Get outdoors and have amazing real-life adventures with an inspirational guide from adventurer, world-record breaker, and British TV personality Helen Skelton. From kayaking the length of the Amazon to biking to the South Pole and running an ultramarathon across the Namib desert, Helen Skelton shares the stories of her most daring feats of endurance and grit in some of the world's most extreme wildernesses—overcoming challenges, embracing her fears, and finding the positives in the toughest situations. Alongside each exciting account are ideas for outdoor adventures readers can have closer to home, as well as gear lists, information about Helen's support teams, statistics, tips for physical and mental preparation, and a Wild Girl Wall of Fame featuring the diverse women who inspired Helen with their own achievements. A likable, no-nonsense tone paired with a combination of photographs and fun art will inspire young people to get outside and dream big.
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Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 23.04.2021Abenteuer ohne Aufsicht
Zwei Bücher für unternehmungslustige Mädchen
VON ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
In der Literatur für Mädchen werden in diesem Frühjahr die „rebel girls“ von „adventure girls“ abgelöst. „Erlebe unglaubliche Abenteuer an Land, im Wasser und in der Luft“, die englische Fernsehmoderatorin Helen Skelton berichtet in ihrem Expeditionsbuch „Wild Girl“, von ihren sechs Challenge-Touren – immer in Begleitung einer Filmcrew. Es geht zum Südpol, zum Marathonrennen in der Wüste Namibias, zum Paddeln auf dem Amazonas. In England besteigt sie den höchsten Berg und macht einen Hochseilgang über die Themse. Seltsam und befremdlich wirkt ihr Eilmarsch in Uniform mit den Soldaten der Royal Marines – denn mit diesen Expeditionen sollen Mädchen ab zehn Jahren angesprochen werden. Weil die aber nicht unbedingt Abenteuer am Amazonas oder in der Wüste erleben, versucht die Autorin, ihre Erfahrungen in den Alltag der Leserinnen zu übertragen. Da gibt es Fitnessvorschläge oder Hinweise für die Ausrüstung und Tipps für die Challenges der Leserinnen in der eigenen Umgebung. Doch Vorsicht! Überall im Text finden sich Post-its, als Warnhinweise auf Situationen, die ohne Eltern gefährlich werden können. Nicht nur am Amazonas, sondern auch beim Schlittenfahren oder Sternegucken. Die gelben Zettel ersetzen die drastisch geschilderten Warnungen der klassischen Exempelliteratur für Mädchen. Schon auf der ersten Seite wird darauf hingewiesen, dass die Aufsicht Erwachsener bei allen Unternehmungen erforderlich ist. Das Fazit: Es ist für Mädchen besser, als Couch-Potato die Welt im Fernsehen zu erobern.
Da ist die Herausgeberin und Autorin Kari Herbert in „Adventure Girls. 14 rebellische Frauen erobern die Welt“ sehr viel mutiger, vielleicht auch, weil ihre Eltern sie schon als Kind auf ihren Expeditionen und langen Aufenthalten in der Arktis mitnahmen. Sie wählte Persönlichkeiten für ihre Biografien aus, die abenteuerlustig und furchtlos alle Warnhinweise im Leben ignoriert. Von ihnen geht immer der starke Appell aus, die gesellschaftlichen Schranken zu überwinden. Zum Beispiel Freya Stark, (1893 – 1993) die gefährliche Reisen im Mittleren Osten unternahm: „Das Entscheidende ist nicht, was man sieht, sondern, wie man sieht“, erklärte sie und wurde eine der erfolgreichsten Reiseschriftstellerinnen ihrer Zeit. Oder die Ärztin und Ingenieurin Mae Jemison, die als erste Afroamerikanerin für die Nasa an einer Weltraumexpedition teilnahm. Heute gibt sie ihre Erfahrungen in Wissenschaftscamps an Jugendliche weiter.
Vorwiegend werden Frauen aus dem
19. Jahrhundert vorgestellt. Das Buch ist gestaltet wie ein Reiseführer aus dieser Zeit, es vermittelt mit Illustrationen, Fotos und Zeichnungen nicht nur Lebensgeschichten, sondern immer auch das historische Umfeld und den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Porträtierten. (ab
12 Jahre und für Erwachsene)
Helen Skelton: Wild Girl. Aus dem Englischen von Clara Mihr. Mit Illustrationen von Liz Kay. Hanser 2021. 140 Seiten, 16 Euro.
Kari Herbert: Adventure Girls. 14 rebellische Frauen erobern die Welt. Aus dem Englischen von Frank Sievers. C.H. Beck, 2021. 145 Seiten, 18 Euro.
DIZdigital: Alle Rechte vorbehalten – Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über www.sz-content.de
Zwei Bücher für unternehmungslustige Mädchen
VON ROSWITHA BUDEUS-BUDDE
In der Literatur für Mädchen werden in diesem Frühjahr die „rebel girls“ von „adventure girls“ abgelöst. „Erlebe unglaubliche Abenteuer an Land, im Wasser und in der Luft“, die englische Fernsehmoderatorin Helen Skelton berichtet in ihrem Expeditionsbuch „Wild Girl“, von ihren sechs Challenge-Touren – immer in Begleitung einer Filmcrew. Es geht zum Südpol, zum Marathonrennen in der Wüste Namibias, zum Paddeln auf dem Amazonas. In England besteigt sie den höchsten Berg und macht einen Hochseilgang über die Themse. Seltsam und befremdlich wirkt ihr Eilmarsch in Uniform mit den Soldaten der Royal Marines – denn mit diesen Expeditionen sollen Mädchen ab zehn Jahren angesprochen werden. Weil die aber nicht unbedingt Abenteuer am Amazonas oder in der Wüste erleben, versucht die Autorin, ihre Erfahrungen in den Alltag der Leserinnen zu übertragen. Da gibt es Fitnessvorschläge oder Hinweise für die Ausrüstung und Tipps für die Challenges der Leserinnen in der eigenen Umgebung. Doch Vorsicht! Überall im Text finden sich Post-its, als Warnhinweise auf Situationen, die ohne Eltern gefährlich werden können. Nicht nur am Amazonas, sondern auch beim Schlittenfahren oder Sternegucken. Die gelben Zettel ersetzen die drastisch geschilderten Warnungen der klassischen Exempelliteratur für Mädchen. Schon auf der ersten Seite wird darauf hingewiesen, dass die Aufsicht Erwachsener bei allen Unternehmungen erforderlich ist. Das Fazit: Es ist für Mädchen besser, als Couch-Potato die Welt im Fernsehen zu erobern.
Da ist die Herausgeberin und Autorin Kari Herbert in „Adventure Girls. 14 rebellische Frauen erobern die Welt“ sehr viel mutiger, vielleicht auch, weil ihre Eltern sie schon als Kind auf ihren Expeditionen und langen Aufenthalten in der Arktis mitnahmen. Sie wählte Persönlichkeiten für ihre Biografien aus, die abenteuerlustig und furchtlos alle Warnhinweise im Leben ignoriert. Von ihnen geht immer der starke Appell aus, die gesellschaftlichen Schranken zu überwinden. Zum Beispiel Freya Stark, (1893 – 1993) die gefährliche Reisen im Mittleren Osten unternahm: „Das Entscheidende ist nicht, was man sieht, sondern, wie man sieht“, erklärte sie und wurde eine der erfolgreichsten Reiseschriftstellerinnen ihrer Zeit. Oder die Ärztin und Ingenieurin Mae Jemison, die als erste Afroamerikanerin für die Nasa an einer Weltraumexpedition teilnahm. Heute gibt sie ihre Erfahrungen in Wissenschaftscamps an Jugendliche weiter.
Vorwiegend werden Frauen aus dem
19. Jahrhundert vorgestellt. Das Buch ist gestaltet wie ein Reiseführer aus dieser Zeit, es vermittelt mit Illustrationen, Fotos und Zeichnungen nicht nur Lebensgeschichten, sondern immer auch das historische Umfeld und den kulturgeschichtlichen Hintergrund der Porträtierten. (ab
12 Jahre und für Erwachsene)
Helen Skelton: Wild Girl. Aus dem Englischen von Clara Mihr. Mit Illustrationen von Liz Kay. Hanser 2021. 140 Seiten, 16 Euro.
Kari Herbert: Adventure Girls. 14 rebellische Frauen erobern die Welt. Aus dem Englischen von Frank Sievers. C.H. Beck, 2021. 145 Seiten, 18 Euro.
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