Ein "Muss" für alle Fans der Alpen - der neue Bildband von Bernd Ritschel Großartige Naturfotografie mit atemberaubenden Aufnahmen (ca. 200 Fotos)Steile Schluchten und einsame Täler, rauschende Gebirgsbäche und stille Gebirgsseen, liebliche Almwiesen und schneebedeckte Wipfel: Die Alpen sind die Sehnsuchtsberge der Deutschen. Bergfotograf Bernd Ritschel und Autor Tom Dauer nehmen die Leser mit auf ihre Touren in sechs Alpenländern - von den absoluten Highlights bis zu unbekannten Orten jenseits der Touristenpfade. Die beiden leidenschaft lichen und routinierten Bergsteiger führen in ihren Fotos und Texten mit Kennerblick durch die magische Gebirgswelt und fangen das ein, was die Alpen so besonders macht. Ob in den Dolomiten Italiens, im osterreichischen Karwendel, im deutschen Wettersteingebirge, in den Seealpen Frankreichs, auf dem Triglav in Slowenien oder den Gipfeln der Schweiz - dieser Bildband zeigt die Alpen in ihrer ganzen Bandbreite.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 13.12.2012Lasst uns froh und munter sein
Die Alpen wirken auf uns wild und sind doch, so der Fotograf Bernd Ritschel, vielerorts eine über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft. Was man für unberührte Natur halten mag, schreibt Tom Dauer, wurde vom Menschen geschaffen. Bis in große Höhen wurden Almen angelegt, Wege und Steige, Hütten gebaut. Einerseits. Andererseits kann man die Alpen tagelang durchstreifen, ohne einen Menschen zu treffen. Ritschel hat für diesen Bildband das Gebirge menschenleer fotografiert. Nich zuletzt das lässt die Berge inmitten des dichtbevölkerten Europa unglaublich fremd und exotisch erscheinen. Tom Dauer, profilierter deutscher Alpin-Journalist, führt mit Reportagen durch die Länder der Alpen, und er stellt auch Menschen vor, die hier leben. Und er erzählt von Bergtouren, etwa von Klettereien in der Schweiz, und davon, wie die Berge sogar geübte Alpinisten lehren, sie zu respektieren. Er kennt wilde Geschichten wie die von Walter Bonatti und dessen wagemutiger Erstersteigung der Petit-Dru-Westwand. Doch Dauer belässt es nicht bei anekdotischen Betrachtungen, er erzählt die Geschichte des Bonatti-Pfeilers weiter, er wird Zeuge, wie ein gewaltiger Felssturz Teile des Berges abträgt. Was man als schicksalhafte, naturgegebene Erosion der Bergwelt abtun könnte, analysiert Dauer genauer: Durch die Klimaerwärmung taut der Permafrost in den Alpen, "der die Gipfel des Mont-Blanc-Massivs bisher wie Zement zusammenhielt". So wirkt sich die Gegenwart des Menschen bis in die Höhen der Berge aus. Ritschels Fotos lassen den Betrachter beim Umblättern aufstöhnen. So schön sind die Alpen?! So fremd, wild, so erhaben. Er zeigt Meere aus erstarrtem Kalkstein, Sonnenuntergänge, stürzende Wasser, grüne Seen und Licht, immer wieder betörende Lichtstimmungen, auch gerne unter aufgebauschten Wolken. Der Fotograf schreibt im Vorwort, wer die Alpen so erfahren möchte, "archaisch und menschenleer", müsse nur bereit sein, sie aufzusuchen, "sich ihrer Wildheit auszusetzen". Nichts wie hin.
bär
"Wilde Alpen" von Bernd Ritschel (Fotos) und Tom Dauer (Text). National Geographic, Hamburg 2012. 224 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 39,95 Euro.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Die Alpen wirken auf uns wild und sind doch, so der Fotograf Bernd Ritschel, vielerorts eine über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft. Was man für unberührte Natur halten mag, schreibt Tom Dauer, wurde vom Menschen geschaffen. Bis in große Höhen wurden Almen angelegt, Wege und Steige, Hütten gebaut. Einerseits. Andererseits kann man die Alpen tagelang durchstreifen, ohne einen Menschen zu treffen. Ritschel hat für diesen Bildband das Gebirge menschenleer fotografiert. Nich zuletzt das lässt die Berge inmitten des dichtbevölkerten Europa unglaublich fremd und exotisch erscheinen. Tom Dauer, profilierter deutscher Alpin-Journalist, führt mit Reportagen durch die Länder der Alpen, und er stellt auch Menschen vor, die hier leben. Und er erzählt von Bergtouren, etwa von Klettereien in der Schweiz, und davon, wie die Berge sogar geübte Alpinisten lehren, sie zu respektieren. Er kennt wilde Geschichten wie die von Walter Bonatti und dessen wagemutiger Erstersteigung der Petit-Dru-Westwand. Doch Dauer belässt es nicht bei anekdotischen Betrachtungen, er erzählt die Geschichte des Bonatti-Pfeilers weiter, er wird Zeuge, wie ein gewaltiger Felssturz Teile des Berges abträgt. Was man als schicksalhafte, naturgegebene Erosion der Bergwelt abtun könnte, analysiert Dauer genauer: Durch die Klimaerwärmung taut der Permafrost in den Alpen, "der die Gipfel des Mont-Blanc-Massivs bisher wie Zement zusammenhielt". So wirkt sich die Gegenwart des Menschen bis in die Höhen der Berge aus. Ritschels Fotos lassen den Betrachter beim Umblättern aufstöhnen. So schön sind die Alpen?! So fremd, wild, so erhaben. Er zeigt Meere aus erstarrtem Kalkstein, Sonnenuntergänge, stürzende Wasser, grüne Seen und Licht, immer wieder betörende Lichtstimmungen, auch gerne unter aufgebauschten Wolken. Der Fotograf schreibt im Vorwort, wer die Alpen so erfahren möchte, "archaisch und menschenleer", müsse nur bereit sein, sie aufzusuchen, "sich ihrer Wildheit auszusetzen". Nichts wie hin.
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"Wilde Alpen" von Bernd Ritschel (Fotos) und Tom Dauer (Text). National Geographic, Hamburg 2012. 224 Seiten, zahlreiche Fotos. Gebunden, 39,95 Euro.
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"Ein Fotoband, der durch atemberaubende Bilder aus den Schweizer Alpen seine Leser- und Betrachter-Gemeinde finden wird.", Schweizerzeit, 27.03.2015