In ihrem neuen Roman „Wild. Sie hören Dich denken“ entführt uns das Autorinnen-Duo Ella Blix in die Wildnis, genauer gesagt in die Sächsische Schweiz. Um die Natur geht es, um Wälder und Tiere, und um vier jugendliche Straftäter, die in dem Camp „Feel Nature“ ihren Sommer verbringen sollen. Doch
irgendetwas geht im Wald nicht mit rechten Dingen zu… Hier erfahrt ihr, was mich an der Geschichte…mehrIn ihrem neuen Roman „Wild. Sie hören Dich denken“ entführt uns das Autorinnen-Duo Ella Blix in die Wildnis, genauer gesagt in die Sächsische Schweiz. Um die Natur geht es, um Wälder und Tiere, und um vier jugendliche Straftäter, die in dem Camp „Feel Nature“ ihren Sommer verbringen sollen. Doch irgendetwas geht im Wald nicht mit rechten Dingen zu… Hier erfahrt ihr, was mich an der Geschichte begeistern konnte, was mich weniger überzeugte und weshalb ihr den Klappentext auf keinen Fall lesen solltet. Denn die sind zwar wunderbar dazu geeignet, einen ersten Einblick in den Roman zu bieten, in diesem Klappentext wird meinem Empfinden nach jedoch bereits zu viel verraten. Dies nimmt dem Roman leider einen immensen Teil der Spannung.
Im Roman geht es um Noomie, Olympe, Flix und Ryan aus Berlin, vier Jugendliche, die aus den verschiedensten Gründen im Camp landen. Die erfahren wir erst im Verlauf der Geschichte, doch eines erfahren wir direkt zu Beginn: Noomie legte es darauf an, in das Camp geschickt zu werden, denn sie möchte herausfinden, was im letzten Sommer mit ihr geschah, an jenem Tag, an den sie sich nicht mehr erinnern kann. Als Leser begleiten wir die Jugendlichen in wechselnden Perspektiven, was einem einen schönen Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt jedes Einzelnen ermöglicht. Ryan, der Jüngste der Gruppe, war mir dabei am sympathischsten, seine Figur ist meiner Meinung nach auch am besten ausgearbeitet. Noomie hingegen wirkte auf mich eher eindimensional und wenig greifbar, auch wenn sie die Hauptfigur ist. Doch insgesamt sind die Figuren derart individuell, dass man die Passagen aus der jeweiligen Perspektive gerne liest.
Das liegt zu großen Teilen auch am Schreibstil von Tania Witte und Antje Wagner. Sie verstehen einfach ihr Handwerk. Die Dialoge sind frisch und authentisch, außerdem erschaffen sie eine wundervolle Atmosphäre. Der Wald ist einem als Leser so nah, dass man meint ihn zu sehen, zu riechen und zu spüren. Und das ist ungeheuer wichtig, denn der Wald mit all seiner Flora und Fauna spielt eine essentielle Rolle in der Geschichte. Zudem verändert sich die Natur in der Wahrnehmung der Jugendlichen im Verlauf der Geschichte. Erst ist sie ihnen, den Kindern aus der Großstadt, lediglich fremd und suspekt, dann wird sie bedrohlich und schlussendlich gewinnt sie noch eine ganz andere Bedeutung. Sehr gut umgesetzt.
Die atmosphärischen Beschreibungen der Natur tragen daher sehr zur Spannung bei, die das Duo Ella Blix grundsätzlich von Anfang bis Ende halten kann. Nichtsdestotrotz gab es meinem Empfinden nach ein paar Längen. So sind einige Szenen sehr weitschweifig und manchmal stehen die Figuren, um es mal platt zu sagen, ganz schön auf dem Schlauch. Ich wurde ungeduldig und wartete zappelig darauf, dass sich die Dinge weiterentwickeln. Hätte den vier Jugendlichen beispielsweise nicht schon viel eher auffallen müssen, dass etwas mit ihnen passiert? Hätten sie nicht vehementer versuchen müssen, dahinterzukommen? Und müssen die Szenen im Bauwagen wirklich so ausführlich sein? Natürlich wird hier ein wesentlicher Aspekt des Romans beleuchtet, doch statt einer weit ausholenden Erläuterung hätte mir auch ein klares „so und so funktioniert es“ genügt. Wer es gelesen hat, wird wissen, welche Szene ich meine.
Was mir hingegen sehr gefiel, war die Bedeutung von Freundschaft und Zusammenhalt. Zu Beginn ist nicht damit zu rechnen, dass diese vier sehr unterschiedlichen Charaktere Freunde werden können, doch die Art, wie sie sich einander annähern, einander zu verstehen beginnen, Mitgefühl entwickeln, das hat mich berührt. Auch berührt hat mich die Idee der Geschichte, das große Ganze, das dahintersteht. An dieser Stelle möchte ich nicht weiter ausführen, denn das würde zu viel verraten, doch sagen wir es so – dass „Wild. Sie hören Dich denken“ auf Umweltpapier gedruckt und mit dem BLAUEN ENGEL zertifiziert wurde, hat Hand und Fuß. Gerne mehr Geschichten, die sich auf solch feinfühlige Weise dem Thema Natu