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Der Bildband mit zahlreichen faszinierenden Fotos befasst sich mit baulichen Veränderungen seit dem Jahr 2005. Der Betrachter erhält einen Blick auf die Stadt, wie er sonst nicht möglich ist. Oft verblasst bereits nach wenigen Jahren das Bild des "Vorher". Den Leserinnen und Lesern das eine oder andere "Gestern" in Erinnerung zu rufen und in Beziehung zum "Hier" und "Heute" zu setzen, ist Ziel dieses Buches. Die einzelnen Fotostrecken ordnen sich zu Bildergeschichten, die Veränderungen von ihrem Anfang bis zum Ende nachzeichnen. Neue Perspektiven eröffnen Aufnahmen "von oben", vom Baukran auf…mehr

Produktbeschreibung
Der Bildband mit zahlreichen faszinierenden Fotos befasst sich mit baulichen Veränderungen seit dem Jahr 2005. Der Betrachter erhält einen Blick auf die Stadt, wie er sonst nicht möglich ist. Oft verblasst bereits nach wenigen Jahren das Bild des "Vorher". Den Leserinnen und Lesern das eine oder andere "Gestern" in Erinnerung zu rufen und in Beziehung zum "Hier" und "Heute" zu setzen, ist Ziel dieses Buches. Die einzelnen Fotostrecken ordnen sich zu Bildergeschichten, die Veränderungen von ihrem Anfang bis zum Ende nachzeichnen. Neue Perspektiven eröffnen Aufnahmen "von oben", vom Baukran auf der Baustelle oder vom Dach eines Nachbarhauses. Noch höher hinauf, auf eine Warte zwischen Himmel und Erde, entführen Fotos, die man nur im Flug aus einer Cessna schießen kann. Anstelle der ehemaligen "Schmuddelecke" am Platz der Deutschen Einheit z.B. findet man heute einen Neubau mit moderner Sporthalle und den Quartiersplatz, und die Entwicklung an diesem Ort ist noch nicht abgeschlossen. - Rings um den früheren Güterbahnhof West breitete sich bis vor wenigen Jahren eine Industriebrache aus - im Jahr 2007 wurde mit der Neubebauung des Künstlerviertels begonnen. Erika Noack, Autorin diverser Bücher, hält seit 2009 Vorträge zur Stadtgeschichte, im Rathaus, im Stadtarchiv und in der Wiesbadener Casinogesellschaft. Seit 2005 fotografiert sie die Stadt, in erster Linie ihrer städtebaulichen Veränderungen. Das vorliegende Buch ist das Resultat der positiven Resonanz auf ihre Ausstellung mit rund 180 eigenen Fotos im Jahr 2016 im Foyer des Wiesbadener Rathauses.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 26.10.2017

Auf Augenhöhe mit den Vögeln

Als Maklerin hat Erika Noack in Wiesbaden angefangen. Heute tut sie sich auch mit Fotos und als Autorin hervor. Ihr jüngstes Werk beruht auf Luftbildern.

Von Ewald Hetrodt

WIESBADEN. Sie sei eigentlich nicht schwindelfrei, sagt Erika Noack. Aber um Baustellen zu fotografieren, steigt sie auf Feuerleitern, auf Dächer von Nachbarhäusern und in große Körbe, die von Kränen emporgezogen und nach rechts und links geschwenkt werden, so hat sie gute Sicht aufs Geschehen. Und manchmal ist ihr der Blick auf das Ganze wichtiger als die Nähe zum Detail. Dann nimmt die Fotografin, die auf ihrer Haushaltsleiter früher nie über die dritte Stufe hinauskam, in einer Cessna Platz. In dem kleinen Flugzeug sieht sie sich "auf Augenhöhe mit den Vögeln". Rund 200 Bilder, die auf diese Weise seit dem Jahr 2005 über den Dächern von Wiesbaden entstanden sind, hat Noack jetzt in einem Buch veröffentlicht und mit Texten versehen.

Sie habe zu allen städtischen Baustellen jederzeit Zugang, hob Andreas Guntrum, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft SEG, hervor, als er das großformatige Werk am Dienstagabend in der Wiesbadener Casino-Gesellschaft würdigte. Noack teile die Liebe der alteingesessenen Wiesbadener zu ihrer Stadt, obwohl sie erst 1994 zugezogen sei, sagte Guntrum.

Erika Noack stammt aus Norddeutschland und ließ sich in der hessischen Landeshauptstadt als Maklerin nieder. Zunächst habe sie nur fotografiert, um den Kunden ein Bild von der Schönheit der Wiesbadener Architektur zu vermitteln, erzählt Noack. Doch mit den Jahren wurde diese Facette ihrer Berufstätigkeit zu einem Hobby, das sie immer professioneller betrieb. Schließlich ist aus der Fotografin auch noch eine Autorin geworden.

Zwei in den zurückliegenden Jahren erschienene Bände, über die Friedrich- und die Wilhelmstraße, sind historisch angelegt. Noacks neues Buch dokumentiert städtebauliche Veränderungen über die zurückliegenden zwei Jahrzehnte hinweg. Dass der Blick manchmal noch weiter in die Vergangenheit zurückreicht, liegt an der Hilfsbereitschaft des Stadtarchivs.

Es hat beispielsweise eine Aufnahme zur Verfügung gestellt, die die Rhein-Main-Halle kurz nach ihrer Fertigstellung zu Beginn der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts zeigt. Ursprünglich bestand das Bauwerk nur aus einem einzigen Komplex. Er wurde nach und nach durch weitere ergänzt, bis im Sommer 2014 der Abriss begann.

Der Anblick des Neubaus, der im nächsten Frühjahr eröffnet sein soll, erfreut die Wiesbadener schon heute durch die Säulen, die der Fassade vorgesetzt wurden und sich gut in die Umgebung einfügen. Noack lobt die Tatsache, dass das neue Kongresszentrum zwischen zwei Hallen Platz für einen Durchgang von der Friedrich-Ebert-Allee bis zur Adelheidstraße lässt.

Die Umgestaltung des Kurecks hat Noack ausgelassen, weil das neue Gebäudeensemble optisch noch zu weit von der Verwirklichung entfernt ist. Dafür kann man aber die Entwicklung des Bowling Greens vor dem Kurhaus genau nachvollziehen. Noack erinnert an die heftigen Auseinandersetzungen, die dem Fällen alter, kranker Platanen vorausgingen. Die Neupflanzungen könnten sich sehen lassen, urteilt sie und weist darauf hin, dass der ADAC die Tiefgarage als die beste in Deutschland bewertet hat.

Die Fotografin dokumentiert auch, wie unansehnlich der Platz der Deutschen Einheit zwischen Zentrum und Westend war, bevor er nach langen Debatten bebaut wurde. Die große neue Sporthalle, in der die Wiesbadener Volleyballerinnen Bundesligaspiele austragen, ist auf dem Buchdeckel abgebildet. Auf der Rückseite findet sich das am Hauptbahnhof gelegene Einkaufszentrum Lilien-Carré. Das große Oval macht sich aus der Vogelperspektive wesentlich besser als von unten. Für das Luisenforum mit seiner orangefarbenen Fassade gilt das nicht.

Aber nicht nur in der Innenstadt hat sich in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten einiges getan. Wie aus dem Umfeld des ehemaligen Güterbahnhofes West das Künstlerviertel wurde, illustrieren insgesamt 21 Fotos. Eines zeigt das Grundstück des Holzhändlers Blum. Die Stadt hatte es zu Unrecht als Wohngebiet überplant, um unmittelbar daneben 16 Reihenhäuser errichten zu lassen.

Blum setzte einen Baustopp gegen die neuen Nachbarn durch. Ihnen kaufte die Stadt ihre Bauruinen schließlich für 2,5 Millionen Euro ab. Inzwischen gilt das Künstlerviertel als beliebtes Wohngebiet. Nur ein Grundstück ist noch nicht vollständig bebaut.

Ungefähr so dynamisch wie die "Rue" hat sich auch die Mainzer Straße entwickelt. An dem Zubringer zur Autobahn A 66 sind neue Hotel- und Bürogebäude entstanden. Mehrere Autohäuser haben sich angesiedelt. Auf dem Grundstück der ehemaligen Gartenbauzentrale steht heute das Justiz- und Verwaltungszentrum. Stadt und Land haben es im Rahmen einer öffentlich-privaten Partnerschaft errichten lassen. Von oben erkennt man, dass nicht nur die Innenhöfe, sondern auch die Dachflächen schön begrünt wurden. Der Abstand zum Objekt lässt beinahe vergessen, dass drei Jahre nach der Eröffnung des Gebäudes Fenster aus ihren Verankerungen fielen.

Erika Noack: Wiesbaden aus der Vogelperspektive. Verlag Beleke. 144 Seiten. 24,80 Euro

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