In der philosophischen Auseinandersetzung zwischen Liberalismus und Kommunitarismus gehört Charles Taylor eher zur Seite der Kommunitaristen. Geht der Liberalismus von einem Individuum aus, das unabhängig von Wertüberzeugungen und frei von sozialen Bindungen ist, betont Taylor die Rolle des Gemeinwesens und die Einbindung des Individuums in die Werte seiner Kultur. Mit der Erfahrung eigener politischer Aktivität diskutiert Taylor in seinen Aufsätzen unter dem Titel Wieviel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Themen wie Nationalismus, Ausgrenzung, Solidarität und analysiert den Individualismus der Moderne. …mehr
In der philosophischen Auseinandersetzung zwischen Liberalismus und Kommunitarismus gehört Charles Taylor eher zur Seite der Kommunitaristen. Geht der Liberalismus von einem Individuum aus, das unabhängig von Wertüberzeugungen und frei von sozialen Bindungen ist, betont Taylor die Rolle des Gemeinwesens und die Einbindung des Individuums in die Werte seiner Kultur. Mit der Erfahrung eigener politischer Aktivität diskutiert Taylor in seinen Aufsätzen unter dem Titel Wieviel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Themen wie Nationalismus, Ausgrenzung, Solidarität und analysiert den Individualismus der Moderne.
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Autorenporträt
Taylor, CharlesCharles Taylor ist emeritierter Professor für Philosophie an der McGill University in Montreal und einer der einflussreichsten Sozialphilosophen der Gegenwart. Geboren 1931 in Kanada, studierte er an der McGill University und an der Universität Oxford, wo er 1961 seinen Ph.D. erwarb. Danach kehrte er nach Montreal zurück und lehrte dort bis zu seiner Emeritierung politische Philosophie. Er hat bahnbrechende Studien vorgelegt, u.a. zu Hegel sowie zum Kommunitarismus, Säkularismus und Multikulturalismus. Charles Taylor nahm Gastprofessuren u.a. an den Universitäten von Oxford, Princeton, Berkeley, an der J.W. Goethe-Universität Frankfurt und der Hebrew University Jerusalem wahr. 1997 erhielt er den Hegel-Preis der Stadt Stuttgart und 2007 den Templeton-Preis (für Ein säkulares Zeitalter), 2008 wurde er für sein Lebenswerk mit dem Kyoto-Preis ausgezeichnet, der als »Philosophie-Nobelpreis« gilt. Charles Taylor war zudem Mitglied der britischen Labour-Partei und kandidi
erte für das kanadische Unterhaus.
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Dass die mit diesem Band dokumentierte Debatte zwischen Liberalismus und Kommunitarismus bereits einige Jahre zurückliegt, wie der Rezensent einräumt, scheint schon in Ordnung zu gehen. Ebenso wie die hier vertretene kontroverse These von einem "gesunden Maß" an Patriotismus und Nationalismus als Basis der Demokratie. Der Autor, so gibt Ludger Heidbrink zu verstehen, geht umsichtig genug vor und sieht sehr wohl die Gefahr der allzu starken Homogenisierung der Gesellschaften, "die sich nach innen und außen gegen störende Fremdeinflüsse abschotten". Zweifelhaft hingegen erscheint Heidkamp, was er als den "romantischen Kern" von Taylors Liberalismuskritik bezeichnet: die Vorstellung, die individuelle Selbstverwirklichung bilde den Motor sozialer Verständigung. "Sollte dies tatsächlich so sein, wäre die kommunitäre Zivilgesellschaft, die Taylor vor Augen hat, eine höchst prekäre Angelegenheit."