Kommissar Konrad Fürst, der wiederum zwischenzeitlich als Clown seinen Lebensunterhalt verdient. Die beiden müssen sich immer wieder zusammenraufen, denn sie tragen jeweils eine zunächst sehr geheimnisvolle Vergangenheit mit sich herum. Fiore fällt durch ihre unkonventionelle Lebensart, eine gewisse Streitsucht und den ständigen Hang, in schwarze Löcher zu fallen, obwohl sie nach außen tapfer die Freche spielt, zwar aus dem Rahmen und könnte sympathisch sein, bin mit ihr jedoch überhaupt nicht warm geworden. Sie lässt keinen One-Night-Stand aus und ist zudem dem Alkohol verfallen, während Fürst noch immer Hoffnung hat, seine seit Langem vermisste Tochter zu finden und der Sympathieträger ist.
Aufgrund der Inhaltsangabe und da der Krimi in Wien spielt, hatte ich wohl etwas hohe Erwartungen an das Buch. Der Prolog hat mir gut gefallen, er hatte Witz und Spannung, und dann ging es langsam immer mehr bergab, so dass ich kurz vor der Hälfte sogar überlegte abzubrechen. Sicher blickt man hier einmal hinter die Kulissen der Oper (zumal die Autorin dort heimisch war) und die dort tätigen Personen haben die vermuteten Marotten. Aber der berühmte Wiener Charme, den ich in anderen Büchern, die in dieser Stadt spielen, gefunden habe, fehlte leider. Somit hätte das Buch auch in jeder anderen Großstadt spielen können. Die Ironie, die manchmal durchkommt, wird irgendwie durch die übertriebene Art der Protagonistin, wieder erschlagen.
Insgesamt war mir das Buch zu fade und vor allem für einen Krimi zu wenig spannend. Eigentlich stehen verwickelte Familiendramen im Vordergrund, die für einen Roman gut getaugt hätten. Ob das alles reaIistisch ist, bleibt offen, wie auch ein paar andere Fragen. Irgendwann fragte ich mich außerdem, wie immer mehr Personen ermordet werden können, obwohl sich die Polizei im Haus befindet. Dazu erfährt man leider nichts, wie auch über die Ermittlungen kaum etwas zu erfahren ist. Im Mittelpunkt stehen Fiore und Fürst, ihre Vergangenheiten, ihre widersprüchlichen Gefühle und die Tatsache, dass ein beiläufiger One-Night-Stand durchaus gefährlich werden kann. Am Ende gab es immerhin als Trost noch einige Überraschungen und es wird klar, was es mit dem immer wieder eingeschobenen Mädchen, das Alpträume hat, auf sich hat. Das Potenzial wurde hier insgesamt nicht ganz ausgeschöpft, finde ich. Insbesondere die Mutter von Lotta fand ich gut dargestellt.