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5 Kundenbewertungen

Die Liebe zwischen zwei Brüdern als bewegende Coming-of-Age-Story
"Zusaks schlichter und unverblümter Stil wird zerschossen von Ein-, Zwei-, Dreiwortsätzen, die sicher ihr Ziel treffen wie die Schläge und Haken seiner Charaktere im Boxring." teenreads.com
"Zusaks Sprache ist verknappt und poetisch. Er sagt mit einem Satz mehr als andere Autoren in ganzen Kapiteln." Jim Cope, Kennesaw State University
"'Vorstadt-Fighter' ist eine der eindringlichsten Brüder-Geschichten, die ich je gelesen habe." PUSHvoices
Ruben und Cameron Wolfe leben am Rande. Am Rande Sydneys, am Rande des
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Produktbeschreibung
Die Liebe zwischen zwei Brüdern als bewegende Coming-of-Age-Story

"Zusaks schlichter und unverblümter Stil wird zerschossen von Ein-, Zwei-, Dreiwortsätzen, die sicher ihr Ziel treffen wie die Schläge und Haken seiner Charaktere im Boxring." teenreads.com

"Zusaks Sprache ist verknappt und poetisch. Er sagt mit einem Satz mehr als andere Autoren in ganzen Kapiteln." Jim Cope, Kennesaw State University

"'Vorstadt-Fighter' ist eine der eindringlichsten Brüder-Geschichten, die ich je gelesen habe." PUSHvoices
Ruben und Cameron Wolfe leben am Rande. Am Rande Sydneys, am Rande des Wohlstands. In einer Welt der Buchmacher und dubiosen Boxmatches, der Armut und der Arbeitslosigkeit. Als die Brüder das Angebot bekommen, mit illegalen Kämpfen ein paar Dollar zu verdienen, ergreifen sie es. Und sie kämpfen. Für ihre Identität, ihren Stolz und füreinander. Doch dann verliebt sich Cameron in Octavia, die Freundin von Ruben, das erste Mädchen, das ihn glücklich macht. Und plötzlich sind die Brüder nicht nur im Ring Konkurrenten, sondern auch in der Liebe. Authentisch, kraftvoll, poetisch ein großartiges literarisches Vergnügen. Zwei Brüder, ein Kampf, meisterhaft erzählt von Markus Zusak.
Autorenporträt
Markus Zusak, Jahrgang 1975, lebt und arbeitet in Sydney, spielt Fußball und schreibt Romane. Für seinen Erstling, »Underdog«, wurde er mehrfach ausgezeichnet.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2008

Mehr als Träume wagen
In Martin Zusacks Jugendroman „Wilde Hunde” suchen zwei Brüder nach ihrem Leben
„Aber manchmal stehe ich auf dem Dach meiner Existenz, mit ausgebreiteten Armen, und wünsche mir mehr. Und dann tauchen die Geschichten in mir auf. Sie finden mich immer und überall. Sie sind aus Underdogs und Kämpfern gemacht. Sie sind aus Hunger gemacht, aus Verlangen und dem Wunsch, anständig zu leben.” Diese Geschichten sind es, die Cameron, der Held in Martin Zusacks Jugendroman Wilde Hunde, dem Leser erzählt. Wilde Geschichten, aus einem ungewöhnlichen Leben am Stadtrand von Sydney.
Im ersten Teil des Buches, der bereits 2005 unter dem Titel Vorstadtfighter erschien und von Ulrich Plenzdorf übersetzt wurde, schildert der Erzähler, wie er zusammen mit seinem Bruder bei Hunderennen und als Kämpfer in einer illegalen Boxertruppe versucht an Geld zu kommen. Die Dramatik dieser Kämpfe bestimmt die Handlung, in der sich die unterschiedlichen Temperamente der Brüder zeigen. Ruben, der strahlende Held, der Fighter und Sieger, dem alles gelingt, dem die Mädchen nachlaufen, und Cameron, der Denker, Zauderer, der viel zu unsicher und schüchtern ist, um mehr als Träume zu wagen. Als sie am Ende ihrer kurzen Boxkarriere gezwungen werden, gegeneinander anzutreten, wird daraus nicht das erwartete blutige Match, es siegen brüderliche Solidarität, Zuneigung und ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das alle Familienmitglieder verbindet.
Es ist nicht nur diese ungewöhnliche Handlung, es ist die Sprache, die dieses Jugendbuch so außergewöhnlich macht, eine Sprache, die Sätze wie Pfeile abschießt, die ins Schwarze treffen. Die knallhart und trotzdem voller Gefühl von Emotionen erzählen, die junge Männer umtreiben, die sie sich aber nie einzugestehen trauen.
Dass diese Gefühle nicht Träume bleiben müssen, erzählt der zweite Teil von Wilde Hunde, und die behutsame Übersetzung von Alexandra Ernst schafft es, dass die Geschichte nicht in Kitsch oder Gefühligkeit versinkt, wenn Cameron sich immer wieder nach einem Mädchen sehnt. „Ich wollte, dass ihr Puls mich mit seiner Heftigkeit zerquetschte. Das war, was ich wollte. So wollte ich sein. Aber. Ich war es nicht. Ich bekam nur hin und wieder einen Mund voll verstohlener Blicke und meine eigene enttäuschte Hoffnung und meine Visionen.” Eines Tages schreibt er diese Visionen auf, Gedankenfetzen, die an moderne Lyrik erinnern, die er täglich mit sich herumträgt, wie Zaubersprüche, die ihm helfen, nicht zu verzweifeln.
Auch Ruben, der ihm in allem überlegene Bruder, kann ihn nicht aus seinen Selbstzweifeln befreien und ist ihm auch kein Vorbild für eine echte Liebesgeschichte. Er schafft es selbst nicht, sich auf mehr als flüchtige Sexabenteuer einzulassen, ist dabei wenig wählerisch und kommt am Ende des Buches in eine wirklich gefährliche Situation, aus der ihn Cameron in einer spektakulären Aktion retten wird, die das Verhältnis der beiden Brüder zueinander grundlegend ändert. Doch diese wilden Gefühle, die die Gedanken des Jungen beschäftigen, sind die Voraussetzung dafür, dass er aus seiner Isolation herausfindet. Denn sie werden für ihn wahr, als er sie aufschreibt, und sind der erste Schritt hin zu einem Mädchen, einer von Rubens verflossenen Freundinnen, die anfängt, diesen Jungen zu mögen. Sie erwartet nichts und lässt ihm Zeit: „Ich hatte keine Ahnung, wie ich mich einem Mädchen gegenüber verhalten sollte, denn mir war absolut rätselhaft, was sie sich von mir wünschte. Ich war wirklich total ahnungslos. Alles, was ich wusste, war, dass ich sie wollte. Das war der einfache Teil. Aber zu wissen, was man tun sollte? Woher zum Teufel hätte ich es denn wissen sollen.” Er zeigt ihr seine geheimen Aufzeichnungen und sie bringt ihn ganz behutsam dazu, über sich zu reden, überhaupt einmal zu reden, um diese Nähe zu ihm zu finden, die ihm die Angst nimmt.
Eine Liebesgeschichte, in der ein Junge erwachsen wird, die sich nicht nur durch die expressive Sprache von den gängigen Jugendbüchern unterscheidet, sondern auch darin, dass dieses Erwachsenwerden mit einer ungewöhnlichen Familiengeschichte verbunden ist. (ab 14) ROSWITHA BUDEUS–BUDDE
Markus Zusak
Wilde Hunde
Aus dem australischen Englisch von Ulrich Plenzdorf und Alexandra Ernst. cbj 2008. 366 Seiten, 14,95 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.sz-content.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 15.02.2009

TIPPS

Buch. Der junge australische Schriftsteller Markus Zusak hat mit den Romanen "Der Joker" und "Die Bücherdiebin" großes Aufsehen erregt. "Der Joker" schildert einen jungen Mann, dessen Leben aus den Fugen gerät, als er von einem Unbekannten Spielkarten zugeschickt bekommt, die erstaunlich viel mit seiner Situation zu tun haben. Und in "Die Bücherdiebin" erzählt kein Geringerer als der Tod vom Leben und Sterben im Zweiten Weltkrieg. Vor kurzem ist nun ein früherer Roman von Zusak auf Deutsch erschienen, und man merkt "Wilde Hunde" an, dass ein Autor schreibt, der noch längst nicht so routiniert und geschickt ist wie der Verfasser der "Bücherdiebin". Dafür fesselt die Geschichte der beiden Brüder aus schwierigen Verhältnissen, die sich in Schaukämpfen für ein bisschen Geld die Köpfe einschlagen lassen. Der coole Ruben führt dabei das große Wort, sein Bruder Cameron aber ist der Erzähler in diesem Roman. Nur dass irgendwann der gespielte Kampf echt wird und die beiden Brüder, die sonst so fest gegen die ganze Welt (und nicht zuletzt gegen ihre Eltern) zusammenhalten, zu erbitterten Feinden werden.

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Markus Zusak: "Wilde Hunde". Verlag cbj, 2008. 14,95 Euro.

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